Wo Loren, Brecher und
Kipper wirkten
Beim "Tag des offenen Denkmals"
wurden ehemalige Steinbrüche besichtigt
WEIERSHAGEN. Den Spuren von
Loren, Kippern und Sohlen folgten gestern in Weiershagen rund 30
Interessierte. Anlässlich des europaweiten "Tag des offenen Denkmals"
nahmen sie an einer Führung zum "Kohlmeier-Steinbruch" am Hömelskopf
teil. "Hier stammten die Pflastersteine und der Splitt für die Straßen
in Remscheid, Wuppertal und Solingen her", erklärte Ulrich Clees vom
Verein zur Rettung der Wiehltalbahn.
"Die Bahn und ihre
Stahlschwellen stehen unter Denkmalschutz", erläuterte Clees. Der erste
Abschnitt der Strecke wurde im Jahr 1897 befahren. "Die Steinbrüche im
Wiehltal waren ausschlaggebend für den Bau der Bahnstrecke", so Clees.
Zuvor seien Steine und Splitt mit dem Ochsenkarren transportiert worden.
"Da war man bis Waldbröl schon mal einen halben Tag lang unterwegs."
Vor dem Verladen der Steine
in die Bahn war damals einiges an Schwerstarbeit notwendig. "Die Kipper
saßen oben auf dem Berg auf den Gesteinssohlen und klopften die Steine
zurecht", sagte Clees, der die Teilnehmer der Führung tief in den Wald
und hoch zum Steinbruch am Hömelskopf führte. Dort stieß die Gruppe auf
viele Überbleibsel der ehemaligen Steinindustrie: Sie entdeckten die
Schwellen der Loren, die Bruchsteinmauern des Lastaufzugs und
Grauwackebrocken am Wegesrand. Wie die Steine ihren Weg in die Gärten
der Umgebung fanden, wusste Ulrich Clees: "Viele Arbeiter haben jeden
Tag einen Stein im leeren Henkelmann mit nach Hause genommen."
Beim "Tag des offenen
Denkmals" wurde neben dem Steinbruch in Weiershagen auch die
Steinbrechanlage in Alperbrück besichtigt. Außerdem gab es in
Gummersbach Wissenswertes über die Geschichte der evangelischen Kirche
zu erfahren. (eis)