Aktuelles
Über den Tellerrand (Ausgewähltes, was außerhalb des Oberbergischen
geschieht) (23. Dezember 2008)
22.9.2011
Sparkasse spendet 1000€
Die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden hat unserem Förderkreis zur
Rettung der Wiehltalbahn e.V. 1000€ gespendet. "Ihre Unterstützung wird
uns weiterhelfen bei den vielfältigen Arbeiten, die zum Erhalt und zur
Sicherung dieses Verkehrsweges notwendig sind", bedankte sich
Förderkreis-Vorsitzender Gerhard Mansel bei Sparkassen-Direktor
Bösinghaus. Mansel weiter: "Für unsere ehrenamtlichen Helfer ist die
Spende Ihrer Sparkasse ein weiterer Motivationsschub, in ihren
Anstrengungen und ihrem persönlichen Einsatz nicht nachzulassen".
Update 22.9.11
Stopfmaschine kommt am 27. September - wir bitten um Verständnis für
Lärmbelästigung
Liebe Anwohner unserer Strecke,
um das Gleis unserer Strecke in Schuss zu halten, setzen wir kleineres
und größeres Gerät ein. Zum größeren Gerät gehört die Stopfmaschine, die
wir für den 27. September gemietet haben. Mit ihren Stopfhämmern
verdichtet sie den Schotter an mehreren Stellen zwischen Bielstein und Denklingen - ohne Lärm geht das nicht.
Da der Einsatz zeitlich um andere
oberbergischen Baustelle geplant ist, wird die Maschine im Wiehltal
voraussichtlich morgens zwischen 4 und 8 Uhr von Osberghausen bis
Oberwiehl und abends zwischen 20 und 24 Uhr von Oberwiehl bis Denklingen arbeiten. Wir bitten Sie um
Verständnis, falls sie sich durch das Arbeitsgeräusch gestört fühlen.
7.9.11
Dampflok "Waldbröl" wieder im Einsatz
Mit der neuen Zugsicherungseinrichtung ausgerüstet ist die Dampflok
"Waldbröl" wieder im Einsatz, was sie am letzten Wochenende bei den
Osnabrücker Dampfloktagen unter Beweis stellte. So dampft sie wieder mit
dem "Bergischen Löwen" ins Wiehltal.
Der Triebwagen ist hingegen noch nicht fertiggestellt. Daher beschränken
sich die
Fahrten am 11. September auf die Strecke bis Wiehl.
4.8.2011
"Bergischer Löwe" legt Verschnaufpause ein: Ausfall des Dampftags am 14.
August
Leider leidet der "Bergische Löwe" zur Zeit unter Lokmangel: Die
Hauptuntersuchung des Triebwagens dauert länger als kalkuliert und die
Kleinlok hat Schäden an den Rädern (Flachstellen), nachdem eine
Schafherde so dicht an unseren Gleisen graste, dass der Lokführer eine
Schnellbremsung vornehmen musste.
Fit wie Turnschuh ist hingegen das älteste Zugpferd des "Bergischen
Löwen", die Dampflok "Waldbröl" des Eisenbahnmuseums. Trotzdem geht sie
im August vorübergehend außer Betrieb. Grund dafür ist der Einbau der
neuesten Zugsicherungseinrichtung der Deutschen Bahn, der sogenannten
PZB 90. Sie sorgt auf Strecken, die damit ausgerüstet sind, dafür, dass
eine Lok, die ein Halt zeigendes Signal überfährt, automatisch stehen
bleibt (solche Systeme gibt es seit den dreißiger Jahren, die PZB 90 ist
die aktuelle Variante).
Im September werden die Fahrzeuge wieder fit sein - wir freuen uns, Sie
zum nächsten Dampfbetriebstag am 11. September begrüßen zu dürfen!
Über die Durchführung der nächsten Triebwagenbetriebstage werden wir Sie
auf dieser Internetseite informieren.
6.7.2011
Junger Wiehltalbahner besteht Lokführerprüfung
Ein weiterer, der bei der Wiehltalbahn seine Berufung zum Lokführer
entdeckt hat, hat seine Lokführerprüfung bestanden. Fabian Pinzke hat
seine Ausbildung bei der Mittelweserbahn in Bruchhausen-Vilsen gemacht.
Herzlichen Glückwunsch, Fabian!
Denklinger Brücke
Seit November haben unsere
Brücken-Ehrenamtlichen bereits 1.400 Stunden an der Brücke gearbeitet!
In den letzten Wochen widmetensie sich der Sanierung der innen liegenden
Betonflächen und gleichzeitig der Vorbereitung der Abdichtung – ein
Schritt, der erst „am offenen Herzen“ geplant werden konnte. Denn man
muss sich immer wieder vor Augen halten: Wir haben hier nicht irgendeine
Brücke vor uns, sondern ein Pionierbauwerk in Stampfbetonbauweise –
diese Bauweise wurde nach nur wenigen Jahren durch die Spannbeton-Bauart
abgelöst. Wie und vor allem mit welchen Materialien damals gebaut wurde,
wissen wir meist erst, wenn wir sie vor uns haben. Das aber macht die
Planung schwierig.
In vielen Fachgespräche fiel die Entscheidung für die am besten
geeignete Abdichtmethode. Für das Aufbringen der Abdichtungsmittel
stellte sich das Problem, dass sich alle heutigen Dichtmittel nicht mit
der seinerzeit aufgebrachten Teerschicht vertragen. Um nicht Gefahr zu
laufen, dass die neue Dichtschicht schon in wenigen Jahren vom Teer
„zerfressen“ und damit unwirksam gemacht würde, musste in mühevoller
Arbeit wirklich jedes Fitzchen Teer vom spröden Beton gelöst werden.
Auch bei diesem Schritt zeigten die Kollegen viel
Problemlöse-Kreativität.
Das neue Abdichtmaterial muss viele Ansprüche erfüllen: Der Beton soll
über viele Jahrzehnte vor Feuchtigkeit geschützt werden. Die Abdichtung
selbst muss dem Druck von oben durch die Füllung des Bogens standhalten
oder sogar vor der Füllung geschützt werden. Und gut verarbeitbar muss
das Material auch sein, denn wir reden hier von Flächen, die nicht alle
mit einem einfachen Klapptrittchen zu erreichen sind. Als beste Methode
erwies sich eine solche, die als Grundlage eine ebene Fläche benötigt.
Daher wird nun, da der Teer entfernt ist, zunächst eine Art Putz
aufgebracht. Danach folgen die eigentliche Dichtmasse und die
Brückenfüllung. Fotos dieser Arbeiten finden Sie am Schluss unserer
Brücken-Bildergalerie.
Auch wenn wir stets bestrebt sind, die Eigenleistungen in Form
praktischer Arbeit hoch zu halten, brauchen wir für die Sanierung Ihre
Spende! Konto Nummer 350 550 349 bei der Kreissparkasse Köln, BLZ 370
502 99.
VSB arbeitet wieder im Bahnhof Waldbröl
Erneut arbeitet derzeit der Bildungsträger VSB in unseren Diensträumen
im Bahnhof Waldbröl. Die jungen Erwachsenen haben gesprungene Scheiben
ersetzt und streichen die Fensterrahmen von außen. Ein besonderes
Schätzchen arbeiteten junge Menschen unter Anleitung von Herrn
Kappenstein in der VSB-Werkstatt auf: Den Original-Fahrkartenschrank des
Bahnhofs Waldbröl. An ihm lässt sich oberbergische Eisenbahngeschichte
ablesen: Ein Schubladenaufkleber verspricht "Zugführerfahrkarten
Brüchermühle - Wildbergerhütte". Díe Strecke Brüchermühle -
Wildbergerhütte, gibt es schon seit mehr als fünfzig Jahren nicht
mehr! Der Schrank wurde so aufgearbeitet, dass er wieder nutzbar ist,
aber seine Patina nicht verloren hat. - Wir danken den Männern und
Frauen vom VSB für die hervorragende Arbeit in ihrer Werkstatt und
unseren Räumen! Fotos finden Sie in einer
Bildergalerie.
Bahnsteig und Bahnübergang Bielstein
Eine direkte Fußgänger-Verbindung der Bielsteiner Innenstadt mit dem
Supermarkt jenseits der Bahnstrecke war seit langem Wunsch vieler
Bielsteiner, und viele setzten ihren Wunsch in Form eines „wilden“
Bahnübergangs selbst um. Damit dies nun ein Ende hat und die Gefahr von
Verletzungen beim Überqueren der Gleise reduziert wird, hat die Stadt
Wiehl auf eigene Kosten nun einen Fußgänger-Überweg gebaut. Damit einher
ging eine Verlängerung unseres Bahnsteigs um 110 Meter, da die Züge
sonst mitten auf dem Überweg zum Stehen gekommen wären. Die Kosten von
etwa 70.000€ für die fast abgeschlossene Gesamtmaßnahme trägt die Stadt
Wiehl.
Dies alles ist nur eine Fingerübung für den Bau des großen Bahnübergangs
in Wiehl. Die Planungen dafür sind abgeschlossen, zur Zeit arbeiten die
Behörden an den nötigen Genehmigungen.
Leihlok der Mittelweserbahn auf der Wiehltalbahn
Nach acht Jahren stand dieses Jahr die Hauptuntersuchung an unserem
Triebwagen an. Vieles konnten wir selbst oder mit Hilfe von
Fachbetrieben rechtzeitig erledigen, doch noch sind einige Restarbeiten
durchzuführen. Daher haben wir für zwei Wochen die Kleinlok V255 (Köf
III) der Mittelweserbahn angemietet. Erstmals kam sie am vergangenen
Sonntag zum Wiehler Stadtfest zu Einsatz und wird auch beim „Bergischen
Löwen“ am kommenden Sonntag im Einsatz sein. Fotos vom Stadtfest-Einsatz
finden Sie in einer
Bildergalerie.
Neuer Bildband erschienen
Ein neues Buch von Klaus Strack und Horst Kowalski, erschienen im
Martina-Galunder-Verlag, zeigt, wie bunt es in den letzten Jahren und
Jahrzehnten auf der Wiehltalbahn zuging. Horst Kowalski zeigt im
96seitigen Bildband Aufnahmen aus den siebziger und achtziger Jahren:
Karnevalisten waren da mit einem Sonderzug unterwegs, und auch der
legendäre Trans-Europ-Express fuhr nach Waldbröl und Morsbach. Sogar
noch reguläre Dampfzüge hat Horst Kowalski erlebt und zeigt sie uns.
Klaus Strack bebilderte mit Unterstützung von Horst Kowalski die Neuzeit
der Wiehltalbahn. Manchem ob unorthodoxer Zuggarnituren die Stirn
runzelndem Fotografen haben wir Aktiven gesagt: Mach ein Foto davon, in
ein paar Jahren werden wir staunen, was bei uns gefahren ist. So ist
es! Das Buch Die Wiehltalbahn – Ein Streifzug in Farbe von den siebziger
Jahren bis heute hat 96 Seiten, kostet 19,99 Euro und ist im Buchhandel
und auf unseren Zügen erhältlich.
19.5.2011
Nun auch Pachtverträge mit Waldbröl, Reichshof und Morsbach
Am 24. Mai hat die RSE Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH im Waldbröler
Rathaus mit den Gemeinden Reichshof und Morsbach sowie der Stadt
Waldbröl für die jeweiligen Flächen der Wiehltalbahn-Strecke
Pachtverträge analog zum bereits bestehenden Wiehler Vertrag
abgeschlossen, die Rechte und Pflichten der RSE als
Eisenbahninfrastrukturunternehmen sowie der Eigentümerinnen der Flächen
einvernehmlich regeln. Auch hier sind wir als Förderkreis zur Rettung
der Wiehltalbahn Kooperationspartner der RSE.
Zusammen mit uns ist die RSE nun auch vertraglich dazu verpflichtet, die
Strecke zwischen Osberghausen, Wiehl, Denklingen, Waldbröl und Morsbach
instand zu halten. Gleichzeitig ist sie aber auch weiterhin berechtigt,
die Strecke zu nutzen und zu betreiben. Einmütig brachten die
Vertragspartner zum Ausdruck, dass die Wiehltalbahn nun in eine
gesicherte Zukunft fährt und alle Beteiligten bestrebt sind, die
Wiehltalbahn in örtliche touristische Konzepte einzubinden.
