175 Jahre Deutsche Eisenbahnen

Wie die Eisenbahn die Region verändert:

Brecher- und Transportfest in Waldbröl am 30. Mai 2010


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Nicht alltägliche Einblicke in die Grauwackegewinnung im Speziellen und das Thema Transport im Allgemeinen gaben die Wiehltalbahn und zahlreiche Beteiligte am vergangenen Sonntag auf dem Bahnhof Waldbröl. Anlass für das Brecher- und Transportfest war das 175jährige Jubiläum der Eisenbahn in Deutschland.
Besonderer Anziehungspunkt war der mobile Steinbrecher, in dem Aktive des Treckerclubs Müllenbach dem schlechten Wetter zum Trotz unermüdlich Grauwacke brachen, die vom Steinbruch Jung zur Verfügung gestellt worden war. Angetrieben wurde der siebzig Jahre alte Brecher von einem Eicher-Traktor, selbst ein fünfzig Jahre altes Schätzchen.
Die gebrochene Grauwacke wurde dann mit einer Feldbahn auf die Laderampe gefahren und dort auf die Bahn verladen – sehr zur Freude der Wiehltalbahn-Rotte, die das Gestein bei nächster Gelegenheit bei Streckenarbeiten nutzen wird.
Einen sehr anschaulichen Einblick in die Geschichte der Arbeits- und Lebensverhältnisse der Steinbruch-Arbeiter gab Harry Böseke als „Bergischer Fuhrmann“. Einen Steinbruch-Zug im Maßstab 1:5 stellte Wolfgang Clössner, Kustos des Eisenbahnmuseums Asbach, aus. Eine Brücke vom Transport in der Vergangenheit zum Transport in der Gegenwart schlugen Fotoausstellungen von Axel Johanßen und Horst Kowalski. Wie Grauwackeabbau heute geschieht erklärte Roland Wernicke, Sprengmeister der Basalt-AG Linz/Rhein, die mit zahlreichen oberbergischen Brüchen verbunden ist, mit unterschiedlichen Schauobjekten sehr anschaulich. Kinder konnten in einer Aktion der Naturarena Bergisches Land Fossilien in Steinen suchen.
Den Güterverkehr auf der Straße repräsentierten ein historischer Mercedes-Hängerzug der Spedition Peisker aus Waldbröl und ein alter Citroen-Lieferwagen. Als Vertreterin des modernen Schienen-Güterverkehrs schickte die Mittelweserbahn eine hochmoderne Diesellok nach Wiehl. Dorthin nämlich führten die Dampfzugfahrten des „Bergischen Löwen“ mit der Dampflok „Waldbröl“ des Eisenbahnmuseums Dieringhausen. Wer nicht ganz so weit fahren wollte, konnte mit dem Triebwagen der Wiehltalbahn Schnupperfahrten nach Hermesdorf unternehmen. Für den öffentlichen Nahverkehr stand ein Doppeldecker-Omnibus von Gerhard Wirths. Ein originelles Gefährt war das Modell-Dampflokomobil, mit dem Herbert Manheller unermüdlich seine Runden drehte, vor allem mit Kindern, während sich die Eltern in den Verpflegungszelten der Wiehltalbahner und von BergischPur stärkten.
Einen ganz anderen Einblick in das Thema Transport gewährte die Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) aus Bonn-Beuel: Sie hatte eigens zwei Diesellokomotiven nach Waldbröl geschickt. Die Lokführer der RSE nahmen Jung und Alt auf dem Führerstand mit. Die RSE, seit Beginn an Unterstützerin des Wiehltalbahn-Projekts, bekannte sich damit nicht nur zur Wiehltalbahn, sondern zeigte insbesondere mit der fernsteuerbaren Rangierlok, wie Güterverkehr auf der Schiene auch abseits der Magistralen sinnvoll gestaltet werden kann – ein Fingerzeig in Richtung Zukunft der Wiehltalbahn.
Diese Zukunft, von Wiehltalbahnern und Rhein-Sieg-Eisenbahn überhaupt erst ermöglicht, war auch immer wieder Gesprächsthema der Gäste, die trotz des regnerischen und stürmischen Wetters aus Nah und Fern nach Waldbröl gekommen waren. 175 Jahre Eisenbahn in Deutschland: Das Brecher- und Transportfest zeigte, dass die Eisenbahn im oberbergischen Süden eine reiche Tradition hat – und eine Zukunft.

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