Wiehltalbahn wird gekündigt
WIEHL. Der Wiehler Stadtrat trifft sich heute Nachmittag in
nicht-öffentlicher Sitzung. Einziger Beratungspunkt: die Wiehltalbahn.
Die Verwaltung unterbreitet dem Rat eine Vorlage zur Entscheidung, in
der die Kündigung des Pachtvertrages für den Wiehltalbahn-Förderkreis
und ein Antrag auf Entwidmung der Strecke beschlossen wird. Das
bestätigte gestern Bürgermeister Werner Becker-Blonigen. Mit einer
Mehrheit ist zu rechnen, weil zuletzt nur noch die drei
Grünen-Ratsfrauen sich gegen eine Stilllegung der Strecke ausgesprochen
hatten.
Der Stadtrat revidiert damit seinen Beschluss vom Februar vergangenen
Jahres, in dem eine touristische Nutzung der Strecke noch nicht
ausgeschlossen wurde, solange ein Betreiber zur Verfügung steht. Der
Bürgermeister versichert, dass die heutige Sitzung „kein Geheimtreffen“
ist, sondern nur deshalb nicht öffentlich stattfindet, weil sie im
Zusammenhang mit der Vertragsangelegenheit zum Kauf der Strecke steht.
„Die Sache ist ausdiskutiert, ich rechne nicht mit einer längeren
Debatte“, sagt Becker-Blonigen. Es gehe bloß darum, einen formalen
Beschluss nachzuholen, den die anderen Anliegergemeinden längst
vollzogen haben.
Besondere Eile habe der Beschluss allerdings, seit die Stadt erfahren
hat, dass der Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn beim Kölner
Verwaltungsgericht ein Verfahren gegen das Land NRW angestrengt hat.
Darin fordert der Verein eine unbefristete Betriebsgenehmigung. Für den
26. Januar ist der Verhandlungstermin angesetzt. Die Stadt geht offenbar
davon aus, dass der Förderkreis mit der Kündigung in der Tasche vor
Gericht schlechtere Karten hat. (tie)
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