Was sich hier so harmlos liest, haben noch vor zwei oder drei Jahren die
wenigsten für möglich gehalten. Auf in eine gute Zukunft, Wiehltalbahn!
29.4.2011
"Bergischer Löwe" dampft wieder am 8. Mai
Die Waldbrandgefahr an Ostersonntag galt leider nicht nur für die
Osterfeuer, sondern auch für die Dampflok "Waldbröl". Sie ließ sich
deshalb durch eine Diesellok der Aggerbahn vertreten. Fotos von den
Osterfahrten hat Clemens Schumacher bei
Drehscheibe Online veröffentlicht.
Wir hoffen sehr,
dass die Waldbrandgefahr bis Anfang Mai wieder sinkt, so dass die
Dampflok ins Wiehltal dampfen kann.
3.3.2011
Schwerter zu Pflugscharen: Auf der Wiehltalbahn wurde das Kriegsbeil
gegen Bagger und Stopfhammer getauscht
Pachtvertrag zwischen Stadt Wiehl und Rhein-Sieg-Eisenbahn unterzeichnet
Ruhig war es im Streit um die Zukunft der Wiehltalbahn geworden, nachdem
die Gerichte zugunsten des Weiterbetriebs entschieden hatten. Nun wurde
das Kriegsbeil auch offiziell begraben: Die Stadt Wiehl und die
Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) unterzeichneten am 2. März 2011 einen
Pachtvertrag für die Strecke auf Wiehler Stadtgebiet. Gleichartige
Verträge mit den anderen beteiligten Kommunen werden folgen.
Daniel Preis, Geschäftsführer der RSE, brachte zur
Vertragsunterzeichnung ein kleines Kriegsbeil mit und schlug vor, es
sogleich zu begraben – ein Vorschlag, den Wiehls Bürgermeister Werner
Becker-Blonigen gerne annahm.
Der Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn e.V. hatte die Strecke 1998
von der Deutschen Bahn gepachtet und die RSE als
Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen mit dem Betreiben der Strecke
beauftragt. Seit dem Kauf der Strecke durch die Kommunen im Jahr 2006
und der Kündigung des Pachtvertrags mit dem Förderkreis durch die neuen
Eigentümer hatte es keinen Pachtvertrag gegeben – dies hat sich nun
wieder geändert.
Hatte bislang der Förderkreis die RSE mit dem Betrieb beauftragt, wurde
der Kooperationsvertrag zwischen Förderkreis und RSE nun so gestaltet,
dass die RSE Pächterin ist, damit die rechtliche Verantwortung direkt
bei einem Eisenbahnunternehmen liegt. Auf die Praxis vor Ort hat dies
kaum Auswirkungen. Bei der Vertragsunterzeichnung versicherte Gerhard
Mansel, Vorsitzender des Förderkreises, auch weiterhin der
Ansprechpartner vor Ort zu sein. Auch werden die Förderkreis-Aktiven,
die im vergangenen Jahr 3.500 ehrenamtliche Arbeitsstunden in die
Strecke investierten, wie bisher unter Aufsicht der RSE die Strecke
unterhalten sowie die Triebwagenfahrten und – gemeinsam mit den Kollegen
des Eisenbahnmuseums Dieringhausen – die Tourismuszüge des „Bergischen
Löwen“ betreiben.
Die lange Zeit angespannte Lage entspannte sich bereits in den letzten
Monaten. Beispielsweise charterte die Stadt Wiehl im Herbst erstmals
selbst den Wiehltalbahn-Triebwagen für eine Fahrt mit Gästen aus der
Partnerstadt Crimmitschau. Mit sichtlicher Freude übernahm Werner
Becker-Blonigen die Rolle des Reiseführers im Triebwagen.
Bau eines Bahnübergangs in Wiehl
Am Tag der Vertragsunterzeichnung schlossen Stadt Wiehl, RSE und
Förderkreis aber nicht nur Frieden mit der Vergangenheit, sondern
klärten gleich auch ganz Konkretes für die Zukunft in Form eines
Vertrags über den Bau eines neuen Bahnübergangs im Wiehler Bahnhof. Von
beiden Seiten reichen die Straßenstümpfe schon an die Gleise heran. Die
Rhein-Sieg-Eisenbahn und die Stadt Wiehl unterzeichneten nach dem
Pachtvertrag gleich den sogenannten Kreuzungsvertrag, der die
finanziellen, baulichen und rechtlichen Fragen der Kreuzung der
Verkehrswege Schiene und Straße regelt. Aus Sicht des Förderkreises
werden die baulichen Veränderungen, die finanziell alle von der Stadt
Wiehl getragen werden, den Bahnhof Wiehl aufwerten.
Zwar wird das Lade- und Abstellgleis (Gleis 3) verkürzt, damit auf dem
Bahnübergang nur zwei statt drei Gleise liegen, was dem Fluss des
Straßenverkehrs zugutekommt. Trotzdem bleibt eine ausreichende Nutzlänge
von 100 Metern, und, viel wichtiger: Es ist Bestandteil des Vertrags,
dass die Kopframpe am Ende von Gleis 3 dauerhaft nutzbar bleibt, denn
Wiehl ist offizieller Gütertarifpunkt und kann von allen ans
Eisenbahnnetz angeschlossenen Frachtpunkten aus angefahren werden.
Der Bahnübergang durchschneidet den heutigen Bahnsteig an Gleis 2. Eine
Veränderung der Bahnsteige ist damit unvermeidlich. Es werden nun zwei
Außenbahnsteige angelegt: Der an Gleis 1 südlich des Bahnübergangs, der
an Gleis 2 nördlich, was überhaupt erst durch die Verlegung der Weiche
zu Gleis 3 möglich wird. Die neuen Bahnsteige kommen bereits den
Fahrgästen der Tourismuszüge des „Bergischen Löwen“ zu Gute, denen
bislang nur ein sehr schmaler Bahnsteig zur Verfügung steht.
Die Stadt Wiehl plant den Bau eines Busbahnhofs am Wiehler Bahnhof. Der
neue Bahnsteig an Gleis 1 wird dann den direkten Umstieg zwischen Bus
und Bahn ermöglichen. Das ist ebenso bereits eine Investition für einen
Schienenpersonennahverkehr wie die Länge beider Bahnsteige, die Züge bis
155 Meter zulassen, was der Vorgabe des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg für
Nahverkehrsbahnsteige entspricht.
Thomas Gaisbauer, Technischer Beigeordneter der Stadt Wiehl, hofft auf
eine Umsetzung dieser Pläne bis Ende des Jahres. Er geht von Baukosten
bis zu 700.000€ aus. Während für alle geschilderten, in direktem
Zusammenhang mit dem Bahnübergang stehenden Maßnahmen die Stadt Wiehl
und über einen Zuschuss das Land NRW aufkommen, liegt es auf Seiten von
Rhein-Sieg-Eisenbahn und Wiehltalbahn, das Gleis 1 instand zu setzen,
das wegen schlechter Schwellen zur Zeit nicht genutzt werden kann. Wiehl
ist dann wieder ein vollwertiger Kreuzungsbahnhof.
Frieden schließen und Schwerter zu Pflugscharen machen: Das Kriegsbeil
wurde in Wiehl gegen Bagger und Stopfhammer getauscht.
29.1.2011
Auf ein arbeitsreiches, aber ebenso erfolgreiches Jahr 2010 blickt
unsere Rotte zurück. Höhepunkt war die Wiedereröffnung der Strecke bis
Waldbröl, die nur durch die umfangreichen Sanierungsarbeiten durch
unsere Aktiven möglich war. Arbeiten wie die Sanierung der Denklinger
Eisenbahnbrücke sind augefällig, aber vieles andere findet doch eher
unbeachtet statt: Das Auswechseln von Signaltafeln, Arbeiten an
Brücken-Widerlagern, der Rückschnitt der Vegetation (auch auf dem Ast
nach Morsbach), die regelmäßige Wartung der Weichen und das Schließen
der Gleislücke im Bahnhof Morsbach, um nur einige Tätigkeiten zu nennen.
Dafür waren die Rotten-Aktiven im Jahr 2011 insgesamt 3.540 Stunden auf
der Strecke im Einsatz, das sind 1.000 Stunden mehr als im vergangenen
Jahr! Auf der Jahresfeier der Wiehltalbahn-Aktiven am 29. Januar
zeichnete Rottenwart Uwe Wintersohl die Aktivsten der Aktiven mit
Urkunden für ihr ehrenamtliches Schaffen aus.
24.12.2010
Wir wünschen Ihnen und Euch allen
ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2011!
Wir blicken auf eine sehr erfolgreiche Tourismus-Saison 2010 zurück: Im
April haben wir nach viel Plackerei die Strecke bis Waldbröl
wiedereröffnet und gleichzeitig mit den Kollegen des Eisenbahnmuseums
Dieringhausen den „Bergischen Löwen“ gestartet, der von Beginn an großen
Anklang in der Region und weit darüber hinaus gefunden hat.
An drei von vier Adventswochenenden war Verkehr auf unserer Strecke. Am
dritten Adventswochenende haben wir für die Deutsche Post den
Christkind-Post-Express von Köln nach Engelskirchen organisiert und
gemeinsam mit den Kollegen der Eisenbahnfreunde Betzdorf
durchgeführt. Sonntags haben wir den Zug als „Christkind-Wiehl-Express“
bis Oberwiehl verlängert.
Für den vergangenen Sonntag hatten die Kollegen vom Eisenbahnmuseum zu
Nikolausfahrten mit dem Dampfzug auf unserer Strecke eingeladen. Es war
märchenhaft, den Dampfzug im verschneiten Wiehltal zu sehen! Weniger
märchenhaft waren die Vorbereitungen sowohl des Zuges als auch der
Strecke: Sowohl im Eisenbahnmuseum als auch im Wiehltal mussten die
Bahnübergänge von Schnee und Eis befreit, die Weichen freigelegt
und die Bahnsteige geräumt werden. Wir danken den Kollegen des
Eisenbahnmuseums für die tatkräftige Unterstützung bei der Herrichtung
unserer Infrastruktur!
Beide Veranstaltungen haben ihren Niederschlag in den Medien gefunden,
und beides Mal war der WDR dabei:
Bericht über den
Christkind-Post-Express (der oberste Film)
Bericht über die
Nikolausfahrten (nur zeitlich begrenzt verfügbar).
Unser aktives Mitglied Stefan Christ hat überdies überaus sehenswerte
Fotos der Nikolausfahrten aufgenommen. An einer Bildergalerie für unsere
Website basteln wir noch, Sie können die Bilder aber bereits hier sehen:
Bericht 1
Bericht 2.
3.12.2010
Es dampft im Advent
Soviel Eisenbahn im Advent war nie im Oberbergischen: Nicht nur,
dass das Eisenbahnmuseum am zweiten Adventswochenende seinen
Weihnachtsmarkt feiert und wir selbst Triebwagenfahrten zum Wiehler
Weihnachtsmarkt unternehmen: Auch an den beiden folgenden Wochenenden
dampft es.
Für das dritte Adventswochenende hat uns die Deutsche Post AG gemeinsam
mit den Eisenbahnfreunden Betzdorf beauftragt, den
"Christkind-Post-Express" von Köln nach Engelskirchen auf die Beine zu
stellen. Da es zahlreiche Anfragen auch von Oberbergern nach einer
Mitfahrt gab, bieten wir gemeinsam mit den Dieringhausener Kollegen
zusätzliche Fahrten nach Dieringhausen und Oberwiehl an. Während die
Fahrkarten für den "Christkind-Post-Express" ausschließlich bei der
Deutschen Post und der Gemeinde Engelskirchen erhältlich sind, können
Sie die Fahrkarten für die Zusatzfahrten im Zug lösen. Eine Reservierung
ist nicht nötig. Fahrzeiten und Fahrpreise finden Sie auf einem
Infoblatt.
Auf diesem Infoblatt finden Sie auch alle Informationen für die
Nikolausfahrten des Eisenbahnmuseums Dieringhausen mit der Dampflok
"Waldbröl" auf der Wiehltalbahn - womit wir beim vierten Advent wären.
