Presseartikel

Oberberg aktuell, 8. März 2008:

Großer Bahnhof in Wiehl: Zug der Erinnerung eingefahren
(mho/7.3.2008-16:55) Wiehl - Heute fuhr der "Zug der Erinnerung" im Bahnhof Wiehl ein. Aus ganz Oberberg kamen die Menschen, um das wichtige Projekt zu unterstützen.
„Wir sind stolz darauf, dass der Zug der Erinnerung, der überwiegend große Städte in Deutschland anfährt, heute an seinem wohl kleinsten Bahnhof bei uns im Oberbergischen, in Wiehl, zu Gast ist. Und wir sind dankbar dafür, dass sich so schnell und spontan eine große Welle der Akzeptanz und Unterstützung entwickelt hat“, dankte Pfarrer Holger Banse den vielen Helfern und Sponsoren.
Mit dem Projekt wollte man nicht nur an die Deportation erinnern, sondern man könne auch deutlich erkennen, was ein Mangel an Toleranz, Achtung, Respekt und dem Willen zur Mitmenschlichkeit alles anrichten könne, verdeutlichte Bürgermeister Werner Becker-Blonigen die Auslöser der Katastrophe.
Neben Einzelschicksalen wie von dem Gummersbacher Klaus Simon, der auf dem Land mit seinen Eltern Zuflucht suchte und dem Misstrauen, Argwohn und offene Feindschaft entgegen schlug, bis die Familie in das vermeidlich sicherere, weil anonymere Köln floh, von wo sie dennoch deportiert wurde, zeigt die

Ausstellung beeindruckender Zeitdokumente
„Es mag idealistisch klingen“, so Landrat Hagen Jobi angesichts der Ausmaße des Schreckens des NS Regimes, „aber eine tolerante Gesellschaft ist der einzige Schutz.“ Er schloss mit den Worten Calettos: „In Gedanken an den eigenen Tod stirbt man nur einmal, aber mit dem Tod anderer muss man ein Leben leben.“
Organisatorin Tatjana Engel konnte den `schweren Blick in den Spiegel der eigenen Vergangenheit` nur bestätigen. Nichts desto trotz sei es wichtig zu erinnern, zu gedenken, und daraus zu lernen. Die Große Resonanz im Bergischen - insbesondere auch durch die Schulklasse - sei sehr erfreulich.