Einstieg in "Rad
Region Rheinland"
Bauausschuss Morsbach
votierte mehrheitlich für Radweg auf der Bahntrasse
MORSBACH. Die "Rad
Region Rheinland", ein Projekt des Landesstrukturprogramms Regionale
2010, haben die Morsbacher im Visier. Sie wollen die Radler, so wie
einst die Eisenbahnzüge, ohne große Steigungen durchs Kömpeler Tal
und den Tunnel bis Hermesdorf auf Tour schicken. Damit könne eine
Verbindung der Radwegenetze an Agger und Sieg geschaffen werden,
werben sie für ihre Idee.
Offiziell wollte jetzt
die CDU Fahrt aufnehmen für den Radgehweg und ihn sozusagen mit
ihrem Antrag auf die Schiene bringen. Lange wurde im Bauausschuss
darüber diskutiert, denn speziell die SPD/ Grünenfraktion hatte ihr
Problem damit: Sie fand die Idee an sich zwar gut, wollte aber für
den Fahrradweg explizit nicht die Nutzung der Bahntrasse
festschreiben.
SPD-Sprecher Klaus
Krebber befürchtete, dass seine Fraktion, die bekanntlich
Befürworter des Schienenverkehrs ist, zukünftig festgenagelt werden
könnte. Dagegen wehrte sie sich, weil die Bahntrasse, die sich zwar
im Eigentum der Gemeinde befindet, bislang noch nicht aus dem
Denkmalschutz entlassen ist. "Wir können momentan doch noch gar
nicht über die Trasse verfügen", sagte Krebber.
Die Verwaltung
erläuterte, dass eine Grunderschließung in der Gemeinde Morsbach
durch ihr Potenzial an Radwegen und ihre vielen Wald- und
Wirtschaftswege möglich sei. Mit dem hier kurzfristig realisierbaren
Netz könne im Wissertal die Verbindung in das Wildenburgische Land
in Richtung Osten sowie nach Wissen/Sieg in Richtung Westen
geschaffen werden. Im Bereich Erblingen sei über eine interkommunal
abgestimmte Trasse über Öttershagen ebenfalls eine Schluss an die
Radwege an der Sieg möglich, führte das Bauamt aus. Ergänzend dazu
könne dann mittelfristig die Verbindung auf der stillgelegten
Bahntrasse zwischen Morsbach und Hermesdorf realisiert werden.
"Es wird kein Radfahrer
durch den Tunnel oder über die Viadukte fahren", wehrte Karl Ludwig
Reifenrath die Vision der Verwaltung und CDU über eine radsportliche
Nutzung der Bahntrasse ab. Vergeblich war der Versuch von Kämmerer
Klaus Neuhoff, den Gegnern eine Brücke zu bauen, indem er den
Beschlussvorschlag ohne das Reizwort Bahntrasse formulierte.
CDU-Sprecher Günter
Stricker erklärte, dass der Zug für eine Bahnnutzung auf dem
Morsbacher Trassenstrang abgefahren sei. Im Dezember sei er vom
Regionalrat aus dem Regionalplan herausgenommen worden. Bekannt
gegeben wurde bereits im Juli vergangenen Jahres die Entwidmung
dieser Teilstrecke, also die Freistellung von Bahnbetriebszwecken
durch das Eisenbahnbundesamt.
Bei drei Gegenstimmen
gab der Bauausschuss grünes Licht für die künftige Nutzung der
Bahntrasse als Fahrradweg, allerdings nur dann, wenn diese
Bahnstrecke auch aus dem Denkmalschutz entlassen ist. (hh)