Für diese Fahrten ist eine Anmeldung erforderlich. Pssst: Für diesen Tag
hat sich der Nikolaus angekündigt!
23.11.2010
Baustart an der Denklinger Eisenbahnbrücke
Nach eingehender Planung hat heute die Firma Hering-Bau das Gleis
vom Betonbogen entfernt und damit den Startschuss für die Sanierung
gegeben. Lesen Sie dazu unsere
Sonderseite und sehen Sie sich die
Fotos an!
Renovierung im Waldbröler Bahnhofsgebäude
Wie wichtig für uns die Räume im Waldbröler Bahnhofsgebäude sind, hat
die zurückliegende Fahrsaison gezeigt. Hier haben wir Ausstellungen
präsentiert und Gruppen empfangen – vor allem aber war die ehemalige
Fahrkartenausgabe gern genutzter Warteraum und Anlaufpunkt an unseren
Betriebstagen.
Auf Vermittlung unseres Gründungsvorsitzenden Bernd Kronenberg ist nun
die Renovierung der Räume einen großen Schritt vorangekommen. Der
Bildungsträger VSB (Vermitteln - Schulen - Beraten) hat dort acht Tage lang mit
jeweils bis zu elf Personen gearbeitet. Unter Anleitung von Michael
Hoffmann haben sie Wände, Decke, Heizkörper und Türen gestrichen. Für
den dauerhaften Erhalt von besonderer Bedeutung waren die Arbeiten an
den Fenstern. Dafür sagen wir ganz herzlichen Dank!
Vereinsintern gilt unser Dank Jürgen Seinsche, der sich in vielfältiger
Weise um unsere Diensträume kümmert und auch die Arbeiten des VSB
begleitet hat, und das nicht nur, indem er täglich für ein warmes
Mittagessen für die VSBler gesorgt hat. Jürgen, Danke!
Fotos der Arbeiten finden Sie in einer kleinen
Fotogalerie.
12.08.2010:
Die Deutsche Bahn arbeitet - wir ändern am 22. August den Fahrplan
Die Deutsche Bahn investiert in die Oberbergische Bahn (RB25) Köln -
Marienheide. Dafür verschiebt sie ihren Fahrplan um 30 Minuten - und wir
auch. Bitte beachten Sie daher den "Bergischer-Löwe"-Sonderfahrplan für
Sonntag, den 22. August!
02.08.2010:
Keine Waldbrandgefahr - am 8. August fahren wir fahrplanmäßig mit der
Dampflok "Waldbröl".
07.07.2010
Waldbrandgefahr: "Bergischer Löwe" am Sonntag mit historischen
Dieselloks
Im Oberbergischen herrscht Waldbrandstufe 4 - da dürfen nach den
Regeln der der Rhein-Sieg-Eisenbahn wie der meisten anderen Deutschen
Eisenbahnen kohlegefeuerte Dampfloks nicht fahren. Die Dampflok
"Waldbröl" bleibt deshalb am Sonntag leider im Lokschuppen.
Wir machen aber aus der Not eine Tugend: Der "Bergische Löwe" verkehrt
nach dem vorgesehen Fahrplan und mit den üblichen Plattformwagen, jedoch
mit den beiden Kleinloks
323 133
(Andreas Voll / Aggerbahn, Baujahr 1959) und
332-CL
109 (Rhein-Sieg-Eisenbahn, Baujahr 1964). Dass Personenzüge mit
diesen Loks gezogen wurden, gab es auch vor vierzig Jahren - war aber
ebenso eine Seltenheit wie heute. Ob Diesel oder Dampf: Eine Fahrt auf
unserer Strecke ist so oder so ein schöner Sonntagsausflug!
28.05.2010
MWB, RSE und Aggerbahn schicken Loks
Die
Rhein-Sieg-Eisenbahn schickt ihre Loks 365 131 (V60,
ozeanblau-beige) und 332 109 (Köf III, altrot) nach Waldbröl zum
Brecher- und Transportfest, die
Aggerbahn ihre Köf
II 323 133. Ganz besonders freut uns das Engagement der
Mittelweserbahn,
die mit einer hochmodernen Diesellok den Stand der Technik zeigt.
20.05.2010
Oberwiehler Wasserwege: Eröffnung am Pfingsmontag u.a. mit
Wiehltalbahn-Fahrten
An Pfingstmontag eröffnet der gemeinnützige Verein Oberwiehl die
Oberwiehler Wasserwege; u.a. können Sie vier Wasserkraftanlagen mit
unserem Triebwagen erreichen. Mehr dazu auf auf unserer
Terminseite.
Wenn Sie die Wasserwege einmal auf eigene Faust erkunden möchten, nutzen
Sie einfach den Flyer
des Gemeinnützigen Vereins!
Film über die Streckeneröffnung online
Einen Film, der die Atmosphäre bei der Streckeneröffnung am 18.
April hervorragend trifft, hat Rheinberg-TV veröffentlicht. Sie können
sich ihn auf www.rheinberg.tv ansehen. Wir finden: Es lohnt sich!
13.05.2010
Am kommenden Samstag wird unsere Rotte die Arbeiten am Bahnsteig
in Denklingen abschließen, so dass dort ab dem 22. Mai alle Züge
halten werden.
12.05.2010
Ergänzender Hinweis zum Bericht über die Eröffnungsfeier: Dank des
Internet-Fernsehsenders können Sie sich nun die Reden zur
Streckeneröffnung (u.a. Peter Koester, Bürgermeister Waldbröl, und
Oliver Wolf, NRW-Verkehrsministerium) anhören.
Klicken Sie hier (Download
mit rechter Maustaste, 5MB).
19.04.2010
Strecke nach Waldbröl wiedereröffnet!
Wir bitten um Verzeihung für Zugausfälle durch Böschungsbrand
Auf zehn Kilometern Bahnstrecke säumten Menschen unsere Strecke, in
Waldbröl erwarteten viele hundert Gäste den ersten Zug seit sechzehn
Jahren: groß war die Begeisterung über die Reaktivierung der zweiten
Wiehltalbahn-Hälfte und die Aufnahme des Tourismusverkehrs vom
Eisenbahnmuseum Dieringhausen nach Waldbröl am vergangenen Sonntag.
Erstmals seit mehr als fünfzig Jahren kam die Dampflok „Waldbröl“ des
Eisenbahnmuseums wieder in die namensgebende Stadt. Dies war
gleichzeitig die Premiere des „Bergischen Löwen“, der gemeinsamen
touristischen Fahrten von Eisenbahnmuseum Dieringhausen und uns. Etwas
getrübt wurde die Freude durch eine Streckensperrung am Nachmittag
aufgrund von Böschungsbränden.
In den Bahnhof Waldbröl fuhr der Zug unter musikalischer Begleitung des
Symphonischen Blasorchesters der Musikschule Waldbröl, dem wir auch an
dieser Stelle nochmals herzlich danken, und dem Applaus der Bürger ein.
An Bord waren u.a. der stellvertretende Landrat des Oberbergischen
Kreises Dr. Friedrich Wilke und die Bürgermeister von Waldbröl,
Reichshof und Morsbach, Peter Koester, Rüdiger Gennies und Jörg
Bukowski. Auch Oliver Wolff, Abteilungsleiter im
Landes-Verkehrsministerium, nahm an Fahrt und Feier teil.
Peter Koester freute sich über die Ankunft des Zuges und wandte sich
beim Festakt mit Blick auf die gemeinsame Geschichte von Politik und
Eisenbahn an die Wiehltalbahner: „Wir sind auf einem guten gemeinsamen
Weg!“. Oliver Wolff, Abteilungsleiter im Landes-Verkehrsministerium,
kündigte den Besuch von Landes-Bau- und Verkehrsminister Lutz
Lienenkämper im Eisenbahnmuseum Dieringhausen in der kommenden Woche an.
Gerhard Mansel, Vorsitzender unseres Förderkreises, erinnerte daran,
dass das Projekt Wiehltalbahn vor sechzehn Jahren in Waldbröl seinen
Ausgang genommen hat: „Wir sind da angekommen, wo wie angefangen haben“.
Bernd Kronenberg, einer der Initiatoren des Förderkreises und heutiger
Ehrenvorsitzender, dankte allen Aktiven der letzten anderthalb
Jahrzehnte für ihr Engagement.
Auf dem Bahnhof Waldbröl war am Sonntag Betrieb wie lange nicht mehr.
Neben Speis und Trank und einer kleinen Ausstellung im Bahnhofsgebäude
wurden Führerstandsmitfahrten auf einer Diesellok der Aggerbahn, einem
privaten Eisenbahnunternehmen mit Sitz in Wiehl, angeboten.
Etwas getrübt wurde die Freude durch mehrere Böschungsbrände, die
mutmaßlich vom Funkenflug der Dampflok ausgelöst wurden – wie mehrere
andere Brände in der Region zeigen, war die noch winterdürre Vegetation
beim strahlenden Sonnenschein an diesem Tag leicht entzündbar. Sobald
wir von den Bränden erfahren hatten, hat die Betriebsleitung den Zug per
Nothaltauftrag gestoppt. Die Dampflok wurde gemeinsam vom Personal und
der Polizei inspiziert: Alle Einrichtungen zur Vermeidung von Funkenflug
(Funkenfänger, Nässeinrichtungen zum Löschen eventueller Funken) haben
tadellos funktioniert. Bei der am Premierentag gültigen Waldbrandstufe 2
gibt es keine Einschränkungen für den Betrieb rostgefeuerter Dampfloks.
Wegen des Feuerwehreinsatzes und der anschließenden Streckenkontrolle
musste die Bahnstrecke zwischen Remperg-Mühlenau und Hermesdorf am
frühen Nachmittag für zweieinhalb Stunden gesperrt werden. Dadurch fiel
eines von vier Zugpaaren aus, das anschließende wurde mit dem Triebwagen
statt der Dampflok gefahren. Bis zur Freigabe der Strecke durch die
Feuerwehr richteten wir einen Pendelverkehr mit dem Triebwagen zwischen
Waldbröl und Hermesdorf ein, auch, um den zahlreichen Interessenten die
Möglichkeit zu geben, zumindest einen Teil der „neuen“ Strecke zu
erkunden. Für die Fahrgäste des ausgefallenen Zugpaares bestellten wir
Ersatzbusse.
Dass die Dampflok nicht so fahren konnte, wie wir es versprochen hatten,
tut uns sehr leid – besonders für die vielen Kinder, die mit glänzenden
Augen vor der Lok standen. Gemeinsam mit den Kollegen vom
Eisenbahnmuseum bitten wir Sie als Fahrgäste, Anwohner und Einsatzkräfte
um Verzeihung.
Den Fahrgästen, die mit dem Bus heimfahren mussten, bieten wir an, gegen
Vorlage der Fahrkarte an einem der nächsten Betriebstage mit dem
„Bergischen Löwen“ zu fahren.
Der nächste Betriebstag des „Bergischen Löwen“ mit Dampflok- und
Triebwagenbetrieb ist der 9. Mai. Zu Pfingsten lädt das Eisenbahnmuseum
Dieringhausen zum Frühlingsfest ein, am 30. Mai findet parallel zum
Stadtfest am Waldbröler Bahnhof das Brecher- und Transportfest statt.
Informationen: Infotelefon 02262 / 9999234, www.loewendampf.de.
01.04.2010
„Bergischer Löwe“ eröffnet am 18. April die obere Wiehltalbahn
Es ist soweit! Am 18. April geht nach vielen Tausend Stunden Arbeit
auch die zweite Hälfte der Strecke Osberghausen – Waldbröl in Betrieb.
Gleichzeitig hat an diesem Tag der „Bergische Löwe“ seine Premiere.
Unter diesem Namen bündeln das Eisenbahnmuseum und wir unsere
gemeinsamen touristischen Aktivitäten. Das sind in erster Linie unsere
gemeinsamen Fahrten vom Eisenbahnmuseum aus ins Wiehltal: Am zweiten
Sonntag der Monate Mai bis Oktober fahren sowohl der Dampfzug mit der
„Waldbröl“ als auch unser Wiehltalbahn-Triebwagen. Am vierten Sonntag im
Monat fährt allein der Triebwagen. Die Fahrten werden von Aktiven beider
Vereine gemeinsam durchgeführt.
