Presseartikel

Oberbergische Volkszeitung, 21. September 2006

"Alle Optionen für die Zukunft erhalten"
Gemeinsame Erklärung der SPD Morsbach, Reichshof und Waldbröl für Erhalt der Wiehltalbahn

AUS DEM KREIS. Die SPD-Ortsvereine Morsbach, Reichshof und Waldbröl sind sich einig, die im Südkreis liegende Trasse der Wiehltalbahn zu erhalten. In einer Erklärung nehmen die Vorsitzenden Karl-Heinz Schramm, Frank Schneider und Jürgen Hennlein kritisch Stellung zu dem vom Landesbetrieb Straßen geplanten Trassenkauf.

"Mit der Aufgabe der Wiehl-talbahn schaden wir unwiederbringlich den Menschen der Region und den kommenden Generationen. Daher müssen alle Optionen für die Zukunft erhalten bleiben", stellen sie fest. Unverständlich sei, dass eine Landesstraßenbaubehörde als Käuferin einer anderen Infrastruktur (Schiene) auftreten soll, um diese anschließend zu zerstören - mit Steuergeldern. Da kürze das Land die Städtebauförderung um 20 Prozent, habe aber andererseits Geld für die Zerstörung einer Bahnstrecke.

Experten seien sich einig, dass der Verkehr drastisch zunehmen werde. Die Frage sei, wo er stattfinden solle. Die Ortsumgehung Waldbröl-Denklingen werde es in absehbarer Zeit nicht geben. In einer solchen Situation dürfe eine Schienenverbindung zwischen den Hauptorten des Südkreises nicht unwiederbringlich zerstört werden. Etwa 80 000 Menschen leben im Abstand von einem Kilometer an der Bahnstrecke. Mit schnellen Triebwagen und einem abge-stimmten Bus- und Anrufsammeltaxisystem sei öffentlichen Nahverkehr möglich, der diesen Namen auch verdiene. Dann könnte auch der Lkw-Verkehr teilweise wieder auf die Schiene verlagert werden und die Region mit einer dampfbetriebenen Museumsbahn eine touristische Attraktion erhalten. Wie in anderen Regionen bereits erprobt, sei das ein Anziehungspunkt, der Arbeitsplätze schaffe. (hh)