Presseartikel
Kölner Stadtanzeiger,
1. Februar 2006
Ausschuss stimmte für den
Erwerb der Bahnstrecke
Wiehl - Der Hauptausschuss des Wiehler Rates hat sich gestern Abend
erwartungsgemäß für die Übernahme der Wiehltalbahn-Strecke ausgesprochen.
Auch der Kauf des Bahnhofsgebäudes wurde befürwortet. Doch der Bahn-Deal
steht inzwischen immer weniger im Zeichen einer schnellen Stilllegung. Der
Ausschuss hat die Verwaltung um eine eingehende Prüfung der rechtlichen
Folgen des Trassenkaufs gebeten.
Zur vorsichtigen Haltung vieler Ausschussmitglieder mag beigetragen haben,
dass die Bahnfreunde noch einmal ihre Rechtsposition verdeutlicht hatten.
In einem Schreiben wurde gedroht: "Bei Erwerb der Eisenbahnstrecke durch
die Kommunen müssten die Kommunen die Fortsetzung des Eisenbahnbetriebs
selbst gewährleisten, falls der Betrieb durch den bisherigen Betreiber
nicht gewünscht wird." Erst gestern Vormittag hat Gerhard Mansel, der
Vorsitzende des Bahnförderkreises, von der Bahn-Immobiliengesellschaft per
Fax einen neuen Pachtvertrag für die Strecke bekommen. Darin ist eine
Kündigungsfrist von nur einem Monat vorgesehen, was Mansel wegen der
dadurch eingeschränkten Planungssicherheit bedauert. Unterschrieben wird
der Pachtvertrag trotzdem. Mansel: "Wir machen weiter."
Ebenfalls gestern sprach Mansel zudem beim Wiehler Bürgermeister vor, um
sein erneutes Kooperationsangebot zu verhandeln. In einem "sehr
konstruktiven Gespräch" habe Werner Becker-Blonigen seine Bereitschaft zum
Kauf der Strecke bekräftigt, aber signalisiert, dass der Förderkreis
zunächst als Betreiber akzeptiert wird. Mansel versprach, sich bei der
Bahnaufsicht dafür einzusetzen, dass die Querung am Bahnhof "so
kostengünstig wie möglich" realisiert wird. Er sei überzeugt, dass die
bisher angesetzten Baukosten von 500 000 Euro unterschritten werden
können. (tie)
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