Vom gemeinsamen Projekt unberührt bleiben die individuellen Schwerpunkte
beider Institutionen: Die Museumsfeste liegen weiterhin in der
Verantwortung des Eisenbahnmuseums, die Triebwagenfahrten etwa zu den
Stadtfesten im Wiehltal sind Wiehltalbahn-Veranstaltungen, ebenso wie
wir Wiehltalbahner uns weiterhin für den Güterverkehr im Wiehltal und
die Wiedereinführung des Öffentlichen Personennahverkehrs engagieren.
Namenssuche erfolgreich – mehr als 140 Vorschläge
Die Resonanz auf die öffentliche Ausschreibung war überwältigend: Mehr
als 140 Vorschläge haben uns für unser neues „Produkt“, die gemeinsamen
Zugfahrten von Eisenbahnmuseum Dieringhausen und Wiehltalbahn, erreicht.
Die Namensvorschläge waren überaus vielfältig: Sie reichten von Namen
mit regionalem Bezug („Der flotte Oberberger“) bis hin zu
lautmalerischen Namen („Husch-Husch“).
Entsprechend schwer fiel uns die Wahl. Entschieden haben wir uns für den
„Bergischen Löwen“. Vorgeschlagen hat den Namen Günther Haupt aus
Leverkusen. Herr Haupt, wir gratulieren Ihnen zum Gewinn einer
Führerstandsmitfahrt auf der „Waldbröl“! Eine weitere
Führerstandsmitfahrt wird am Premierentag unter allen Einsendern
verlost.
Der Bergische Löwe stellt als Wappentier des Bergischen Lands den Bezug
zur Region her; Menschen aus der Region, die auf die Züge des
„Bergischen Löwen“ aufmerksam werden, können sie regional zuordnen.
Der Löwe steht für Kraft und Entschlossenheit. So stehen unsere Züge
unter dem Motto „Zugkraft trifft Landschaft“.
Zugkräftig ist auch das neue Logo der Züge, das alle Produkte des
„Bergischen Löwen“ ziert. Entworfen wurde das Logo von der Graphikerin
Carolin Neubauer.
Dampflok „Waldbröl“ vertritt das Bergische Land beim Jubiläum „175
Jahre Deutsche Eisenbahnen“
Große Ehre für die Dampflok „Waldbröl“ des Eisenbahnmuseums
Dieringhausen: Sie nimmt über Ostern am großen Eisenbahn-Festival in der
Eifel und an der Mosel teil. Ihr Einsatzort ist Gerolstein.
Im dortigen Bahnbetriebswerk werden Aktive von Eisenbahnmuseum und
Wiehltalbahn von Karfreitag bis Ostermontag mit einem Infostand
vertreten sein und für Eisenbahnmuseum, Wiehltalbahn und den gemeinsamen
„Bergischen Löwen“ werben.
13. Februar 2010
Fahrten an Rosenmontag fallen wegen Unbefahrbarkeit der Strecke aus!
Die vermeintlichen Schneeberge, die von den Straßenräumfahrzeugen
bis zu einem dreiviertel Meter hoch an den Bahnübergängen und auf dem
Bielsteiner Bahnsteig aufgetürmt wurden, haben sich als Eisblöcke
erwiesen. Auch auf weiten Teilen unserer Strecke befindet sich unter dem
Schnee auf den Schienen eine Eisschicht. Wir müssen daher die Fahrten an
Rosenmontag absagen - schweren Herzens!
10. Februar 2010
Saison- und Streckeneröffnung um zwei Wochen verlegt
Da hatten wir die Rechnung ohne
den Wirt gemacht: Der Wirt ist im Fall des Streckenabschnitts
Dieringhausen – Osberghausen die Deutsche Bahn. Wir wussten zwar schon
seit Langem, dass eine Großbaustelle ansteht, aber erst Ende letzter
Woche wurde offenbar, dass auch unsere für Ostern geplante
Saisoneröffnung – und damit die Eröffnung der Strecke bis Waldbröl –
betroffen ist, da der Streckenteil Engelskirchen – Dieringhausen die
gesamten Osterferien komplett gesperrt ist. Wir haben die
Eröffnungsfeierlichkeiten daher auf den ersten baufreien Sonntag
verschoben, das ist der 18. April (hier geht´s zur Terminseite).
Das Ganze hat aber auch sein Gutes: Das Eisenbahnmuseum war mit seinem
Dampfzug mit der "Waldbröl" vom VDMT zur Teilnahme am
Jubiläum „175
Jahre Deutsche Eisenbahnen“ in der Eifel und an der Mosel eingeladen
worden ), hatte aber nicht teilnehmen können, weil der Zug ja an Ostern
in seiner Heimat laufen sollte. Jetzt kann er doch eingesetzt werden,
und so wird er voraussichtlich in Gerolstein für unsere gemeinsamen
Fahrten werben. Das ist eine großartige Werbeplattform!
29. Januar 2010
2.600 Stunden Schottern, Stopfen, Schneiden: Unsere Rotte war auch im
Jahr 2009 fleißig
Dass eine Rotte eine Gruppe von Arbeitern ist und dass dieser Begriff
bei der Eisenbahn üblich ist, mag der eine oder andere ja noch wissen.
Aber was ist ein Streckenwärter und Rottenaufsichtsbediensteter? Ja
eben, ein Mensch, der dafür Sorge trägt, dass eine Eisenbahnstrecke in
Schuss ist und dass die Rotte gut und sicher arbeitet. Bei uns ist das
Uwe Wintersohl. Seine Rotte hat im vergangenen Jahr 2.600 Stunden
draußen an der Strecke gearbeitet. Beim ersten Aktiventreffen im neuen
Jahr erhielten nun die Fleißigsten Urkunden über ihr Engagement.
23 Kilometer Eisenbahn von Osberghausen nach Waldbröl und 7 Kilometer
von Hermesdorf nach Morsbach liegen in unserer Verantwortung. Überwacht
und abgenommen werden die Arbeiten von der Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH aus
Bonn-Beuel, die wir vom Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn mit der
Betriebsführung beauftragt wurde.
Unsere Rotte hat drei große Aufgaben: Es gilt, den bereits reaktivierten
Streckenteil von Osberghausen bis Remperg zu erhalten, den Abschnitt bis
Waldbröl für die Wiederinbetriebnahme vorzubereiten und die Mängel für
die Inbetriebnahme nach Morsbach abzuarbeiten.
Die Strecke zu erhalten heißt vor allem, das Grün zurückzuschneiden und
Bauwerke und Gleise fit zu halten. Dazu kommt manchmal Unerwartetes:
Bundesweit wurden vor einem Jahr die Vorschriften zur Signalisierung von
Bahnübergängen geändert, was natürlich auch auf der Wiehltalbahn
umgesetzt werden musste - viele Stunden Arbeit und ein vierstelliger
Betrag für neue Signaltafeln wurden hierfür investiert.
Mehr zu tun gab es allerdings auf dem Abschnitt, der an Ostern wieder in
Betrieb gehen soll. Diese Arbeiten sind so gut wie beendet; das
Hauptaugenmerk liegt in den nächsten Wochen auf letzten Gleisarbeiten
und der Herrichtung der Bahnsteige.
In Zahlen berichtet Uwe Wintersohl: "Wir haben im letzten Jahr über 60
Schienenstöße gerichtet, Bahnsteigbeleuchtungen aufgestellt, die
Bahnübergangstechnik auf der neuen Strecke saniert, an den
Bahnübergängen Teerbeläge ausgebessert, auf über 8 Kilometern
Streckenlänge das Gleis neu eingeschottert, verschüttete Schwellen und
deren Köpfe wieder freigelegt, um nur das Wichtigste zu nennen. Und viel
zu viele Vandalismusschäden beseitigt!". Nicht zu vergessen, dass die
Bahnstrecke von Hermesdorf nach Morsbach soweit freigeschnitten wurde,
dass die Arbeitszüge
schon wieder bis zum Morsbacher Ortseingangsschild fahren, und dass ein
Gleisbauunternehmen den Bahnübergang auf der B55 in Osberghausen
grundsaniert hat.
"2.600 Stunden ehrenamtliche Arbeit sind eine Menge Holz", freut sich
Wintersohl über die Leistung seiner Männer und Frauen. Dabei sind das
nur die Stunden an der Strecke; die Schreibtischarbeit, die
Fahrzeugpflege und
der Fahrbetrieb sind da noch nicht eingerechnet. "Keine Frage, dass wir
uns für dieses Jahr das Ziel gesetzt haben, mindestens genauso fleißig
zu sein", so Wintersohl. Und so lassen wir uns nicht vom Wetter
schrecken und arbeiten auch den Winter über durch - auch wenn´s etwas
langsamer voran geht als im letzten, sehr milden Winter.
Eine fotografische Dokumentation der Arbeiten finden Sie auf unserer
Bildberichts-Seite.
Wer dabei sein möchte, die Wiehltalbahn fit für die Wiedereröffnung bis
Waldbröl an Ostersonntag zu machen, melde sich bei Uwe Wintersohl, Tel.
0151/56921787, Email streckenwaerter(ät)wiehltalbahn.de.
27. November 2009
10 Jahre reaktivierte Wiehltalbahn
Am Wochenende 5./6. Dezember 2009 fahren wir wieder Shuttle-Züge mit
unserem Triebwagen zum Wiehler Weihnachtsmarkt. Und zwar schon zum
zehnten Mal, denn am 4. Dezember 1999 fuhr erstmals wieder ein
Personenzug auf der Wiehltalbahn. Von 1994 bis 1999 war der Betrieb
eingestellt, seit 1999 ist die Wiehltalbahn wieder in Betrieb: Mithin
fährt sie schon fast doppelt so lange wieder wie sie einst eingestellt
war!
Mit unseren Weihnachtsmarktfahrten und den Nikolausfahrten mit der
Dampflok "Waldbröl" der Kollegen vom Eisenbahnmuseum Dieringhausen am
13. Dezember endet die Saison 2009.
Mit dem Jahr 2010 werden wir uns in doppelter
Hinsicht weiterentwickeln:
Strecke bis Waldbröl
„Endlich!“, wird mancher von Euch und Ihnen beim Lesen dieser Zeilen
ausrufen. Ja, wir haben die Wiedereröffnung der Strecke bis Waldbröl
fest für Ostersonntag 2010 eingeplant. Die Rotte unter der Leitung von
Uwe Wintersohl war überaus fleißig. Manches ist sichtbar: So mussten
alle unbeschrankten Bahnübergänge aufgrund einer Änderung des Regelwerks
mit neuen Signaltafeln ausgestattet werden, und die Technik der
beschrankten Bahnnübergänge musste aufgearbeitet werden. Natürlich wurde
auch das Grün entlang der Gleise und an den Bauwerken zurückgeschnitten.
Anderes fällt weniger ins Auge, etwa das Richten mehrerer Dutzend
Schienenstöße oder die Beseitigung von Spurverengungen. Noch nicht alle
Arbeiten sind abgeschlossen, vor allem an den Bahnsteigen ist noch viel
zu tun (Sie wollen dabei helfen? Gerne! Die Rotte arbeitet jeden zweiten
Samstag. Kontakt: Uwe Wintersohl, Tel.: 02265/8551, Mobil:
0151/56921787).
Gemeinsame Tourismuszüge mit dem Eisenbahnmuseum Dieringhausen – Name
gesucht!
Die andere Weiterentwicklung betrifft den Tourismusverkehr: Ab 2010
machen wir mit dem Eisenbahnmuseum Dieringhausen gemeinsame Sache. Der
Grund ist einfach: Bei aller Unterschiedlichkeit haben wir doch eine
Schnittmenge im Tourismusverkehr. Was liegt näher, als uns für diese
Schnittmenge zusammenzutun und gemeinsam aufzutreten?
Wir werden daher ab Ostersonntag 2010 jeden Monat einen Betriebstag mit
dem Museums-Dampfzug mit der Dampflok „Waldbröl“ und unserem Triebwagen
anbieten (2. Sonntag im Monat von Mai bis Oktober). Am vierten Sonntag
im Monat (von April bis Oktober) geht unser Triebwagen allein auf die
Strecke, jedoch unter gemeinsamer Regie.
Damit wird es auch möglich, den oberbergischen Eisenbahntourismus
gemeinsam zu vermarkten. Das wird beide Partner stärken.
