Presseartikel

Oberbergische Volkszeitung, 26. Juli 2007:

Wiehltalbahner behalten Recht
Gericht entscheidet gegen OWG
Bahngegner geben nicht auf von

REINER THIES OBERWIEHL. In einer vorgezogenen Entscheidung hat das Kölner Verwaltungsgericht endgültig entschieden, dass der Oberwiehler Wohn- und Gewerbepark (OWG) die Ladestraße am früheren Gelände des Eisenwerks Grümer für die Bahn freihalten muss. Ein Widerspruch des Gewerbeparks, der gemeinsam von Stadt und BPW betrieben wird, wurde gestern im Eilverfahren erneut zurückgewiesen. Bürgermeister Werner Becker-Blonigen kündigte an, dass der OWG nun eine Feststellungsklage anstrengt.
Darin soll geklärt werden, wer die Kosten für die Instandhaltung des privaten OWG-Geländes zu tragen hat, wenn darauf ein öffentlicher Verladepunkt betrieben werden darf, sagt Becker-Blonigen: "Sollte es dabei bleiben, haben wir natürlich einen Entschädigungsanspruch."
Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts ist für Bahnförderkreischef Gerhard Mansel "wieder einmal eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Pfad wandeln". Die Auseinandersetzung in Oberwiehl sei aber nur ein "Nebenkriegsschauplatz".
Von größerer Tragweite ist tatsächlich die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Münster über die Betriebsgenehmigung für die Wiehltalbahn, die frühestens im kommenden Jahr gefällt wird. Die Anliegerkommunen, die die Bahn vom Gleis nehmen wollen, setzen darauf, dass auf allen politischen Ebenen kein öffentliches Interesse am weiteren Erhalt der Strecke gesehen wird.
Entwidmung bei laufendem Betrieb?
Parallel haben Wiehl, Waldbröl und Reichshof bei der Bezirksregierung die Entwidmung der Strecke beantragt. Bahnchef Mansel hält eine Entscheidung noch im August für möglich: "Sollte es tatsächlich eine Entwidmung geben, wäre sie aber rechtswidrig, weil es auf der Wiehltalbahn unbestreitbar einen laufenden Betrieb gibt."
Sicher ist nur, dass ein Ende des Gerangels um die Wiehltalbahn noch lange nicht absehbar ist. Vor allem an die Adresse seiner Mitstreiter richtet sich darum Bürgermeister Becker-Blonigens Aussage: "Ich habe von Anfang an gesagt: Wenn man nicht die Nerven für einen Rechtsstreit hat, sollte man es lassen."