Presseartikel

Oberbergische Volkszeitung, 5. Juni 2008:

Boxberg-Kreisel soll 2009 kommen
Verkehrsminister Oliver Wittke in Waldbröl - "Projekt hat oberste Priorität"

WALDBRÖL. Er sei das zweite Mal in Waldbröl, "aber so tief bin ich bislang noch nicht vorgedrungen", meinte Oliver Wittke (CDU), Bau- und Verkehrsminister im Kabinett von Jürgen Rüttgers. Voriges Jahr war er zum ersten Mal da, damals ging es im Hotel Boxberg um den Kreisverkehr Boxberg. Der stand nun natürlich auch wieder auf dem Programm, als sich der Minister rund 400 Meter "tiefer" nach Waldbröl vorgewagt hatte, um im Bürgerhaus über das Thema Städtebauförderung zu sprechen.

Oberste Priorität habe das Projekt Boxberg-Kreisel, sagte Wittke im Rahmen eines Pressegesprächs, und er gehe fest davon aus, dass im nächsten Jahr das Planfeststellungsverfahren umgesetzt werde. Zum noch ausstehenden Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Münster, wo es um die Betriebsgenehmigung für die Wiehltalbahn geht, mochte der Minister keine Prognose abgeben. "Ich hoffe nur, das Gericht weiß, was für Waldbröl davon abhängt." Er sei kein Bahngegner, meinte Wittke, und in den Ballungsräumen habe die Bahn auch Priorität, anders als im ländlichen, zersiedelten Raum. "Wir werden auch im nächsten Jahr kräftig in den Ausbau und die Sanierung von Landesstraßen investieren." Waldbröls CDU-Bürgermeisterkandidat Peter Koester und Landtagsabgeordneter Bodo Löttgen wiesen darauf hin, dass der letzte Personenverkehr auf der Waldbröler Wiehltalbahnstrecke 1965 eingestellt worden sei. Mit einem Tunnel für die Bahnstrecke werde der Kreisel doppelt so teuer.

Doch Peter Koester hatte noch ein weiteres Straßenbau-Anliegen: "Was kann Waldbröl aktiv tun, damit die B 256n gebaut wird?" Wittkes Antwort war einfach: "Schalten Sie den Flosbach ein." Über den nächsten Bundesverkehrswegeplan wird allerdings erst 2011 entschieden. Bis dahin, so sind sich die CDU-Politiker einig, sollte auch mit der Nachbargemeinde Reichshof ein Konsens gefunden werden. (mf)