Was uns aber noch fehlt, ist ein treffender Name für diese gemeinsamen
Züge. Er kann mit dem Oberbergischen Land oder der Bedeutung der
Oberbergischen Eisenbahnen für den Grauwacke- und Viehtransport
zusammenhängen, muss es aber nicht – Hauptsache, er ist originell,
treffend und unverwechselbar. Haben Sie eine Idee? Schicken sie ihn per
Mail an namegesucht (ät) wiehltalbahn.de oder per Post an: Förderkreis
zur Rettung der Wiehltalbahn e.V., c/o Ulrich Clees, Limpericher Straße
172, 53225 Bonn. Einsendeschluss ist der 18.12.2009. Achso: Unter allen
Einsendern verlosen wir eine Führerstandsmitfahrt auf der „Waldbröl“ im
Wiehltal!
22. Oktober 2009
Erstmals seit der Betriebseinstellung erreicht ein Schienenfahrzeug den
Morsbacher Bahnhof
Große Dinge können manchmal ganz nüchtern klingen. „Mit Datum vom 15.
Oktober 2009 kann ich mitteilen, dass die Eisenbahnstrecke 2681
(Waldbröl/Hermesdorf - Morsbach/Sieg) bis zum Bahnübergang Morsbach
befahrbar ist“, schreibt Georg Zimmermann. Georg ist unser fleißigster
Freischneider auf dem Morsbacher Ast, und die erste Fahrt eines
(Arbeits-) Zugs nach Morsbach am vergangenen Samstag, den 17. Oktober,
war der Lohn seiner und der Kollegen Arbeit. Fotos dieser Fahrt finden
Sie hier.
Die Strecke ist nun soweit freigeschnitten, dass Arbeitsfahrzeuge für
den weiteren, umfangreicheren Freischnitt und die Arbeiten z.B. am
Oberbau die Strecke befahren können.
Die Fahrt am 17. Oktober diente dazu, Schwellen und zwei Schienenstücke
nach Morsbach zu bringen, denn gleich in der Bahnhofseinfahrt hinter dem
Bahnübergang hatte eine Deutsche-Bahn-Tochter im Jahr 2001 ein Gleisjoch
heraustrennen lassen beim Versuch, das Bahnhofsgelände von Gleisen frei
zu machen, um das Gelände „sauber“ verkaufen zu können – natürlich nicht
für den Bahnbetrieb. Nur durch unsere sofortige Intervention konnte
damals der Gleisabbau gestoppt werden. Gottlob haben sich mit der
Rechtssicherheit die Zeiten gewandelt.
Noch freizuschneiden ist das Bahnhofsgelände - machen Sie mit?
Bahnhofswohnung wandelt sich wieder zu Diensträumen
Back to the roots: Die vor einigen Jahren in eine Wohnung
umgewandelten Stellwerks- und Fahrkartenausgabe-Räume im Waldbröler
Empfangsgebäude werden Stück für Stück wieder zu (nun unseren)
Diensträumen. Zu verdanken ist das vor allem Dieter Markowski, der mit
Unterstützung von Jürgen Seinsche die Renovierung des ersten Raums
kürzlich abgeschlossen hat: Er hat einen neuen Boden verlegt, die Wände
gestrichen, die Fensterrahmen bearbeitet und gestrichen sowie eine neue
Raumbeleuchtung installiert. Danke!
Als nächstes ist nun der große Versammlungs- und Ausstellungsraum dran,
den Sie vielleicht vom Bahnhofsfest im vergangenen Jahr kennen. Er hat
einen direkten Zugang zum Bahnsteig, so dass er nach der
Betriebsaufnahme nach Waldbröl auch z.B. als Wartesaal gute Dienste
leisten kann.
17. September 2009
Neuer Bildband
Erneut haben die Eisenbahnfreunde Remscheid einen Bildband über die
die Eisenbahnen im Bergischen Land herausgegeben, und erneut finden sich
unter den Aufnahmen auch solche der Strecke nach Waldbröl und Morsbach.
Der Bildband "Eisenbahnen im Bergischen Land II" ist im
Martina-Galunder-Verlag erschienen und kostet bis zum 31. Dezember 2009
26€, danach 32€. Er ist in unseren Zügen erhältlich.
4. September 2009
Ein Bedarf an
schienengebundenem Verkehr ist objektiv gegeben“: Bezirksregierung Köln
kassiert Entwidmung der Strecke Hermesdorf - Morsbach
Nach der im Frühjahr erzielten Rechtssicherheit für die
Wiehltalbahn-Stammstrecke Osberghausen – Waldbröl ist nun auch die
Entwidmung der 7,1 Kilometer langen Zweigstrecke von Waldbröl-Hermesdorf
nach Morsbach aufgehoben worden.
Die Entwidmungsverfahren der beiden Wiehltalbahn-Streckenteile waren
getrennt behandelt worden, weil der Morsbacher Streckenast zum Zeitpunkt
der Antragsstellung durch die Gemeinde Morsbach am 19. Juni 2006 noch im
Eigentum des Bundes war und nicht von einer nichtbundeseigenen Bahn
betrieben wurde – im Gegensatz zur Stammstrecke, die vom Förderkreis zur
Rettung der Wiehltalbahn e.V. bereits 1998 gepachtet wurde und seitdem
in die Zuständigkeit der Landeseisenbahnaufsicht und damit der
Bezirksregierung Köln fällt.
Das Eisenbahn-Bundesamt stellte am 28. Juni 2007 die Strecke Hermesdorf
– Morsbach von Bahnbetriebszwecken frei. Unmittelbar darauf legte die
Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) als Kooperationspartner des Förderkreises zur
Rettung der Wiehltalbahn Widerspruch gegen den Bescheid ein. Für die
Strecke engagiert hat sich auch die IG Asdorftalbahn.
Noch während das Eisenbahn-Bundesamt den Widerspruch gegen die
Entwidmung bearbeitete, erteilte das Verkehrsministerium des Landes NRW
der RSE die Betriebsgenehmigung auch für den Morsbacher Ast. Eine Klage
der Gemeinde Morsbach gegen diesen Schritt wurde abgewiesen.
Mit der Betriebsgenehmigung wechselte die Zuständigkeit für die Strecke
und damit auch für den Widerspruch gegen die Entwidmung vom
Eisenbahn-Bundesamt zur Bezirksregierung Köln. Diese hob nun den
Freistellungsbescheid des Eisenbahn-Bundesamtes auf.
Eisenbahngrundstücke dürfen nur von Bahnbetriebszwecken freigestellt
werden, wenn kein Verkehrsbedürfnis vorliegt und langfristig keine
Nutzung als Eisenbahn zu erwarten ist. Beide Voraussetzungen seien nicht
gegeben: „Ein Bedarf an schienengebundenem Verkehr ist (…) objektiv
vorhanden“, so die Bezirksregierung Köln.
Wir arbeiten derzeit an der Sanierung der denkmalgeschützten
Bahnstrecke. Der erste Schritt, der Freischnitt der völlig zugewachsenen
Gleise, befindet sich auf der Zielgeraden.
24. August 2009
Nicht nur auf Schienen sind Wiehltalbahner unterwegs: Zum zweiten
Mal trat am 15. August eine Wiehltalbahn-Mannschaft beim Kanuturnier des
Gemeinnützigen Vereins Oberwiehl auf dem dortigen Hans-Teich an. Und das
nicht ohne Erfolg: Aus den Händen von Organisator Udo Kolpe und Wiehls
Bürgermeister Werner Becker-Blonigen konnte das Team den Pokal für den
ersten Platz entgegennehmen. Eine Fotostrecke finden Sie auf der Seite
der
Online-Zeitung Oberberg aktuell - unser Team ist unschwer an den
Helmen erkennbar.
24. Juli 2009
Boxberg-Kreisel in Waldbröl
Auch der Boxberg-Kreisel in Waldbröl nimmt wieder Fahrt auf. Lesen
Sie dazu den Artikel der Oberbergischen
Volkszeitung.
21. Juli 2009
Bahnübergänge Wiehl und Bielstein
Endlich geht es mit manchem brachliegenden Projekt weiter. So wurden
die vor zweieinhalb Jahren von der Stadt Wiehl aufgrund ihrer
Stilllegungsabsichten auf Eis gelegten Planungen für den Bau des neuen
Bahnübergangs am Bahnhof Wiehl und für einen Fußgängerweg in Bielstein
wieder aufgenommen. Alle Beteiligten erleben die Zusammenarbeit als sehr
konstruktiv, so dass in absehbarer Zeit mit der Umsetzung zu rechnen
ist.
-
Stabwechsel
Dirk Wilkesmann, ein Urgestein der Wiehltalbahn, hat das Amt des
örtlichen Betriebsleiters nach fast zehn Jahren an Wolf-Peter Rosenthal
abgegeben. Dirk Wilkesmann, den viele von Ihnen als Lokführer unseres
Triebwagens kennen, hat sein profundes Wissen und Können als
Lehrlokführer einer Kölner Privatbahn und viel, viel Zeit gerade in die
Aufbauphase der Wiehltalbahn eingebracht – sei es bei der
Streckensanierung, der Fahrzeugwartung oder der Fahrplan- und
Fahrtenplanung. Dirk, danke!
Wolf-Peter Rosenthal hat das Amt am 1. Juni übernommen. Wir freuen uns,
dass sich erneut ein Vollblut-Eisenbahner dieser verantwortungsvollen
Aufgabe angenommen hat!
Ihm zur Seite steht Uwe Wintersohl, der nun auch formal zum
Streckenwärter und Rottenaufsichtsbediensteten ernannt wurde. Auch seine
Aufgaben sind in der Fahrdienstvorschrift für nichtbundeseigene
Eisenbahnen genau beschrieben, so gehört die regelmäßige Prüfung des
Gleiszustands zu seinen Aufgaben.
In 2009 bislang 1200 ehrenamtliche Stunden der Rotte
Gute Chefs sind aber nichts ohne eine gute Mannschaft, und auch die gibt
es. Um Zahlen zu nennen: In diesem Jahr wurden auf der Strecke
Osberghausen - Waldbröl (23km) bei den Arbeitseinsätzen bislang 993
Stunden, auf der Strecke nach Morsbach (7 km) 253 Stunden ehrenamtliche
Arbeit geleistet. Nicht eingerechnet ist dabei die Vorbereitung der
Arbeitseinsätze, und auch nicht die Fahrzeugwartung, die Vor- und
Nachbereitung der Fahrten, die Akquise von Fördergeldern, die
Vorstandsarbeit, die Arbeit des Kassierers und der
Infotelefontelefonisten - die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Rangierer ausgebildet
Auch beim Personal, das den Fahrbetrieb durchführt, gibt es Zuwachs.
Erneut haben sich Wiehltalbahner bei der Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH (RSE)
zum Rangierer ausbilden lassen, namentlich haben im Frühjahr Peter
Esser, Derek Helmenstein, Olaf Hof und Uli Türk (ja, der Musiker) die Prüfung im regulären
Güterzugdienst der RSE bestanden. Herzlichen Glückwunsch! Einige
Kollegen lassen sich weiter zum Lokführer ausbilden.
Nota bene: Im Laufe der Jahre haben auch eine ganze Reihe Wiehltalbahner
aufgrund ihrer Wiehltalbahn-Erfahrung einen Arbeitsplatz bei
Eisenbahnunternehmen gefunden, und zwei Männer, die einst in der
Jugendgruppe angefangen haben, sind bei Privatbahnen in der Ausbildung
zu Lokführern.
Turmtriebwagen im Einsatz
„Bereiten Sie die Elektrifizierung der Wiehltalbahn vor?“, fragte
vergangene Woche ein Anwohner beim Anblick der Arbeiter auf der Bühne
des Turmtriebwagens. Nein, ganz so weit sind wir noch nicht! Andreas
Voll hat uns für einige Wochen seinen frisch hauptuntersuchten
Turmtriebwagen 701 099 zur Verfügung gestellt.
Derzeit nutzen wir ihn vor allem zum Grünrückschnitt an Stellen, die wir
vom Boden aus schlecht erreichen können.
Der Triebwagen kam auch insofern zur rechten Zeit, als dass unser
übliches Arbeitsfahrzeug, unser Skl, derzeit eine Getriebereparatur
erhält und der Rotte deshalb nicht zur Verfügung steht.
