Große Fortschritte hat die Sanierung der Denklinger Brücke in den letzten Wochen gemacht – das ist vielen Ehrenamtlern zu verdanken, die kräftig zupacken und bereits 500 Arbeitsstunden investiert haben, das ist dem unermüdlichen Planungsteam zu verdanken, und nicht zuletzt den mehr als hundert Spendern, die bereits 12.694€ beigetragen haben. Allen sagen wir aufrichtigen Dank! Bestärkt und motiviert in unserer Arbeit haben uns die positiven Rückmeldungen der Denkmalschutz-Beauftragten der Bezirksregierung Köln, die sich bei Ortsterminen ein Bild von den Arbeiten machen und die Arbeiten fachlich begleiten. Zur Zeit bietet die Brücke einen überraschenden Anblick: Der Betonbogen liegt frei und von oben sieht es aus, als stünde man auf dem Gewölbe einer Kirchendecke. Den „Hinweg“ haben wir also fast geschafft. Nun können wir den Beton abdichten und damit schützen, und dann wird alles in umgekehrter Reihenfolge wieder eingebaut. Doch der Reihe nach: Wichtigste Grundentscheidung war, die Sanierung der Brücke zu zweiteilen: In diesem Winter wird die Betonhälfte saniert, im kommenden die nach dem Zweiten Weltkrieg eingebaute Stahlbrücke (zum Hintergrund finden Sie mehr im beigelegten Flyer). Wie aber kommen wir an den Beton, denn um dessen Abdichtung geht es ja schließlich? Nach einer intensiven Planungsphase begannen die Arbeiten am 23. November mit dem Trennen, Herausheben und Lagern von 30 Metern Gleis durch die Firma Hering Gleis- und Ingenieurbau. Wir empfehlen wir Ihnen die Fotogalerie – sowas sieht man nicht alle Tage. Am Ende dieses Schrittes lagen keine Gleise mehr, sondern eine dicke Schicht Schotter vor uns. Dieselbe Firma baggerte dann innerhalb von vier Tagen 180 Kubikmeter Schotter aus der Brücke und schaffte sie nach Waldbröl. Was der Bagger ganz unten in den Bogenspitzen nicht greifen konnte, mussten wir händisch nach oben holen – immerhin einen halbe LKW Material. Kein Schotter also mehr in der Brücke, dafür eine Schicht Ziegelsteine, dreitausend an der Zahl. Diese Ziegelsteine und eine dünne Feinsandschicht dienen dazu, die darunter liegende Isolation zu schützen. Aber weil wir ja bis zum Beton wollten hieß es: Alle Ziegelsteine per Hand herausheben und sauber stapeln, damit wir möglichst viele wieder verwenden können. Defekte Steine werden wir durch historische Steine aus Abbruchhäusern ersetzen. Nun also lagen keine Ziegelsteine mehr vor uns, sondern eine aufgezehrte Isolationsschicht und an vielen Stellen der offene Beton. Und damit sind wir langsam beim eigentlichen Grundproblem angekommen: Uns empfing nämlich unter den Ziegelsteinen salopp gesagt eine nasse Suppe. Die Entwässerung des Betonbogens war offensichtlich schon seit Jahrzehnten zugesetzt, so dass das Wasser in der Brücke stand. Wir mussten daher mit einer Kernbohrung eine neue Abflussmöglichkeit schaffen. Die Fachleute sagten eine Betonstärke von 70 Zentimetern voraus, den Durchbruch schafften wir schlussendlich bei 1,40 Metern – und sogleich schoss das Wasser heraus. In vielen Fachgespräche fiel die Entscheidung für die am besten geeignete Abdichtmethode. Für das Aufbringen der Abdichtungsmittel stellte sich das Problem, dass sich alle heutigen Dichtmittel nicht mit der seinerzeit aufgebrachten Teerschicht vertragen. Um nicht Gefahr zu laufen, dass die neue Dichtschicht schon in wenigen Jahren vom Teer „zerfressen“ und damit unwirksam gemacht würde, musste in mühevoller Arbeit wirklich jedes Fitzchen Teer vom spröden Beton gelöst werden. Auch bei diesem Schritt zeigten die Kollegen viel Problemlöse-Kreativität. Das neue Abdichtmaterial muss viele Ansprüche erfüllen: Der Beton soll über viele Jahrzehnte vor Feuchtigkeit geschützt werden. Die Abdichtung selbst muss dem Druck von oben durch die Füllung des Bogens standhalten oder sogar vor der Füllung geschützt werden. Und gut verarbeitbar muss das Material auch sein, denn wir reden hier von Flächen, die nicht alle mit einem einfachen Klapptrittchen zu erreichen sind. Als beste Methode erwies sich eine solche, die als Grundlage eine ebene Fläche benötigt. Daher wird nun, da der Teer entfernt ist, zunächst eine Art Putz aufgebracht. Danach folgen die eigentliche Dichtmasse und die Brückenfüllung. Fotos dieser Arbeiten finden Sie am Schluss unserer Brücken-Bildergalerie.
Parallel startete eine weitere Baustelle: Die
Randsteine oben auf der Brücke erwiesen sich als sanierungsbedürftiger als
erwartet. Also auch hier: Lage klären, Fachleute konsultieren, mögliche
Eigenleistungen prüfen, Entscheidungen treffen - und loslegen. Jetzt werden
sie Stück für Stück auf eine Hilfskonstruktion geschoben, unten neu gesägt,
an ihren alten Platz zurückgeschoben und neu befestigt. Ausblick Auf die erste Baustelle folgt die zweite. Durch unseren eigenen Arbeitseinsatz und eine strikte Ausgabenkontrolle sind wir im geplanten Kostenrahmen. Dass wir die Sanierung der eigentlichen Stahlbrücke ausschreiben und nicht direkt an einen Betrieb vergeben werden, beschert uns im Hintergrund deutlich mehr Büroarbeit, verspricht aber finanzielle Einsparungen. Dennoch: Ohne weitere Spenden können wir den Stahlteil nicht sanieren. Wir freuen uns daher sehr, wenn Sie das Projekt auch weiterhin unterstützen und auch in Ihrem Kollegen- und Freundeskreis dafür werben. Denn erst die Sanierung macht die Brücke und damit die Obere Wiehltalbahn wieder voll belastbar und zukunftsfähig. Das Spendenkonto: Spendenkonto für die
Sanierung der Denklinger Eisenbahnbrücke: Wichtiger Hinweis: Wir freuen uns sehr über Ihre Spende und stellen Ihnen gerne eine Spendenquittung aus. Immer wieder erreichen uns dabei Überweisungen mit der Bitte um eine Spendenquittung, uns denen die Adresse des Absenders nicht hervorgeht. Wir bitten Sie daher bei Interesse an ei´ner Spendenquittung in jedem Fall um Übermittlung Ihrer Adresse an unseren Kassierer Klaus-Werner Müller durch einen Anruf unter 02262 - 99 99 234 oder per Mail an ihn.
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