Grünen-Kritik: Vorgehen
grenzt an Rechtsbruch
(Red./21.9.2007-14:50)
Oberberg - Vertrag zwischen Landesbetrieb Straßen NRW und der Stadt
Waldbröl zum Ankauf der Wiehltalbahntrasse war Thema einer
Grünen-Anfrage im Landtag.
Seitens der Landtagsfraktion
ist mit Unterstützung durch den Kreisverband Oberberg zu den Vorgängen
um den Ankauf der Wiehltalbahn eine Kleine Anfrage an die
Landesregierung gerichtet worden. Es sollte geklärt werden, warum der
Landesbetrieb Straßen NRW einen Kredit an die Stadt Waldbröl vergibt,
obwohl die Stadt überschuldet ist und der Haushaltssicherung unterliegt.
"Nichts hören - Nichts sehen - Nichts sagen; die Aufarbeitung der
Vorgänge um die Kreditaufnahme der Stadt Waldbröl beim Landesbetrieb
Straßen NRW für den Ankauf der Wiehlbahntrasse erinnern an das Verhalten
der drei Affen. Der Bürgermeister der Stadt Waldbröl hat nichts gesagt,
der Landrat hat nichts gehört und die Bezirksregierung als
Kommunalaufsicht hat nichts gesehen“, sagte Horst Becker,
verkehrspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag.
Das Verhalten aller Beteiligten grenze an Bruch von Recht und Gesetz. In
der Antwort der Landesregierung werde festgestellt, dass der Landrat als
Aufsichtsbehörde in den Vorgang hätte einschreiten müssen. Durch dieses
Nichthandeln sei unterblieben, dass die Bezirksregierung als
Kommunalaufsicht von der Kreditaufnahme durch die Stadt Waldbröl
erfahren habe und dadurch eine Verhinderung unmöglich gemacht wurde.
"Wir fordern Bürgermeister Waffenschmidt und Landrat Jobi auf, ihr
unglaubliches Vorgehen zu erklären. Die Stadt Waldbröl unterliegt der
Haushaltssicherung, damit die bestehende Überschuldung zumindest nicht
eskaliert“, so René Bongartz, Sprecher des Grünen-Kreisverbandes. Statt
dessen erhöhe der Bürgermeister unter Umgehung der
Sicherheitsinstrumente in Paragraph 85 Absatz 4 der Gemeindeordnung die
Schulden um 430.000 €.
„Landrat Jobi kam seiner Pflicht nicht nach, das unrechtmäßige Vorgehen
an den Regierungspräsidenten zu melden. Jobi überging so wissentlich die
gesetzlichen Vorschriften zum Schutz vor weiterer Überschuldung der
Kommune. Der Landrat hat spätestens aus Pressemeldungen vom Vorgehen
Waffenschmidts erfahren und ist dennoch nicht eingeschritten“, so
Bongartz weiter. Waldbröls Bürgermeister habe nur den Kauf der Trasse,
nicht die Aufnahme des Kredits gemeldet.
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