Presseartikel

Oberberg aktuell, 4. März 2009:

Ohne Konzept keine Gespräche

(lo/4.3.2009-16:55) Wiehl - Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zur Gründung eines kommunalen Wiehltalbahn- Arbeitskreises wurde abgeschmettert.

Die Vorzeichen zum Thema Wiehltalbahn haben sich geändert, das ist auch den Politikern und Verwaltungsmitarbeitern in Wiehl bewusst. Die Gerichtsurteile zugunsten des Betreibers RSE sind unumstößlich. Dass man die Bahnfreunde und deren Pläne für die Strecke nun aber mit offenen Armen empfängt, ist in Wiehl nicht der Fall. Dies wurde bei den Beratungen zu einem Antrag von Bündnis  90/Die Grünen deutlich. Die Fraktion hatte die Einrichtung eines Arbeitskreises der Anrainerkommunen angeregt, „mit dem Ziel, den Betrieb der Wiehltalbahn für einen dauerhaften Personnahverkehr voranzubringen.“

Das fand beim Großteil der Ratspolitiker überhaupt keinen Anklang. „Bevor eine konzertierte Aktion der Kommunen stattfindet, muss von Seiten der Wiehltalbahner ein Konzept auf den Tisch. Dann bin ich bereit darüber zu reden“, erklärte Rolf Gurbat (FDP) stellvertretend für den Großteil der Anwesenden. Ein solches Konzept müsse auch die Wirtschaftlichkeit eines Personenverkehrs auf der Strecke belegen, meinte Gerhard Altz von der CDU. Ein Gutachten, das vor einigen Jahren erstellt wurde, hätte ergeben, dass alleine die Aufnahme eines geregelten Verkehrs auf der Wiehltalbahn 40 Millionen Mark kosten würde.

Carlo Riegert (SPD) äußerte sich ähnlich: „Für uns ist nicht erkennbar, warum der Personennahverkehr auf dieser Strecke vor Jahrzehnten wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt wurde, nun aber wirtschaftlich sein soll.“ Bürgermeister Werner Becker-Blonigen erklärte, dass er und die anderen Rathauschefs aus Morsbach, Reichshof und Waldbröl demnächst
Abstimmungsgespräche führen werden, besonders was Themen wie die Verkehrssicherung angeht. „Eine Kommunalisierung dieses Verkehrsmittels wird es nicht geben und überschreitet auch unsere Mittel“, stellte er klar. Der Antrag wurde bei einer Ja-Stimme und einer Enthaltung mehrheitlich abgelehnt.