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Bauwerke

Das Gutachten schildert die von der Talstrecke abweichende Bedeutung des Abzweigs von Hermesdorf nach Morsbach. "Hier ging es weniger um die Erschließung von Steinbrüchen, sondern eher um die Komplettierung des Eisenbahnnetzes mit einer schnellen und komfortablen Verbindung des Wiehltales mit der Sieg. Dazu wurde eine technisch anspruchsvolle Bahnlinie mit den erwähnten Brücken, Viadukten und dem Kömpeler Tunnel gebaut. Technikhistorisch besonders interessant sind die Betonbauten. Beton ist zwar ein schon im 19. Jahrhundert bekannter und genutzter Baustoff. Wie etwa 100 Jahre zuvor bei Eisen und Stahl fehlten jedoch die Erfahrungen mit diesem Baustoff. Die statischen Grundlagen wurden erst Anfang des 20. Jahrhunderts geschaffen und publiziert, so dass erst nach 1900 vermehrt Betonbauten entstanden. Die Betonbrücken und Viadukte zwischen Hermesdorf und Morsbach müssen zu den Pionierbauten dieser Bauweise gezählt werden und sind daher technikgeschichtlich bedeutend."

 

785 Meter lang ist der Kömpeler Tunnel. Das  noch in den 80er Jahren sanierte Bauwerke verlässt hier ein Schienenbus auf einer Sonderfahrt im Jahr 1994, um bald darauf über die drei folgenden Brückenbauten nach Morsbach zu fahren.
Es handelt sich bei diesen Brücken um eine Bogenbrücke mit einer Spannweite von 32,70 Metern, ein Fünffeld-Viadukt mit den Spannweiten 7,4 - 7,4 -15,4 - 7,4 - 7,4 Meter zur Überquerung eines Seitentals mit Wegunterführung und ein Dreifeld-Viadukt mit Spannweiten von drei mal 15 Meter. Diese Bauwerke sind alle in sichtbar belassenem Stampfbeton erbaut - eine Pioniertat Anfang des 20. Jahrhunderts.
 

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