Presseartikel

Oberberg aktuell, 5. Juni 2008:

NRW-Bauminister Oliver Wittke zu Besuch im Waldbröler Bürgerhaus

(Red./5.6.2008-17:45) Waldbröl - Auf Einladung der CDU Waldbröl sprach Oliver Wittke zur städtebaulichen Zukunft Waldbröls - Der NRW-Minister lockte zahlreiche Besucher ins proppenvolle Bürgerhaus.  

Moderne Stadtentwicklung - so die wichtigste Botschaft von NRW-Bauminister Oliver Wittke - müsse sich an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten, alle Akteure einbinden und auch im Hinblick auf die Kosten klug ausgerichtet sein. „Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben; deshalb muss gut überlegt sein, mit welchen Investitionen man den größten Nutzen für eine Stadt und eine Region erreicht“, so Wittke. Eine individuelle Lösung finde man dabei nur vor Ort. Wittke brachte viele Anregungen und Beispiele und stellte sich, moderiert von Landtagsmitglied Bodo Löttgen, den interessierten und teils kritischen Fragen aus dem Publikum.

Wichtig für ein Mittelzentrum wie Waldbröl sei die gute und bedarfsgerechte Anbindung an das überregionale Verkehrsnetz. Ideologie hingegen sei ein schlechter Ratgeber für die Verkehrspolitik. So befürworte er sehr wohl den Ausbau der Schiene in Ballungsgebieten. Hier stimme das Verhältnis von Auslastung und Kosten. Für den ländlichen Raum jedoch sieht Wittke die richtige Lösung im Straßennetz. Immerhin sei in den 60er Jahren der Personenverkehr auf der Schiene mangels Masse eingestellt worden.

Auf Nachfrage von CDU-Bürgermeisterkandidat Peter Koester stellte Wittke sein Modell einer integrierten Stadtentwicklung vor: der Handel, die Immobilienbesitzer, die Anwohner, die Kommunen - alle Akteure müssten sich in die Innenstadtentwicklung kreativ aber auch investiv einbringen. Mittels vereinbarter Ortssatzungen und Masterplänen ließe sich die bedarfsgerechte Nutzung von Gebäuden, die Gestaltung von Fassaden und Freiräumen, Ruhezonen, Grün- und Verkehrsflächen gemeinsam planen und gestalten unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft. Koester fühlte sich bestätigt, schließlich hatte er sich in den vergangenen Wochen immer wieder für die Einbindung der Menschen in Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse ausgesprochen.

Bodo Löttgen legte schließlich - wie er formulierte - den Ball auf den Elfmeterpunkt und fragte: „Ist der Minister und sein Ministerium bereit, mit Waldbröl über ein Modellprojekt für die Innenstadtentwicklung ins Gespräch zu kommen und in diesem Zusammenhang Fördermöglichkeiten zu prüfen?“ „Ja“ lautet die eindeutige Antwort des Ministers.