6. Juni 2009
Bütikofer und Becker fuhren für die GRÜNEN mit der Wiehltalbahn
Am 30. Mai, Pfingstsamstag, führte der Ortsverband Gummersbach von
Bündnis 90 / Die Grünen in Zusammenarbeit mit dem Ortsverband
Meinerzhagen eine Eisenbahn-Sonderfahrt nach Meinerzhagen durch, um auf
die großen Defizite des öffentlichen Schienennahverkehrs im ländlichen
Raum hinzuweisen. Denn gerade an der Schnittstelle zwischen Rheinland
(Gummersbach) und Westfalen (Meinerzhagen) zeigten sich die großen
Mängel der nordrhein-westfälischen Schienen-Infrastruktur, aber auch des
allgemeinen öffentlichen Personennahverkehrs, so die Veranstalter. Die
Fahrt unseres Zugs aus VT1 und VS235 war eine der derzeit sehr seltenen
Möglichkeiten, die Bahnstrecke zwischen Marienheide und Meinerzhagen vom
Zugfenster aus zu erleben.
Reinhard Bütikofer, Kandidat der Grünen für das Europaparlament und
Horst Becker, MdL, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen
Landtagsfraktion NRW, besprachen mit Fachleuten die Vergangenheit und
Zukunft der Bahn unter dem Titel "Schienennahverkehr im ländlichen Raum
unter europäischer Dimension". Becker nahm dabei auch auf die
Wiehltalbahn Bezug.
Fachredaktion tagte in Remperg
Zu seiner Jahreshauptversammlung ist der Trägerverein der Zeitschrift
"der schienenbus" über das Pfingstwochenende im Hotel Deubel in
Wiehl-Remperg zusammengekommen. Zum Programm gehörte auch eine Fototour
auf der Wiehltalbahn am 3. Mai, die einige Teilnehmer gleich zur Anreise
nach Remperg nutzten (Gruppenfoto,
aufgenommen von Derek Helmenstein).
Neuer Bildband über die oberbergischen Eisenbahnstrecken
In limitierter Auflage publizieren die Eisenbahnfreunde Remscheid einen
weiteren Bildband über die Eisenbahnstrecken im Bergischen Land.
Der Bildband zeigt unter dem Titel "Eisenbahnen im Bergischen Land -
Band 2" auf 144 Seiten die Eisenbahnen im Bergischen Land. In 22
Kapiteln werden Geschichte, Betrieb und heutige Situation von insgesamt
22 Bahnlinien vorgestellt und mit ausgewählten Farbfotografien aus der
Zeit der sechziger Jahre bis zur Gegenwart dokumentiert. Es wird auch
bisher nicht veröffentlichtes Bildmaterial gezeigt, das die
landschaftlich reizvollen Strecken eindrucksvoll in Szene setzt. Auf
detaillierte Hintergrundtexte, die im ersten Band erschienen sind, wurde
im beiden Band zugunsten von mehr Bildmaterial verzichtet. Das Buch
erscheint nur in einer limitierten Auflage und kann solange vorbestellt
werden, wie der Vorrat reicht.
Der Subskriptionspreis des Buches beträgt 26,- €. Später kostet das Buch
(falls es noch vorrätig sein sollte) dann 32,- €. Weitere Infos:
www.Martina-Galunder-Verlag.de.
11. Mai 2009
Wir trauern um Bernhard
Schneider
Am vergangenen Freitag, dem 8. Mai 2009, ist plötzlich und unerwartet
Bernhard Schneider aus Waldbröl, einer unserer aktivsten
Bahnbefürworter, verstorben. Die Erfüllung seines Wunsches, die Dampflok
„Waldbröl“ wieder im Waldbröler Bahnhof zu begrüßen, konnte er nicht
mehr erleben.
Bernhards Garten grenzte unmittelbar an den Waldbröler Bahnhof.
Unermüdlich setzte er sich dafür ein, dass wieder Züge den Bahnhof
erreichen. Viele von Ihnen kennen seine Plakate und Postkarten, mit
denen er für den Bahnverkehr warb. Die Erinnerung an die Eisenbahn als
Kulturdenkmal war ihm dabei ebenso ein Anliegen wie die Nutzung als
modernes Verkehrsmittel.
Er scheute sich auch nicht, auf Vereinsmitglieder, Waldbröler Bürger und
Politiker aktiv zuzugehen. Das Waldbröler Bahnhofsfest im vergangenen
Jahr ging maßgeblich auf seine Initiative zurück, und auch für dieses
Jahr hatte er bereits fest eingeplant, am Tag des offenen Denkmals den
Mitbürgern den Waldbröler Bahnhof nahezubringen.
All das kann er nun nicht mehr tun. Wir werden den engagierten Freund
vermissen.
Im Namen des Vorstands des Förderkreises zur Rettung der Wiehltalbahn
e.V.:
Gerhard Mansel, Vorsitzender
11. April 2009
An Ostersonntag ist der Einstieg im Eisenbahnmuseum entgegen der
ursprünglichen Planungen des Museums nun doch möglich. Verbinden Sie
Ihren Wiehltalbahn-Ostersonntagsausflug doch mit einem Besuch im
Eisenbahnmuseum!
29. März 2009
Da das Eisenbahnmuseum Dieringhausen an Ostersonntag nicht geöffnet
hat, beginnen unsere Triebwagenfahrten erst im DB-Bahnhof Dieringhausen.
Ein Zustieg im Eisenbahnmuseum ist nicht möglich!
10. März 2009
Großbaustelle Bahnübergang Osberghausen
In eine Baustelle verwandelt sich seit gestern der Bahnübergang
Osberghausen: Für fast 35.000€ lassen Wiehltalbahn und
Rhein-Sieg-Eisenbahn das in der Kreuzung der Bahn mit der B55 Gleis und
die Teerdecke sanieren. Ausgeführt werden die Arbeiten von der Firma
Gasthaus.
Dieses Projekt wurde als erstes ausgesucht, da auf der B 55 ohnehin eine
Straßenbaustelle mit einseitiger Verkehrsführung besteht und durch
unsere Baustelle der dort starke PKW und LKW Verkehr nicht unnötig
behindert wird. „Das Gleis ist hier durch den starken Verkehr auf der
B55 besonders belastet“, erklärt Walter Zienow, der seitens der
Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH und des Förderkreises zur Rettung der
Wiehltalbahn in seiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsitzender
die Sanierungsarbeiten begleitet. Außerdem sei es die engste Kurve der
Wiehltalbahn, so dass auch der Zugverkehr stark auf das Gleis einwirke.
„Wir lassen den Bahnübergang daher stabiler ausbauen als er bislang
war.“ Konkret wird der Straßenbelag im Bereich des Bahnübergangs
aufgenommen, es werden Schwellen gewechselt, das Gleis gerichtet und
gestopft (die Lage stabilisiert) und Schienenstöße verschweißt. Um dem
neuen Straßenbelag wegen des starken Schwerlastverkehrs auf der Straße
zwischen den Schienen mehr Halt zu geben, werden Rillenschienen
angebracht, wie man sie von Straßenbahnen kennt. Dies verringert auch
die Unfallgefahr für Radfahrer, da die Rillenkante nun nicht mehr
brechen und somit keine größeren Löcher entstehen können.
Ende der Woche wird bei planmäßigem Ablauf ein neuer Teerbelag
aufgebracht sein. Eine Investition in dieser Größenordnung sei überhaupt
erst möglich, seitdem Planungssicherheit für die Rhein-Sieg-Eisenbahn
und ihren Kooperationspartner, den Förderkreis zur Rettung der
Wiehltalbahn, herrsche, so Zienow.
Wiehler Rat tut sich nach wie vor schwer
mit der Wiehltalbahn
So offensiv sich der Waldbröler Stadtrat mit der Wiehltalbahn
beschäftigt hat, so schwer tun sich die Wiehler Kollegen noch mit diesem
Thema: Der Antrag der Fraktion der GRÜNEN, einen interkommunalen
Arbeitskreis zu gründen, um auch die Wiederaufnahme des Personenverkehrs
voranzubringen, wurde abgeschmettert. Es gab nicht einmal die
Bereitschaft, uns im Rat anzuhören, forderte auf der anderen Seite aber,
wir sollten erstmal Konzepte vorlegen
Enttäuschend war an dieser Ratssitzung für uns vor allem, dass sich CDU,
SPD und FDP offensichtlich bis heute nicht mit den Konzepten beschäftigt
haben, die ihnen nun seit zehn Jahren vorliegen. Vielmehr hagelte es
Unterstellung ("die Entwicklungsmöglichkeiten der Strecke sind
vorgegaukelt worden"), wo man doch fragen kann, warum die Gerichte die
angeblichen Belege der Kommunen zur fehlenden Zukunftsperspektive
reihenweise abgewiesen haben. Wo im Rat argumentiert wurde, fehlte die
Substanz. Ist es wirklich ein Argument, dass der Personenverkehr 1965
eingestellt wurde? Plant die Stadt Wiehl ihre Straßen auch für das
Verkehrsaufkommen von 1965?
Es bleibt bei all dem die Hoffnung, dass es einfach noch Zeit braucht,
nach den aufwühlenden letzten Jahren zur Ruhe zu kommen.
Lesen Sie dazu auch die Berichte in Oberberg
aktuell und der Oberbergischen
Volkszeitung.
13. Februar 2009:
Waldbröler Stadtrat wird aktiv für die Wiehltalbahn
Das verdient wirklich Respekt: Der Rat der Stadt Waldbröl hat sich nach
dem für ihn wenig erfreulichen Ergebnis der Gerichtsverfahren am
Mittwoch der Situation gestellt und einstimmig Anträge der SPD und der
Grünen angenommen, mit denen er zeigt, dass er mit der eigenen
Bahnstrecke als Bahnstrecke konstruktiv umgeht. Nicht nur, dass unserer
Arbeit keine Steine mehr in den Weg gelegt werden, Bürgermeister Peter
Koester wurde sogar beauftragt, einen Arbeitskreis der Anliegerkommunen
zu gründen. Eine der Aufgaben des Arbeitskreises: Die Aufnahme des
Personenverkehrs voranzutreiben!
Lesen Sie dazu mehr im heutigen Artikel der
Oberbergischen Volkszeitung.
24. Januar 2009:
Spendenaktion Denklinger Brücke läuft an
Jetzt, da es uns sicher ist, dass wir die Strecke dauerhaft
betreiben können, können wir uns an die grundlegende Sanierung machen.
Ein besonderer Fall dabei ist die Denklinger Eisenbahnbrücke: Der nach
dem Krieg eingesetzte Teil trägt zwar nach wie vor Bauzüge und unseren
Triebwagen, damit sie aber auch wieder Güter- und Dampfzüge tragen kann,
muss ein hoher fünfstelliger Betrag investiert werden. Dazu starten wir
in der kommenden Woche einen Aufruf mittels einer Fotopostkarte, die Sie
in den Geschäften entlang unserer Strecke finden werden. Beachten Sie
bitte auch die Sonderseite auf
dieser Website.
7. Januar 2009:
Land und Kommunen haben Widerstand aufgegeben - Wiehltalbahn gerettet!
Wie sich David gefühlt hat, als
Goliat umfiel, ist im biblischen Bericht nicht überliefert. Wir
jedenfalls haben zweimal hingeschaut und hingehört als wir gestern
erfuhren, dass die Bezirksregierung Köln keine Berufung gegen die
Aufhebung der Entwidmung unserer Strecke eingelegt hat (siehe OVZ vom
6. Januar und
7. Januar 2009). Denn die
Konsequenz heißt kurz und knapp: Die Wiehltalbahn bleibt bestehen!
Dass Land und Kommunen nach mehr als zehn Jahren den Widerstand gegen
die Bahnstrecke aufgegeben haben, ist nicht der Erfolg eines
Einzelkämpfers, sondern das des bürgerschaftlichen Engagements von Euch
und Ihnen allen, von allen fast dreihundert Vereinsmitgliedern, einer
engagierten Rhein-Sieg-Eisenbahn, von Professor Kühlwetter, den Anwälten
Dr. Uhlenhut und Dr. Brauner von der Kanzlei „BSU legal“, der
Dachverbände VDMT und VDV und vielen, vielen weiteren Partnern und
Unterstützern.
