Lok "Waldbröl" war der
Star
Nach 42 Jahren wieder unter Dampf: Premierenfahrt durchs Wiehltal
Oberberg ist um eine
Attraktion reicher: Die restaurierte Lok "Waldbröl", einst auch
"Rasender Homburger" genannt, startete gestern ihre erste Sonderfahrt.
HEIKE HÜSCHEMENGER
DIERINGHAUSEN. Das war Musik
in den Ohren der vielen Eisenbahnfreunde - das helle Pfeifen, als die
Dampflok "Waldbröl" mit Niels Neubauer, Lokomotivführer, und Heizer
Christoph Timper in den Lokschuppen fuhr. Und die vielen Fans
applaudierten.
"Ein Stück Heimat ist
zurückgekehrt", meinte Neubauer, der als Projektleiter die Dampflok bis
zur letzten Schraube kennt. "Eine ganze Generation hat es gedauert, bis
die Lok wieder hergestellt war und nun nach 42 Jahren zum Einsatz
kommt." Gedankt wurde der Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln, die
das Projekt mit 45 000 Euro förderte.
Andrang in den
Donnerbüchsen
Bis nach Wiehl ging die
Reise mit der Lok Waldbröl, einst "Rasender Homburger" genannt. In den
Donnerbüchsen, den beiden Plattformwagen, genossen die Gäste die Fahrt.
Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein gab sich als Eisenbahnfan
zu erkennen. Sein Urgroßvater war Lokführer bei der Reichsbahn. Er
hoffte, dass auch nach dem Tod des Mäzens Hermann Haeck die Zukunft des
Eisenbahnmuseums gesichert werden kann. Deshalb riet er zu einem
gemeinsamen Gespräch mit allen Akteuren.
Strahlende Augen hatten
Mitglieder der Eisenbahnfreunde Flügelrad Oberberg mit Christian Melzer
an der Spitze. Sein Vorstandskollege Ullrich Menzl freute sich, den Star
des Tages zu präsentieren, der 1966 seine letzte Fahrt auf der
Kleinbahnstrecke Bielstein - Waldbröl absolviert und seine Transporte
für die Papierfabriken im Homburger Bröltal eingestellt hatte.
Auch Gerhard Mansel,
Vorsitzender vom Förderkreis zur Erhaltung der Wiehltalbahn, war
überzeugt, dass die "Waldbröl" eine sagenhafte Bereicherung des
touristischen Angebots ist. Die Aufmerksamkeit war dem kleinen Dampfross
in seiner Heimat gestern jedenfalls sicher.