Oberberg aktuell, 30. Mai
2010:
Auch nach 70 Jahren noch
jeden Stein gebrochen
(fn/30.05.2010-20:56)
Waldbröl – Mit dem Brecher- und Transportfest wurde auch am Waldbröler
Bahnhof der 175. Geburtstag deutscher Eisenbahnen gefeiert – Zuschauer
staunten über die alte Technik auf Schienen.
Über einen Keilriemen und mit Hilfe eines Traktors angetrieben wurde am
heutigen Nachmittag mit einem Brecherwagen des Treckerclubs Müllenbach
am Waldbröler Bahnhof Grauwacke gebrochen, und das genau wie schon vor
70 Jahren. Zwei Arbeiter schaufelten die großen Steinbrocken in die
Maschinerie, die das Gestein in Schotter zermalmte und über eine Rutsche
an die Seite des Wagens beförderte.
Dort wurde eine kleine Feldbahn mit Kipplorenanhänger, ebenfalls im
Besitz der Müllenbacher, mit dem frisch gebrochenen Gestein aufgeladen
und zum fiktiven Einsatzort transportiert. Auf diese Art wurde schon vor
vielen Jahren im gesamten Kreisgebiet Grauwacke abgebaut, um zum
Beispiel die Bahnstrecken mit dem Schotter zu präparieren und einen
fließenden Bahnverkehr zu ermöglichen.
Diese Präsentation des Brecherwagens war Teil des Brecher- und
Transportfestes am Waldbröler Bahnhof, zudem den ganzen Tag über
Eisenbahnfreunde gekommen waren, um unter anderem auch eine Fahrt mit
der reaktivierten Wiehltalbahn zu unternehmen oder weitere alte
Lokomotiven unter die Lupe zu nehmen. Die Gäste konnten sich außerdem im
Bahnhofsgebäude anhand einer Ausstellung zum Thema Steinabbau im
Rheinland informieren und den Weg von der Zündung im Steinbruch bis hin
zur Verteilung des Schotters auf verschiedenen Baustellen verfolgen.
Das Brecher- und Transportfest stellte einen Teil der Feierlichkeiten
zum 175-jährigen Jubiläum deutscher Eisenbahnen dar und präsentierte in
Waldbröl mit dem Abbruch von Grauwacke einen wichtigen Aspekt zur
Entwicklung der Bahnlinien im Oberbergischen Kreis.