Dem Bachlauf der Wiehl folgend durchfahren wir nahezu unbebautes Gebiet und erreichen die “Zivilisation” erst wieder in Remperg-Mühlenau (km 12,69). Hier endeten die Zugfahrten lange Zeit; nach jahrelanger Aufarbeitung durch die ehrenamtliche Wiehltalbahn-Rotte, unterstützt durch die Rhein-Sieg-Eisenbahn, ist die Strecke seit dem 18. April 2010 wieder bis Waldbröl befahrbar.
Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Biebersteiner See, der nur ein paar Kurven weiter zum Verweilen einlädt. Der See wurde in den dreißiger Jahren aufgestaut, um die wiederkehrende Überflutung von Wiehl verhindern und die Oberwiehler und Wiehler Wasserkraftanlagen mit regelmäßigem Wasserfluss versorgen zu können.
Vor dem Bau des Stausees führte eine hölzerne Brücke über das Tal. Mit Loren wurde Gestein vom Bruch am gegenüberliegenden Ufer zur Verladeanlage an der Wiehltalbahn gebracht. Die Halde am gegenüberliegenden Hang ist ebenso noch zu sehen wie die Fundamente der Bahnverladeanlage.
Hurtig die Strasse in Sengelbusch überquert, die ehemalige Steinbruchverladung rechter Hand liegen gelassen, und schon geht es in die Steigung Richtung Brüchermühle (km 15,9). Dieser ehemalige Bahnhof verfügt leider heute nur noch über ein Gleis, kaum zu glauben, dass hier eine weitere Staatsbahnstrecke abzweigte, die bis nach Wildbergerhütte verlief. So verfügte Brüchermühle doch über einigermaßen umfangreiche Bahnanlagen, davon zeugt noch das stattliche, heute in Privatbesitz befindlichen Bahnhofsgebäude.
Wir schlüsseln erneut die Bahnübergangssicherungsanlagen an und begeben uns direkt in die nächste Steigung Richtung Denklingen (km 18,00). Von diesem Bahnhof ist ebenfalls nur noch das Durchfahrgleis übrig geblieben, immerhin war hier bis zur Aufgabe des Güterverkehrs durch die Deutsche Bahn ein Gleisanschluss für den örtlichen Schrotthändler vorhanden. Müßig zu sagen, dass sich auch das Bahnhofsgebäude jetzt in Privathand befindet, nennenswert dagegen ist der gute Zustand. Gerade im Winter, wenn der Bewuchs nicht so dicht ist, präsentiert sich das Gebäude dem Betrachter dank umfangreicher Renovierung in einem traumhaften Zustand.
Wir überqueren in Denklingen über eine abenteuerlich aussehende aber völlig betriebssichere Ersatzbrücke, die noch aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg stammt. Ist doch die eine Hälfte des Viaduktes gegen Kriegsende einigen Kilo Sprengstoff zum Opfer gefallen und wurde durch die jetzige Konstruktion ersetzt; nichts hält länger als ein Provisorium.
In Schneppenberg erwartet uns die nächste Steinbrücke und die Fahrt führt durch die freie Natur bis nach Hermesdorf (km 20,8). Hier zweigt die Strecke nach Morsbach, die via Kömpel durch das romantische, von Wanderen gerne genutze Zielenbacher Tal führt. Wir arbeiten an der Sanierung auch dieser Strecke. Mehr über diese Strecke auf einer Sonderseite zu ihrem hundertjährigen Jubiläum!                                                                                                                                                                          <weiter>