Presseartikel

Oberberg aktuell, 24. März 2008:

Wiehltalbahn startete in die neunte Saison

(uh/24.3.2008-12:05) Von Ursula Hütt

Oberberg - Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete der oberbergische Landtagsabgeordnete Dr. Gero Karthaus (SPD) am Ostersonntag die neunte Saison der Wiehltalbahn.

Dreimal fuhr der Triebwagen am Ostersonntag von Dieringhausen nach Oberwiehl. Mit an Bord, Dr. Gero Karthaus, der gemeinsam mit den anderen Fahrgästen um 10:30 Uhr vom Eisenbahnmuseum in Dieringhausen startete. Die Wiehltalbahn wurde vor über 100 Jahren gebaut. Ursprünglich diente sie zum Abtransport von Steinen aus den umliegenden Steinbrüchen, später dann als öffentliches Nahverkehrsmittel und für den Güterverkehr. 1994 wurde der Bahnverkehr eingestellt. Im gleichen Jahr gründete sich der Förderkreis, und 1998 wurden die Bahnschienen der Wiehltalbahn durch den Förderkreis gepachtet. 1999 wurde der private Bahnverkehr der Wiehltalbahn im kleinen Rahmen aufgenommen.

Der Triebwagen, der zur Zeit eingesetzt wird wurde von der Firma MAN in einer Auflage von 50 Stück gebaut. Der Förderkreis besitzt vier Exemplare, das jüngste Modell stammt aus dem Jahr 1966, ist liebevoll gepflegt und technisch im Bestzustand. Der Triebwagen ähnelt in seiner Innenausstattung und seiner äußeren Form eher einem Bus als einem Zug und wird deswegen auch Schienenbus genannt. Aufgrund der Resonanz in den vergangen Jahren fährt der Wiehltalbahntriebwagen in dieser Saison häufiger denn je Touristen durch den Naturpark Bergisches Land. In ihrer neunten Saison fahren die ehrenamtlich betriebenen Ausflugszüge bis zum 12. Oktober am zweiten und vierten Sonntag jeden Monats. Lohnenswert ist die Fahrt allemal, wenn man dem Lokführer bei seiner Arbeit über die Schulter schauen kann.

Die Zukunft der Wiehltalbahn ist aber bekanntlich nicht sicher. Im April findet eine Gerichtsverhandlung statt, bei der die Gegner der Wiehltalbahn die Einstellung des Bahnbetriebs fordern. Dr. Gero Karthaus hat sich als Vermittler zur Verfügung gestellt, um durch Verhandlungen eine für beide Seiten tragbare Lösung zu finden. So soll ein möglicher jahrelanger Rechtsstreit vermieden werden. Gerhard Mansel, Vorsitzender des Fördervereins Wiehltalbahn, dankte Karthaus für dessen Bereitschaft, in dieser Angelegenheit die Moderation zu übernehmen.

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