Großer Bahnhof in Wiehl:
Zug der Erinnerung eingefahren
(mho/7.3.2008-16:55) Wiehl - Heute fuhr der "Zug der Erinnerung" im
Bahnhof Wiehl ein. Aus ganz Oberberg kamen die Menschen, um das wichtige
Projekt zu unterstützen.
„Wir sind stolz darauf, dass der Zug der Erinnerung, der überwiegend
große Städte in Deutschland anfährt, heute an seinem wohl kleinsten
Bahnhof bei uns im Oberbergischen, in Wiehl, zu Gast ist. Und wir sind
dankbar dafür, dass sich so schnell und spontan eine große Welle der
Akzeptanz und Unterstützung entwickelt hat“, dankte Pfarrer Holger Banse
den vielen Helfern und Sponsoren.
Mit dem Projekt wollte man nicht nur an die Deportation erinnern,
sondern man könne auch deutlich erkennen, was ein Mangel an Toleranz,
Achtung, Respekt und dem Willen zur Mitmenschlichkeit alles anrichten
könne, verdeutlichte Bürgermeister Werner Becker-Blonigen die Auslöser
der Katastrophe.
Neben Einzelschicksalen wie von dem Gummersbacher Klaus Simon, der auf
dem Land mit seinen Eltern Zuflucht suchte und dem Misstrauen, Argwohn
und offene Feindschaft entgegen schlug, bis die Familie in das
vermeidlich sicherere, weil anonymere Köln floh, von wo sie dennoch
deportiert wurde, zeigt die
Ausstellung beeindruckender Zeitdokumente
„Es mag idealistisch klingen“, so Landrat Hagen Jobi angesichts der
Ausmaße des Schreckens des NS Regimes, „aber eine tolerante Gesellschaft
ist der einzige Schutz.“ Er schloss mit den Worten Calettos: „In
Gedanken an den eigenen Tod stirbt man nur einmal, aber mit dem Tod
anderer muss man ein Leben leben.“
Organisatorin Tatjana Engel konnte den `schweren Blick in den Spiegel
der eigenen Vergangenheit` nur bestätigen. Nichts desto trotz sei es
wichtig zu erinnern, zu gedenken, und daraus zu lernen. Die Große
Resonanz im Bergischen - insbesondere auch durch die Schulklasse - sei
sehr erfreulich.