(KStA/DSO/WB) Zu einem
politischen Kabarett entwickelt sich die von den Anliegergemeinden
geforderte Stilllegung und Entfernung der Wiehltalbahn. Nachdem bereits
Wiehl und Waldbröl den Kauf der Strecke in ihrem Bereich zum Zwecke des
Abrisses beschlossen haben, ist inzwischen auch die Gemeinde Morsbach
diesem Vorhaben beigetreten. Die Stadt hat keinerlei Nutzen von der
Strecke und möchte diese angeblich aus einem Landschaftsschutzgebiet
entfernen. Die Kosten betragen für das Morsbacher Teilstück 300.000
Euro, von denen die Gemeinde aber nur 150.000 tragen muss. 100.000
übernimmt die Stadt Wiehl, 50.000 Waldbröl, das wiederum im
Haushaltssicherungskonzept des Landes liegt - pikant.
Der Vertrag wurde zum
Streckenkauf am 15. Dezember von den Städten Wiehl, Reichshof, Waldbröl
und Morsbach unterschrieben.
(Kommentar d. Redakteurs:
Es ist immer wieder überraschend, wie viel Geld manche Kommunen in
Zeiten leerer Kassen doch immer noch zu haben scheinen. Für Kindergärten
und Schulen ist zwar nie Geld da, und man wird auch nicht müde, die
Abgaben der Bürger mit dem Hinweis auf leere Kassen und das berühmte
Fahnenstangenende immer wieder zu erhöhen, aber für solch umstrittenen
und teuren Projekte ist immer noch genügend Geld da!)
Trotz aller negativer
Befürchtungen zur Zukunft der Bahn gibt es aber auch immer noch kleine
Lichtblicke durch das Engagement des rührigen Vereins. So konnte
inzwischen der sanierte Haltepunkt Remperg/Mühlenau, der seit 1965 nicht
mehr in Betrieb gewesen war, wieder in Betrieb genommen werden. Damit
kann das Teilstück zwischen Oberwiehl und Remperg reaktiviert werden,
sobald die Genehmigung der Aufsichtsbehörde vorliegt.
Der Verein Förderkreis zur
Rettung der Wiehltalbahn e.V., der derzeit den Betrieb auf der Strecke
durchführt, geht jedoch davon aus, dass die Strecke wegen der hohen
Auflagen nicht einfach stillgelegt werden kann. Außerdem steht die
gesamte Strecke unter Denkmalsschutz.