Neuer Vorstoß zum Kreisel
mit Bahn
Rat Waldbröl beschließt in
Sachen Boxberg Verhandlungen mit dem Landesbetrieb
MICHAEL FIEDLER-HEINEN
WALDBRÖL. Am Ende waren sich
alle einig, auch wenn Bernd Kronenbergs Antragsbegründung von der
Gegenseite nicht kommentiert wurde. In einem "Drei-Stufen-Plan", den der
Waldbröler Stadtrat gestern Abend einstimmig beschloss, soll der
Landesbetrieb dazu Stellung nehmen, wie der Boxberg-Kreisel als
Brückenbauwerk mit Bahnunterführung gebaut werden kann. Als zweites wird
Bürgermeister Peter Koester ein Gespräch mit den Verantwortlichen des
Straßenbauamtes führen und sie zur Vorstellung und Diskussion der
bisherigen Planalternativen nach Waldbröl einladen.
Damit schloss sich auch die
CDU-Mehrheitsfraktion sinngemäß dem Beschlussvorschlag an, den Bernd
Kronenberg namens der SPD beantragt hatte. Auch ein FDP-Antrag zielte in
die gleiche Richtung. "Zügig vorankommen, mit Bahn", war kurz und bündig
das Argument von FDP-Fraktionschef Herbert Greb.
Bislang, so Bürgermeister
Peter Koester, ist allerdings die "Direktive von oben", sprich: den als
kostengünstiger eingeschätzten Bau des Kreisels ohne Bahnunterführung zu
realisieren, noch maßgebend. Er wisse also nicht, ob der Landesbetrieb
ohne neue Anordnung aus dem Düsseldorfer Verkehrsministerium, in
Waldbröl Alternativpläne vorstellen werde.
Doch gerade das Land hat in
Sachen Wiehltalbahn vor Gericht Schlappen einstecken müssen. Erst
entschied das Verwaltungsgericht Köln gegen das Land, dass den
Bahnbetreibern eine langfristige Betriebsgenehmigung zu erteilen sei,
dann wurde diese Entscheidung durch das Oberverwaltungsgericht
rechtskräftig. Und nun sind nicht wenige davon überzeugt, dass die
Wiehltalbahner auch mit ihrer Klage gegen die Entwidmungsverfügung der
Bezirksregierung obsiegen werden. "Nicht zuletzt", so Bernd Kronenberg,
"entscheidet über diese Klage die gleiche Kammer des
Verwaltungsgerichtes." Und Kronenberg ist sich mit Koester und dem
gesamten Rat einig: "Wir dürfen nicht ohne Not Zeit verlieren."
Schließlich brennt das
Verkehrsproblem allen Waldbrölern auf den Nägeln, der Boxbergkreisel
wird als wesentliches Element zur Entlastung gesehen. Und mit
langwierigen Gerichtsverfahren und Revisionsanträgen sehen sie ihre
Felle schwimmen und die Probleme auf Jahre aufgeschoben.