Eine Bahnfahrt durch das Wiehltal
Bei Ihrer Fahrt auf der Wiehltalbahn sollten Sie immer im Hinterkopf haben, warum sie überhaupt gebaut wurde: Anlass zum Bau gab vor allem die Notwendigkeit, den Grauwackesteinbrüchen eine günstige Transportmöglichkeit zu schaffen. Die aufstrebenden Städte wie Köln, Solingen und im Tal der Wupper brauchten das Gestein für den Straßenbau, die Eisenbahn selbst benötigte es für den Bau neuer Strecken. So wurde die Wiehltalbahn 1897 bis Wiehl und 1906 bis Waldbröl eröffnet (Waldbröl hatte durch die schmalspurige Brölthaler Eisenbahn schon 1872 einen Eisenbahnanschluss). 1908 kam die Verbindungsstrecke von Hermesdorf nach Morsbach hinzu, das schon seit 1890 von Wissen her an das Eisenbahnnetz angebunden war. Als letzte Bausteine des Eisenbahnnetzes kamen 1910 die Strecke Brüchermühle - Wildbergerhütte und 1915 die Kleinbahn Bielstein - Waldbröl hinzu. Mit den beiden letzteren Strecken begann dann auch der Rückbau des Eisenbahnnetzes, nachdem durch den Zweiten Weltkrieg schon der Anschluss an die Sieg unterbrochen worden war. Wir starten am Kilometerstein 0,00, kreuzen nach ca. 200 Metern die Bundesstraße B55 und folgen dem Bachlauf der Wiehl hinauf. In der Nähe des Kilometers 1 befindet sich gleich der erste ehemalige Grauwackebruch, nämlich der ehemalige Steinbruchbetrieb Kohlmeier. Das einstige Anschlussgleis kann man nur noch erahnen. Unter dem Belag des parallelen Weges lassen sich noch Schienenreste finden, die Verlade- und Spillanlagen sowie der Brecher sind noch in Fragmenten vorhanden. Dabei gaben die Steinbrüche den Anlass zum Bau der Strecke - wer sich für diesen industriearchäologischen Aspekt interessiert, dem sei die Website des Vereins Rheinische Industriekultur empfohlen!
Die Werklok (Deutz Bdm, Fabriknummer 55670) wurde schon vor einigen Jahren abgeschafft. Sie gehört heute Regensburger Eisenbahnfreunden. <weiter> |