Presseartikel

Oberbergische Volkszeitung, 13. Dezember 2007

Teurer Rechtsstreit
Grüne und UWG kritisieren Klagen der Stadt Wiehl gegen die Wiehltalbahn

WIEHL. Die Stadt Wiehl hat im Kampf gegen die Wiehltalbahn bisher 418 000 Euro ausgegeben: 404 000 Euro hat es allem in allem gekostet, den Wiehler Teil der Trasse zu kaufen. Weitere 14 000 Euro sind bisher für Sachverständigen-, Anwalts- und Gerichtskosten aufgelaufen.

Diese Angaben lieferte die Verwaltung nun dem Rat aufgrund einer Anfrage der Grünen. Zuvor hatte Fraktionssprecherin Roswitha Köhlert das "beständige Anklagen und Bedrängen" der Bahnbetreiber durch die Stadt als "falsch und zukunftsfern" kritisiert. Auch Hans-Peter Stinner (UWG) hält nichts davon, dass die Stadt "einen Prozess nach dem anderen" führt: "Die im Haushalt angesetzten Gerichtskosten steigen von 7000 auf 25 000 Euro. Aber ein positives Ergebnis ist bisher aus Sicht der Stadt noch nicht zu vermelden", meint Stinner: "Außer Spesen nichts gewesen."

Dazu komme, dass Rewe einen Teil des Kaufpreises für das Grundstück am Bahnhof zurückhält, solange keine Straße über die Schienen führt. Von dem zu erwartenden Zinsverlust hätte man auch einen Bahnübergang bauen können, glaubt Stinner und folgert daraus: "Ein Miteinander ist manchmal mehr als ein Gegeneinander."

Bürgermeister Werner Becker-Blonigen verteidigte seine Politik: Dass die Stadt auf Herausgabe der Bahnstrecke geklagt habe, sei Konsequenz des Erwerbs. Es sei "Schicksal einer Situation in der Schwebe", dass man nun auf die Gerichtsentscheidungen warten muss. (tie)