ÖDP fordert Erhalt der
Wiehltalbahn
(Red./17.12.2006-17:45) Oberberg
– Kauf der Bahntrasse durch die Kommunen wird abgelehnt.
Die Ökologisch Demokratische
Partei (ÖDP) im Oberbergischen Kreis ist über die Aussagen von
NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke sehr verwundert, wonach ihm die
Vorstellungskraft fehle, dass auf der Trasse der Wiehltalbahn Güter- und
Personenverkehr in nennenswertem Maße stattfinden könne. ÖDP-Sprecher
Felix Staratschek, der auch dem Arbeitskreis Verkehr seiner Partei
angehört, ist es unverständlich, „dass viele oberbergische Politiker
dieses Schlechtreden unserer Region kommentarlos hinnehmen“.
Die vermeintlichen Dörfer,
die Wittke anspreche und die nach seiner Ansicht nicht mit der Schiene
versorgt werden müssten, seien schließlich Waldbröl und Wiehl mit
zusammen 46.000 Einwohnern und weiteren über 40.000 Einwohnern im
Hinterland (Reichshof, Nümbrecht, Morsbach).
Auch verstehe er nicht, so
ÖDP-Sprecher Staratschek in einer Stellungnahme, dass ein Mensch „mit
einer so begrenzten Vorstellungskraft“ Verkehrsminister werden dürfe.
Die Regiobahn bei Düsseldorf, die Dürener Kreisbahn, die Schönbuchbahn
bei Stuttgart, die Saarbahn, die Vogtlandbahn und sehr viele weitere
Strecken zeigten, dass die noch vorhandenen oberbergischen Bahntrassen
sich besonders gut für eine Reaktivierung eigneten, allen voran die
Wiehltalbahn.
Die Öko-Demokraten lehnten
den Kauf der Bahntrasse durch die Kommunen ab. Mit dem
Wiehltalbahnverein und der www.regionaleisenbahn.de gebe es zwei
Adressen, die diese Trasse kaufen würden, um diese zu erhalten. Die
Kommunen würden nur kaufen, um die Trasse zu zerstören. Sie müssten
dabei, ohne später den Nutzen einer Bahnanbindung zu haben, alle
Folgekosten der Gesamttrasse übernehmen. Die ÖDP verstehe auch nicht,
wie die Straßen NRW sich hier als Bank betätigen und Kredite gewähren
könne. Da es in allen Kommunen viele Aufgaben gebe, für die Geld fehle,
habe die ÖDP dieses vorgehen beim Bund der Steuerzahlergemeldet. Die ÖDP
hofft, dass dieser Verband eine breitere Öffentlichkeit über „diese Form
von Steuergeldverschwendung“ informieren werde.
Gerade für den Güterverkehr
sieht die ÖDP künftig wachsende Potentiale auf der Schiene. Schon heute
seien durch die LKW-Maut für Holz- und Schüttguttransporte die Bahn das
bevorzugte Verkehrsmittel, wenn es noch ein annehmbares Angebot gebe.
Mit der www.rhein-sieg-eisenbahn.de sei im Wiehltal ein erster Anfang
gemacht worden. Beispiele zeigten, dass mit modernen
Containerverladetechniken ein zweistelliger Prozentanteil von der Straße
auf die Schiene verlagert werden könnte, wenn Politik und Bahn nur
wollten.