Offen sind noch Gerichtsverfahren zur Morsbacher Strecke, die
mittlerweile auf mehr als der Hälfte wieder befahrbar ist (auch der
Tunnel und die ersten beiden Brücken aus Richtung Hermesdorf). Da die
Gemeinde Morsbach Klagen angestrengt hat, die die anderen Kommunen für
ihre Streckenteile bereits verloren haben, sind wir zuversichtlich, dass
auch Morsbach mit seinem Ansinnen erfolglos bleibt.
Was das alles nun konkret bedeutet, muss sich in den nächsten Wochen und
Monaten in den Gesprächen mit den Kommunen zeigen. Die ersten Reaktionen
aus Waldbröl stimmen zuversichtlich.
Wir als Förderkreis können uns nun wieder auf das konzentrieren, für das
wir uns überhaupt gegründet haben. Um den Betrieb nach Waldbröl weiter
ausdehnen zu können, sei an dieser Stelle nochmals auf unser
Spendenkonto verwiesen
(wir stellen natürlich Spendenquittungen aus).
29. Dezember 2008:
Die Urteilsbegründungen zur widerrechtlichen Entwidmung der
Wiehltalbahn sind auf der Website des Verwaltungsgerichts Köln online
und wurden hier auf der Wiehltalbahn-Seite unter dem 14. November 2008
verlinkt.
21. Dezember 2008:
Oberlandesgericht lehnt
Revisionsantrag ab - Ladestraße Oberwiehl ist und bleibt Ladestraße
Das Oberlandesgericht Köln hat am 19. Dezember 2008 den erneuten Versuch
der Eigentümerin der Ladestraße des Bahnhofs Oberwiehl, der
Rhein-Sieg-Eisenbahn den Güterumschlag zu untersagen, abgewiesen.
Am 7. März 2007 war zum ersten Mal seit Wiederinbetriebnahme der Strecke
wieder in Oberwiehl Holz verladen worden. Die Eigentümerin der
Ladestraße, die Oberwiehler Wohn- und Gewerbepark GmbH (OWG), zu etwa
92% im Eigentum der Bergischen Patentachsenwerke und zu etwa 8% im
Besitz der Stadt Wiehl, versperrte
daraufhin die Ladestraße mit großen Gesteinsbrocken. Das Landgericht
Köln gab am 6. Juni 2007 einem Antrag der Rhein-Sieg-Eisenbahn statt und
wies die Eigentümerin per Einstweiliger Verfügung an, die Nutzung zu
dulden und die zur Blockade abgelegten Steine zu entfernen, damit die
Verladung weiter stattfinden könne. Dieser Weisung kam die OWG nach.
Trotzdem legte sie gegen die Einstweilige Verfügung Widerspruch ein, den
das Landgericht Köln am 27. Juni 2007 zurückwies. Auch die von der OWG
eingeforderte Hauptverhandlung brachte kein anders lautendes Ergebnis.
Daraufhin versuchten die OWG mit Hilfe einer Feststellungsklage das
Landgericht Köln feststellen zu lassen, dass die Rhein-Sieg-Eisenbahn
nicht berechtigt ist, die Ladestraße zur Durchführung von
Eisenbahntransporten zu nutzen. In der Verhandlung dieser Klage am 23.
April 2008 brachte das Gericht zum Ausdruck, nicht von seiner bisherigen
Auffassung zugunsten des Bahnverkehrs abzuweichen, da sich die Sachlage
seit dem Erlassen der Einstweiligen Verfügung nicht verändert habe.
Gegen dieses Urteil wiederum legte die OWG Revision ein. Nach einer
Verhandlung am 28. November 2008 gab das Oberlandesgericht Köln heute
bekannt, dass es die Revision abgelehnt hat. Eine schriftliche
Begründung liegt uns noch nicht vor.
Man mag nun schmunzeln, dass die OWG fast zwei Jahre lang mit immer
denselben Argumenten keinen Treffer landen konnte. Doch darf man auch
nicht übersehen, dass das ganze Verfahren für beide Seiten Aufwand
brachte: Behörden, die Anwälte und wir selbst mussten in die Archive
steigen, Anwälte und Vertreter beider Parteien Arbeitszeit für
Gerichtsverhandlungen in Köln aufwenden.
Aber immerhin: Dass die Oberwiehler Ladestraße eine Ladestraße ist,
wissen wir nun mit Brief und Siegel. Das kann zukünftigem Güterverkehr
nur dienlich sein.
14. November 2008:
Entwidmung nicht rechtens
Ein Meilenstein: Das Verwaltungsgericht Köln hat heute die Entwidmung
unserer Strecke für unrecht erklärt. Ferner bleibt die
Betriebsgenehmigung für die Morsbacher Strecke bestehen.
Klicken Sie hier, um
unsere ausführliche Information zu lesen.
Die Urteile:
Urteil Entwidmung Stadt Wiehl
Urteil Entwidmung Gemeinde Reichshof
Urteil Entwidmung Stadt Waldbröl
Urteil zum Fortbestand der Betriebsgenehmigung für die Strecke
Hermesdorf - Morsbach
Lesen Sie hierzu auch die Pressemitteilungen des
Verwaltungsgerichts Köln (pdf-Datei),
unserer Anwälte (pdf-Datei) sowie die Artikel aus
Oberberg aktuell, dem Kölner
Stadtanzeiger und der Oberbergischen
Volkszeitung.
9. November 2008:
Prellböcke scheinen zum Lieblingsthema der Wiehltalbahn zu werden.
Doch während der selfmade-Prellbock des Morsbacher Bürgermeisters die
Sicherheit des Bahnbetriebs gefährdet, dient derjenige in Osberghausen
als Schutzprellbock der Sicherheit im Verkehr zwischen Wiehltal- und
Aggertalbahn. Wichtig also, dass er in Ordnung ist. Weil aber der Zahn
der Zeit an ihm nagte, legte unsere Rotte in der Nacht vom 8. auf den 9.
November eine Nachtschicht ein, um ihn gegen einen neuen zu tauschen.
Die Nachtschicht war nötig, um die Kräne mittels des Krans unseres
Arbeitszugs vom benachbarten Streckengleis der Deutschen Bahn aus heben
zu können. Das aber geht nur während der nächtlichen Betriebspause.
So stand dort bei Sonnenaufgang ein anderer Prellbock als bei
Sonnenuntergang. Unsere Rotte hat den Sonnenaufgang aber nicht
mitbekommen - da lagen die Kolleginnen und Kollegen im Bett und haben
tief und fest geschlafen.
27. Oktober 2008:
IHK: Stilllegung der Wiehltalbahn fördert
Entwicklung Oberbergs
Unter dem Titel „Weichenstellungen“ wendet sich die Industrie- und
Handelskammer Köln mit Positionen, Fragen und Erwartungen an die Politik
im Oberbergischen Kreis. Anlass ist die bevorstehende Kommunalwahl.
Die IHK belässt es dabei nicht bei einer Analyse der Felder, die ihr für
die Zukunft Oberbergs wichtig erscheinen, sondern diktiert der Politik
gleich in Form von Fragen die ihrer Meinung nach richtigen Antworten.
Das Dokument wäre an dieser Stelle nicht erwähnenswert, enthielte es
nicht auch die IHK-Vorstellungen zur Gestaltung des (öffentlichen)
Verkehrs in Oberberg. Positiv voranzustellen ist, dass die IHK auch auf
den öffentlichen Personennahverkehr setzt und Verbesserungen fordert.
Fast schon eine kabarettreife Leistung ist es dann allerdings, dabei die
folgenden Fragen aufeinander folgen zu lassen, ohne einen Widerspruch zu
entdecken: „Wir fragen den Oberbergischen Kreis: Wie kann die
Erreichbarkeit der Betriebe durch öffentliche Nahverkehrsverbindungen
verbessert werden?“ und „Wir fragen den Oberbergischen Kreis, die Stadt
Wiehl und die Gemeinden Engelskirchen, Reichshof, Waldbröl und Morsbach:
Setzen Sie sich für eine Stilllegung der Wiehltalbahn ein?“ Auch die
Frage „Wie kann die Region ihrer Rolle in einer künftigen Metropolregion
gerecht werden?“ und die ständigen Forderungen nach Rückbau von
Schienen-Infrastruktur widersprechen sich wohl.
Abgesehen von diesen inhaltlichen Fragen agiert die IHK damit aktiv
gegen ihre (Zwangs!-) Mitglieder WB WiehltalBahn GmbH und RSE
Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH, denen sie ihre oberbergische
Geschäftsgrundlage entziehen möchte.
Ist es der IHK ernst mit ihrer Forderung nach Ausbau des öffentlichen
Nahverkehrs, sei ihr der Blick in das entsprechende Gutachten empfohlen,
das der Verkehrsverbund Rhein-Sieg und die Wiehltalbahn schon 1998 in
Auftrag gegeben haben. Für die Zukunft Oberbergs wäre eine
Zwangsmitgliedschaft der IHK bei der Wiehltalbahn wohl
vielversprechender als umgekehrt.
Das vollständige Dokument finden Sie auf der
Website der IHK.
16. Oktober 2008:
Illegaler
Prellbock verhindert Weiterfahrt eines Bauzugs
Gefährlicher Eingriff in den
Bahnverkehr durch die Gemeinde Morsbach
Böse Überraschung für unsere
Gleisbaurotte: Als sie am Mittwoch mit dem Arbeitszug zum Einsatz auf
der Strecke Hermesdorf – Morsbach unterwegs war, kam sie nicht weit. Am
Haltepunkt Kömpel versperrte ein Prellbock den Weg. Wie ein Augenzeuge
berichtete, hatte kurz zuvor der Bauhof der Gemeinde Morsbach das
augenscheinlich selbstgebastelte Hindernis auf dem Gleis befestigt.
„Allen vor Ort muss durch die blanken Schienen klar gewesen sein, dass
hier wieder Züge fahren. Wer ein Hindernis an einer unübersichtlichen
Stelle fest an den Schienen verankert ohne den Betreiber der Bahnstrecke
davon zu unterrichten, nimmt in Kauf, dass bei einem Unfall Personen zu
schaden kommen“, erklärt Walter Zienow, Mitarbeiter der
Rhein-Sieg-Eisenbahn. „Nach Rücksprache mit der Landeseisenbahnaufsicht
haben wir Strafanzeige gegen die Gemeinde Morsbach gestellt wegen eines
gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr“. Während ein zugelassener
Prellbock einen Aufprall auffängt und sich auf dem Gleis verschiebt, ist
die zunächst primitiv wirkende Konstruktion der Gemeinde Morsbach in
höchstem Maße gefährlich, weil sie ein Schienenfahrzeug zum Entgleisen
bringen kann.
Der Rhein-Sieg-Eisenbahn als Betreiberin übernahm mit der
Betriebsgenehmigung auch alle Verpflichtungen zur Verkehrssicherung,
kann sie aber derzeit nicht voll ausüben, weil die Gemeinde Morsbach
sich weigert, ihr die Unterlagen etwa über die Brücken und den 786 Meter
langen Kömpeler Tunnel zu übergeben.
„Möglicherweise war die Gemeinde überrascht, dass unsere ehrenamtlichen
Kräfte so gut voran kommen“, deutet Gerhard Mansel, Vorsitzender des
Förderkreises zur Rettung der Wiehltalbahn, den Versuch, die Bauarbeiten
zu stoppen. Die Rhein-Sieg-Eisenbahn hatte nach der Erteilung der
Betriebsgenehmigung Bürgermeister Reuber um ein Gespräch zum weiteren
Vorgehen gebeten, der Bürgermeister schlug dieses Angebot aber aus.
Foto des
Arbeitszugs am Prellbock,
Foto des
Prellbocks
29. September 2008:
Jetzt überziehen sich die Bahngegner schon gegenseitig mit Klagen: Die
Gemeinde Morsbach hat mit Datum vom 18. September 2008 Klage gegen das
Land NRW eingereicht mit dem Ziel, dass die der Rhein-Sieg-Eisenbahn
jüngst vom Land erteilte Betriebsgenehmigung für die Strecke Hermesdorf
- Morsbach aufgehoben wird. Die
Gemeinde begründet dies damit, dass sie am Genehmigungsverfahren nicht
beteiligt worden sei, obwohl sie Eigentümerin der Strecke sei und die
Strecke auf ihrem Gemeindegebiet liege. Allerdings sieht das Allgemeine
Eisenbahngesetz eine Beteiligung des Eigentümers oder der betroffenen
Kommune bislang nicht vor.
