Presseartikel

Oberbergische Volkszeitung, 10. September 2007:

Wo Loren, Brecher und Kipper wirkten
Beim "Tag des offenen Denkmals" wurden ehemalige Steinbrüche besichtigt

WEIERSHAGEN. Den Spuren von Loren, Kippern und Sohlen folgten gestern in Weiershagen rund 30 Interessierte. Anlässlich des europaweiten "Tag des offenen Denkmals" nahmen sie an einer Führung zum "Kohlmeier-Steinbruch" am Hömelskopf teil. "Hier stammten die Pflastersteine und der Splitt für die Straßen in Remscheid, Wuppertal und Solingen her", erklärte Ulrich Clees vom Verein zur Rettung der Wiehltalbahn.

"Die Bahn und ihre Stahlschwellen stehen unter Denkmalschutz", erläuterte Clees. Der erste Abschnitt der Strecke wurde im Jahr 1897 befahren. "Die Steinbrüche im Wiehltal waren ausschlaggebend für den Bau der Bahnstrecke", so Clees. Zuvor seien Steine und Splitt mit dem Ochsenkarren transportiert worden. "Da war man bis Waldbröl schon mal einen halben Tag lang unterwegs."

Vor dem Verladen der Steine in die Bahn war damals einiges an Schwerstarbeit notwendig. "Die Kipper saßen oben auf dem Berg auf den Gesteinssohlen und klopften die Steine zurecht", sagte Clees, der die Teilnehmer der Führung tief in den Wald und hoch zum Steinbruch am Hömelskopf führte. Dort stieß die Gruppe auf viele Überbleibsel der ehemaligen Steinindustrie: Sie entdeckten die Schwellen der Loren, die Bruchsteinmauern des Lastaufzugs und Grauwackebrocken am Wegesrand. Wie die Steine ihren Weg in die Gärten der Umgebung fanden, wusste Ulrich Clees: "Viele Arbeiter haben jeden Tag einen Stein im leeren Henkelmann mit nach Hause genommen."

Beim "Tag des offenen Denkmals" wurde neben dem Steinbruch in Weiershagen auch die Steinbrechanlage in Alperbrück besichtigt. Außerdem gab es in Gummersbach Wissenswertes über die Geschichte der evangelischen Kirche zu erfahren. (eis)