Presseartikel

Oberbergische Volkszeitung, 19. November 2008:

SPD/Grüne fordern Transparenz
Bahnhof Morsbach als Thema "auf Eis"

MORSBACH. "Wir wollen wissen, welche Kosten für die Gemeinde Morsbach durch die Gerichtsverfahren über die Eisenbahnstrecke entstehen", reagierte am Montag Klaus Krebber, Vorsitzender der Morsbacher SPD-Grüne-Fraktion. Anlass des Antrags ist die Abfuhr der Gemeinde vor dem Kölner Verwaltungsgericht, die seiner Meinung nach absehbar gewesen sei. "Wenn man sich das Bahngesetz anschaut, dann ist klar, dass wir keine Chance hatten", erläuterte Krebber und teilte die Quittung aus: "Jetzt werden wir den Antrag stellen, dass uns die Verwaltung eine Aufstellung über die Verfahrenskosten macht." Mit einer Antwort wird Krebber nicht vor der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses rechnen können, der am Dienstag, 2. Dezember, tagt. Auch beim Thema Bahnhofsankauf und des angrenzenden Geländes wollen SPD und Grüne eine klare Entscheidung: Sie beantragen im Zuge der Etatberatung, den Haushaltsansatz für den Ankauf zu streichen.

Diesen Antrag hält Bürgermeister Raimund Reuber für "überflüssig". Die Gemeinde werde in Sachen Bahnhof ohnehin nichts unternehmen können, so lange die Denkmalfrage und das Thema Wiehltalbahn nicht endgültig geklärt seien. Für das Bahnhofsgelände gebe es das konkrete Interesse eines "Vollsortimenters", so Reuber. OVZ-Informationen, es handele sich um Rewe, wollte der Bürgermeister nicht bestätigen. In den Rechtsstreitigkeiten mit der Wiehltalbahn bzw. der Rhein-Sieg-Eisenbahn gebe es aus Morsbacher Sicht keine Kompromissmöglichkeiten, wie sie sich etwa für Waldbröl oder Wiehl abzeichnen könnten. "Da gibt es bei uns nur schwarz oder weiß", sagte Reuber, "entweder können wir das Bahnhofsgebäude nutzen oder nicht." (hh/mf)

Anmerkung: Im letzten Satz muss es vermutlich "Bahnhofsgelände" heißen.