Presseartikel

Oberberg Aktuell, 16. Dezember 2006

ÖDP fordert Erhalt der Wiehltalbahn
(Red./17.12.2006-17:45) Oberberg – Kauf der Bahntrasse durch die Kommunen wird abgelehnt.

Die Ökologisch Demokratische Partei (ÖDP) im Oberbergischen Kreis ist über die Aussagen von NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke sehr verwundert, wonach ihm die Vorstellungskraft fehle, dass auf der Trasse der Wiehltalbahn Güter- und Personenverkehr in nennenswertem Maße stattfinden könne. ÖDP-Sprecher Felix Staratschek, der auch dem Arbeitskreis Verkehr seiner Partei angehört, ist es unverständlich, „dass viele oberbergische Politiker dieses Schlechtreden unserer Region kommentarlos hinnehmen“.

Die vermeintlichen Dörfer, die Wittke anspreche und die nach seiner Ansicht nicht mit der Schiene versorgt werden müssten, seien schließlich Waldbröl und Wiehl mit zusammen 46.000 Einwohnern und weiteren über 40.000 Einwohnern im Hinterland (Reichshof, Nümbrecht, Morsbach).

Auch verstehe er nicht, so ÖDP-Sprecher Staratschek in einer Stellungnahme, dass ein Mensch „mit einer so begrenzten Vorstellungskraft“ Verkehrsminister werden dürfe. Die Regiobahn bei Düsseldorf, die Dürener Kreisbahn, die Schönbuchbahn bei Stuttgart, die Saarbahn, die Vogtlandbahn und sehr viele weitere Strecken zeigten, dass die noch vorhandenen oberbergischen Bahntrassen sich besonders gut für eine Reaktivierung eigneten, allen voran die Wiehltalbahn.

Die Öko-Demokraten lehnten den Kauf der Bahntrasse durch die Kommunen ab. Mit dem Wiehltalbahnverein und der www.regionaleisenbahn.de gebe es zwei Adressen, die diese Trasse kaufen würden, um diese zu erhalten. Die Kommunen würden nur kaufen, um die Trasse zu zerstören. Sie müssten dabei, ohne später den Nutzen einer Bahnanbindung zu haben, alle Folgekosten der Gesamttrasse übernehmen. Die ÖDP verstehe auch nicht, wie die Straßen NRW sich hier als Bank betätigen und Kredite gewähren könne. Da es in allen Kommunen viele Aufgaben gebe, für die Geld fehle, habe die ÖDP dieses vorgehen beim Bund der Steuerzahlergemeldet. Die ÖDP hofft, dass dieser Verband eine breitere Öffentlichkeit über „diese Form von Steuergeldverschwendung“ informieren werde.

Gerade für den Güterverkehr sieht die ÖDP künftig wachsende Potentiale auf der Schiene. Schon heute seien durch die LKW-Maut für Holz- und Schüttguttransporte die Bahn das bevorzugte Verkehrsmittel, wenn es noch ein annehmbares Angebot gebe. Mit der www.rhein-sieg-eisenbahn.de sei im Wiehltal ein erster Anfang gemacht worden. Beispiele zeigten, dass mit modernen Containerverladetechniken ein zweistelliger Prozentanteil von der Straße auf die Schiene verlagert werden könnte, wenn Politik und Bahn nur wollten.