Presseartikel

Oberbergische Volkszeitung, 14. August 2008:

Neuer Vorstoß zum Kreisel mit Bahn

Rat Waldbröl beschließt in Sachen Boxberg Verhandlungen mit dem Landesbetrieb

MICHAEL FIEDLER-HEINEN

WALDBRÖL. Am Ende waren sich alle einig, auch wenn Bernd Kronenbergs Antragsbegründung von der Gegenseite nicht kommentiert wurde. In einem "Drei-Stufen-Plan", den der Waldbröler Stadtrat gestern Abend einstimmig beschloss, soll der Landesbetrieb dazu Stellung nehmen, wie der Boxberg-Kreisel als Brückenbauwerk mit Bahnunterführung gebaut werden kann. Als zweites wird Bürgermeister Peter Koester ein Gespräch mit den Verantwortlichen des Straßenbauamtes führen und sie zur Vorstellung und Diskussion der bisherigen Planalternativen nach Waldbröl einladen.

Damit schloss sich auch die CDU-Mehrheitsfraktion sinngemäß dem Beschlussvorschlag an, den Bernd Kronenberg namens der SPD beantragt hatte. Auch ein FDP-Antrag zielte in die gleiche Richtung. "Zügig vorankommen, mit Bahn", war kurz und bündig das Argument von FDP-Fraktionschef Herbert Greb.

Bislang, so Bürgermeister Peter Koester, ist allerdings die "Direktive von oben", sprich: den als kostengünstiger eingeschätzten Bau des Kreisels ohne Bahnunterführung zu realisieren, noch maßgebend. Er wisse also nicht, ob der Landesbetrieb ohne neue Anordnung aus dem Düsseldorfer Verkehrsministerium, in Waldbröl Alternativpläne vorstellen werde.

Doch gerade das Land hat in Sachen Wiehltalbahn vor Gericht Schlappen einstecken müssen. Erst entschied das Verwaltungsgericht Köln gegen das Land, dass den Bahnbetreibern eine langfristige Betriebsgenehmigung zu erteilen sei, dann wurde diese Entscheidung durch das Oberverwaltungsgericht rechtskräftig. Und nun sind nicht wenige davon überzeugt, dass die Wiehltalbahner auch mit ihrer Klage gegen die Entwidmungsverfügung der Bezirksregierung obsiegen werden. "Nicht zuletzt", so Bernd Kronenberg, "entscheidet über diese Klage die gleiche Kammer des Verwaltungsgerichtes." Und Kronenberg ist sich mit Koester und dem gesamten Rat einig: "Wir dürfen nicht ohne Not Zeit verlieren."

Schließlich brennt das Verkehrsproblem allen Waldbrölern auf den Nägeln, der Boxbergkreisel wird als wesentliches Element zur Entlastung gesehen. Und mit langwierigen Gerichtsverfahren und Revisionsanträgen sehen sie ihre Felle schwimmen und die Probleme auf Jahre aufgeschoben.