Bezirksregierung
verfügt Entwidmung der Bahntrasse
(mp/5.10.2007-13:15
AKTUALISIERT 15:10) Waldbröl - Die Strecke Waldbröl-Hermesdorf wurde
vom Regierungspräsidenten freigestellt - Waffenschmidt weist Kritik
an Finanzierung des Wiehltalbahnkaufs zurück.
Aus Sicht des Waldbröler
Bürgermeisters Christoph Waffenschmidt ist die Realisierung des
Boxbergkreisels gestern ein gutes Stück näher gerückt. Die
Bezirksregierung in Köln hat die Freistellung der
Wiehltalbahnstrecke zwischen Waldbröl und Hermesdorf verfügt. Damit
ist das von der Stadt erworbene Teilstück für den Eisenbahnverkehr
quasi entwidmet. Für Waffenschmidt eine „Frohe Botschaft“: „Die
Bezirksregierung hat damit Grünes Licht in unsere Richtung gegeben.“
Allerdings sei mit einem Widerspruch der Wiehltalbahnfreunde gegen
die Entscheidung des Regierungspräsidenten zu rechnen.
Damit würde eine endgültige Entscheidung in Sachen Kreisverkehr
weiter auf sich warten lassen. Schließlich bleibt nach wie vor die
gerichtliche Entscheidung über eine Klage der Rhein-Sieg-Eisenbahn
abzuwarten, die eine langfristige Erteilung der Betriebsgenehmigung
für die gesamte Wiehltalbahnstrecke erwirken will. Das
Verwaltungsgericht Köln hatte noch im Januar die bisherige
Handhabung kritisiert, wonach den Wiehltalbahnern die Genehmigung
immer nur Monat für Monat neu erteilt wurde. Dieser Zeitraum wurde
angesichts gesetzlicher Fristen von bis zu 50 Jahren als zu kurz
empfunden.
Nun stellt sich die Frage, ob und wie sich die Entscheidung des
Regierungspräsidenten auf das Problem der Betriebsgenehmigung
auswirken wird. „Das sind natürlich zwei unterschiedliche Dinge“, so
Waffenschmidt, „die man allerdings nicht völlig losgelöst
voneinander betrachten kann.“ Denn falls die Entwidmung der
Teilstrecke tatsächlich rechtskräftig werden sollte, erscheint die
erneute Erteilung einer Betriebserlaubnis für diesen Bereich unter
juristischen Aspekten nur noch schwer vorstellbar.
Bezüglich der umstrittenen Finanzierung des 438.000 € teuren Kaufs
der Teilstrecke durch Mittel des Landesbetriebes Straßen (OA
berichtete), weißt Waffenschmidt die Vorwürfe der Grünen zurück:
„Es handelt sich nicht um ein Kreditgeschäft“, so der Waldbröler
Bürgermeister, „wir treten lediglich in Vorleistung für das Land,
das die Fläche für den Bau des Kreisverkehres benötigt.“ Insofern
sei es auch logisch, dass das NRW-Innenministerium bestätigt habe,
dass kein - eigentlich genehmigungspflichtiges - Kreditgeschäft
angezeigt wurde. Es habe schlicht keines gegeben.