Wiehltalbahn: Waldbröl hält
die Klage aufrecht
SPD scheiterte mit Antrag,
fordert aber vom Kreis disziplinarrechtliche Schritte
WALDBRÖL. Auch mit
namentlicher Abstimmung ist gestern Abend die Waldbröler SPD-Fraktion
mit dem Antrag gescheitert, dass die Klage gegen die Wiehltalbahner und
die Rhein-Sieg-Eisenbahn auf Herausgabe der Strecke und Einstellung des
Bahnverkehrs zurückgenommen werden soll. Stattdessen bekräftigte der Rat
auf Antrag der CDU-Mehrheitsfraktion die Klage vor dem
Verwaltungsgericht Bonn, die auch von Wiehl und Reichshof erhoben worden
ist.
Für die SPD-Fraktion
kündigte Bernd Kronenberg an, dass man beim Kreis disziplinarrechtliche
Schritte gegen den Bürgermeister fordern werde. Mit der Klage, für die
es weder Ratsbeschluss noch -information gegeben hätte, habe
Waffenschmidt seine Kompetenzen deutlich überschritten. Laut Satzung
dürfe der Bürgermeister selbständig nur bis zu einem Streitwert von 15
000 Euro klagen, bei der Wiehltalbahn gehe es aber um 450 000 Euro.
Waffenschmidt erklärte, die
Klage sei kein Affront gegen den Rat. Vielmehr sehe er sie als das
Wahrnehmen von Eigentumsrechten. Schließlich habe der Rat im vorigen
Jahr den Kauf der Trasse beschlossen und den Wiehltalbahnern zum 28.
Februar den Mietvertrag gekündigt. (mf)