Tag des offenen Denkmals am 13.
September 2009
Steinbruch und Wasserkraft
„Dass es im Oberbergischen so viel zu entdecken gibt, hätte ich nicht
gedacht“: Die Begeisterung war dem Familienvater aus Leichlingen beim Tag des
Offenen Denkmals am 13. September 2009 anzusehen. Am Sonntagnachmittag hatte er
an einer Steinbruch-Wanderung rund um den Biebersteiner Stausee bei Wiehl
teilgenommen.
Zwei Dutzend Interessierte jeden Alters waren der Einladung des NABU Oberberg,
der Wiehltalbahn und des Freilichtmuseums Lindlar gefolgt, sich auf die Spuren
des vor hundert Jahren wichtigsten Industriebzweigs im Wiehltal zu begeben.
Steinbruchhalden erzählen davon, dass der Mensch die Landschaft hier stark
verändert hat. „Die Halden kommen immer wieder in Bewegung, so dass hier sehr
wenig wächst“, erklärte Naturschützer Michael Gerhard vom NABU. Auch im
stillgelegten Steinbruch öffnete er den Wanderern die Augen für die
Besonderheiten der dortigen Natur, während Rainer Gries von der Wiehltalbahn die
Fragmente der Verladeanlagen anschaulich in den geschichtlichen Zusammenhang
brachte. Schließlich steht die Wiehltalbahn auch deshalb unter Denkmalschutz,
weil dort der Zusammenhang von Steinabbau – ohne den die Bahn nicht gebaut
worden wäre – und die Möglichkeit des Massentransports – durch den der Abbau
überhaupt erst wirtschaftlich wurde – besonders gut sichtbar ist.
Passend zum Tag des offenen Denkmals öffnete zum Abschluss der Wanderung die
Firma Aggerkette die Tür zur Turbine des Wasserkraftwerks Bieberstein. Die
Turbine wurde 1936 gebaut und produziert nach wie vor Strom. Nach einem kleinen
Picknick und der Rückkehr zum Bahnsteig Remperg-Mühlenau fuhr die Gruppe mit
dem Zug der Wiehltalbahn zurück nach Dieringhausen.
Für alle, die die Wanderung verpasst haben: Das Freilichtmuseum Lindlar zeigt
noch bis zum kommenden Jahr die Ausstellung „SteinReich an GrauWacke“.
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