Oberbergische Volkszeitung,
23. April 2010:
"Da kann was draus werden"
NRW-Verkehrsminister auf Kurzbesuch im Eisenbahnmuseum
DIERINGHAUSEN. Geld hatte er - anders als bei seinen Besuchen sonst in
Gummersbach - nicht dabei. Noch nicht. Dafür war es noch zu früh: "Alle
an einen Tisch, ein gutes Gesamtkonzept entwickelt, dann kann was draus
werden", machte NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper den
Verantwortlichen im Dieringhausener Eisenbahnmuseum gestern Nachmittag
Mut. Die wollen das "bundesweit einmalige Ensemble" des
Bahnbetriebsgeländes entlang der B 55 nicht nur auf Dauer erhalten,
sondern auch sanieren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich
machen. Doch ein solches Projekt alleine zu stemmen, überfordert
Interessengemeinschaft und Förderverein des Bahnbetriebswerks bei
weitem. Auch ohne Geld wurde gestern ein wichtiger Schritt gemacht.
Kreis, Stadt Gummersbach und Landschaftsverband waren anlässlich des
Ministerbesuchs mit ihren Spitzenleuten vor Ort - Aufbruchstimmung und
Schulterschluss mit den lange nur belächelten Bahnfreunden waren
spürbar.
Deren Vorsitzender Niels Neubauer war zufrieden: "Unsere intensive
Lobbyarbeit der letzten zwei Jahre trägt Früchte, wir werden von der
Politik wahrgenommen."
Kreis-Wirtschaftsförderer Jochen Hagt überreichte dem Minister eine
Expertise des Unternehmensberaters Roland Berger zum touristischen
Potenzial des Geländes. Das sei bundesweit einzigartig und idealer
Standort für eine "Erlebniswelt Eisenbahn", die einen wichtigen Teil
oberbergischer Industrie- und Entwicklungsgeschichte veranschauliche.
Die Arbeit an einem Konzept dafür hat gestern begonnen. (kn)