25. September 2008:
Die zweiwöchige Vollsperrung der Aggertalbahn für Bauarbeiten wirkt sich
auch auf den Betrieb der Wiehltalbahn aus: Derzeit behebt eine Siegener
Fachwerkstatt die Schäden am Wiehltalbahn-Triebwagen, die durch einen
unachtsamen Autofahrer entstanden waren. Bislang war für den Triebwagen
ein Fahrzeug der Köln-Bonner Eisenbahnfreunde aus Brühl eingesprungen.
Während der Bauarbeiten auf der Aggertalbahn kann aber kein
Ersatzfahrzeug nach Dieringhausen gelangen, so dass die Fahrten der
Wiehltalbahn am kommenden Sonntag, den 28. September, leider ausfallen
müssen.
Umso
attraktiver ist dann aber das Fahrtenangebot des Eisenbahnmuseums
Dieringhausen am folgenden Wochenende (4. und 5. Oktober): Zum
Herbstfest im Eisenbahnmuseum fahren Sonderzüge mit den Dampfloks „2455
Posen“ (einer preußischen P8) und 41 360 vom Eisenbahnmuseum aus ins
Wiehltal.
11. September 2008:
VT95 auch kommenden Sonntag im Einsatz
Der Triebwagen der Köln-Bonner Eisenbahnfreunde ist auch am
kommenden Sonntag im Wiehltal im Einsatz. Er ist übrigens kein
Unbekannter, wie man auf der
Seite des Eisenbahn-Amateurclubs Jülich lesen kann.
2. September 2008:
Buchhandlung wirbt für Bahnhofsfest
In Waldbröl hat die Buchhandlung Haupt (Kaiserstraße 39) ein
Werbefenster für unser Bahnhofsfest gestaltet (und, dies als kleiner
Tipp, für das Moderne Antiquariat einen größeren Posten Eisenbahnbücher
übernommen - Vorbeischauen lohnt sich!).
KBEF-Triebwagen fährt auch kommendes
Wochenende
Der Schienenbus VT 12 der Köln-Bonner Eisenbahnfreunde
(ex 795 627-9 der Deutschen Bundesbahn) wird auch am kommenden
Wochenende den Verkehr im Wiehltal übernehmen. Nach der Beschädigung
durch einen PKW kann der Wiehltalbahn-Triebwagen VT1 derzeit nicht
eingesetzt werden.
Reaktivierung der Eisenbahnstrecke Hermesdorf - Morsbach kommt gegen
den Willen der Kommune ins Rollen: Betriebsgenehmigung bis 2058
erteilt
Das Verkehrsministerium des
Landes NRW hat der Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH (RSE) am 28. August die
Genehmigung zum Betrieb der in Hermesdorf an die Wiehltalbahn
anschließenden Eisenbahnstrecke Hermesdorf - Morsbach erteilt. Die
Genehmigung gilt bis zum 31. August 2058. Die RSE und der
Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn e.V. gehen davon aus, dass
damit die noch nicht rechtskräftige Entwidmung der Strecke keinen
Bestand haben wird und die denkmalgeschützte Bahnstrecke daher nicht
wie von der Gemeinde Morsbach vorgesehen abgerissen werden kann.
RSE und Förderkreis bemühen sich schon seit Jahren um den Erhalt und
die Reaktivierung dieser 7,1 Kilometer langen Infrastruktur, zumal
die Morsbacher Holzwirtschaft und holzverarbeitende Industrie
bereits seit längerem nach einer Verlademöglichkeit nachsuchen und
ein Gutachten die Wirtschaftlichkeit eines Personennahverkehrs
prognostiziert.
Der Verkauf der Strecke an die Eisenbahnbetreiber war im Jahr 2006
auf Druck des Landesverkehrsministeriums gescheitert. Das
Verkehrsministerium forderte die Deutsche Bahn vielmehr auf, die
Infrastruktur mit dem Ziel des Abrisses an die Gemeinde Morsbach und
die Stadt Waldbröl zu verkaufen, obwohl RSE und Förderkreis mit dem
unteren Teilstück der Wiehltalbahn bereits gezeigt hatten, dass eine
erfolgreiche Reaktivierung möglich ist.
Bei diesem Verkauf der Bahnstrecken Osberghausen - Waldbröl und
Hermesdorf - Morsbach an die Anliegerkommunen zahlte die Gemeinde
Morsbach für ihren Streckenteil lediglich einen Euro. Den übrigen
Kaufpreis übernahmen die anderen Anliegerkommunen der Wiehltalbahn,
u.a. die hoch verschuldete Stadt Waldbröl, die für das Kaufgeschäft
einen Kredit über 450.000€ beim Landesbetrieb Straßen NRW aufnahm.
Zudem sagten die Stadt Wiehl und die Stadt Waldbröl der Gemeinde
Morsbach 150.000€ für die Unterhaltung und den Abriss der
denkmalgeschützten Viadukte zu.
Zwar hatte das Eisenbahn-Bundesamt dem Antrag der Gemeinde auf
Entwidmung der Bahnstrecke zunächst entsprochen, RSE und Förderkreis
gehen aber nach der jetzt erfolgten Erteilung der
Betriebsgenehmigung davon aus, dass ihr Widerspruch gegen die
Entwidmung Erfolg haben wird, da es gängige Praxis des
Eisenbahn-Bundesamtes ist, betriebene Bahnstrecken nicht zu
entwidmen. Mit den Sanierungsarbeiten wird in Kürze begonnen.
Unterstützt werden die Wiehltalbahner dabei sowohl von der IG
Asdorftalbahn als auch von verschiedenen Morsbacher Vereinen.
23. August 2008 (Update 28. August):
Ersatzfahrzeug von den KBEF
Die Köln-Bonner
Eisenbahnfreunde stellen uns für die morgigen Sonntagsfahrten
kurzfristig ihren VT95, einen Schienenbus, zur Verfügung (www.koeln-bonner-eisenbahn-freunde-ev.de).
Die Überführung findet heute, Samstagabend statt. Der Wagen bleibt
zunächst bis Dienstag bei uns, da sich für Dienstag eine 50köpfige
Reisegruppe aus Dänemark angekündigt hat. Voraussichtlich noch im Laufe
des Dienstags geht er zurück nach Vochem, da ihn die KBEF zunächst
selbst für eine Charterfahrt am Vormittag des 30. August benötigen.
Welches Ziel diese Charterfahrt hat? Wiehl! Diese Charterfahrt findet
leider nicht statt.
17. August 2008:
Betriebsgenehmigung bis 2056 erteilt
Mit Datum vom 14. August 2008 hat
das Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes NRW nun eine Forderung
des Verwaltungsgerichts Köln aus dem Jahr 2006 umgesetzt und der
Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH (RSE) für die Eisenbahnstrecke Osberghausen -
Waldbröl eine Betriebsgenehmigung bis zum 1. Januar 2056 erteilt. Das
Land war der Aufforderung des Gerichts zur Erteilung einer langfristigen
Genehmigung zunächst nicht nachgekommen, wurde aber im Juni 2008 vom
Oberverwaltungsgericht Münster dazu verpflichtet.
„Die Stunden, die unsere Aktiven ehrenamtlich in die Bahnstrecke
gesteckt haben, kann man gar nicht zählen“, so Vereinsvorsitzender
Gerhard Mansel. „Nun zeigt sich, dass sie eine dauerhafte Investition
waren.“ „Eine langfristige Betriebsgenehmigung ist elementar, weil sich
beispielsweise die Bauwerksunterhaltung nur auf Dauer rechnet“,
schildert Rainer Bohnet, Geschäftsführer der Rhein-Sieg-Eisenbahn, die
unternehmerische Perspektive.
Nach den zahlreichen zugunsten der Wiehltalbahn entschiedenen
Gerichtsverfahren steht nun noch die Gerichtsentscheidung über die
Entwidmung aus. Der Waldbröler Stadtrat ist indes wie bereits
geschildert am Mittwoch von seiner bisherigen Position abgerückt und hat
den Landesbetrieb Straßen NRW aufgefordert, die Möglichkeiten eines
Kreisverkehrs am Waldbröler Boxberg mit Verbleib der Bahnstrecke
vorzustellen.
15. August 2008:
Umdenken in Waldbröl: Stadtrat beschließt
Verhandlungen über Kreisel mit Bahn
Hatte die Mehrheit des Waldbröler Stadtrats bislang stets auf einen
Boxbergkreisel ohne Bahnunterführung gesetzt, fordert er nun mit einem
am 13. August auf Antrag des SPD-Fraktionsvorsitzenden Bernd Kronenberg
einstimmig gefassten Beschluss den Landesbetrieb Straßen NRW zu einer
Stellungnahme auf, wie der Kreisverkehr am Boxberg auch mit
verbleibender Bahnstrecke gebaut werden kann. Lesen Sie hierzu mehr im
Bericht der Oberbergischen Volkszeitung.
Heckeneilzug "Wiehltalbahn-Kurier" aus
Lemgo kommt am 14. September 2008 - nicht! (Update 19.8.08)
Da die Vollauslastung des Zuges, die für eine wirtschaftliche
Durchführung einer solch langen und aufwändigen Fahrt nötig ist, in
Frage stand, hat die
Landeseisenbahn Lippe schweren Herzens den vergleichsweise
kurzfristig eingelegten Heckeneilzug abgesagt. Sie werden uns trotzdem
besuchen, und zwar als Vereinsausflug mit dem Omnibus. Und dafür gilt
gewiss auch, was schon in der Ausschreibung des Zuges stand:
"Das Betriebskonzept der Wiehltalbahn gefällt uns", so Pressesprecher
Jochen Brunsiek in einer Pressemitteilung. "Allerdings haben die
Wiehltalbahnfreunde erheblichen politischen Gegenwind bei ihrem
Bahnprojekt. Durch unseren Besuch im Bergischen Land wollen wir dem
dortigen Verein Unterstützung signalisieren. Es ist schon beeindruckend,
wie mit einer solchen ehrenamtlichen Kraftanstrengung eine Bahnstrecke
wieder mit Leben erfüllt wird. Gleiches haben wir auf der Begatalbahn
vor. Und wir sind ebenfalls auf einem guten Weg", so Brunsiek
abschließend.
Kollegen, wir freuen uns auf Euren Besuch!
10. August 2008:
Bei der letzten Fahrt des Open-Air-Shuttles in
der vergangenen Nacht missachtete ein PKW-Fahrer die Vorfahrt des Zuges
am Bahnübergang Brucher Straße in Wiehl. Gottlob wurde bei diesem Unfall
niemand ernstlich verletzt, zwei Zuginsassen erlitten allerdings einen
Schock.
Der PKW wurde schwer, der Triebwagen leicht beschädigt. Aufgrund der
Schäden mussten die wenige Stunden später startenden Sonntagsfahrten mit
dem Triebwagen leider ausfallen. Wir bitten alle Gäste dafür um
Verständnis und Entschuldigung.
Die Polizei hat zu diesem Unfall eine
Pressemitteilung herausgegeben.
11. Juli 2008:
Das Oberverwaltungsgericht Münster hat mit
Datum vom 7. Juli 2008 den Berufungszulassungsantrag des Landes NRW
gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Köln vom 26. Januar 2007
abgelehnt. Damit ist das Urteil rechtskräftig, mit dem das
Verwaltungsgericht das Land NRW verpflichtet hat, der
Rhein-Sieg-Eisenbahn als Eisenbahninfrastrukturunternehmen der
Wiehltalbahn eine langfristige Betriebsgenehmigung zu erteilen.
Das OVG entschied damit gegen die Rechtsauffassung des Landes, aber auch
der Kommunen, welche die seit 1999 in Kooperation von
Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH, Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn e.V.
und WB WiehltalBahn GmbH privat betriebene Eisenbahnstrecke im Dezember
2006 mit dem Ziel einer anderweitigen Nutzung erworben hatten.
Nachdem die Kommunen den Pachtvertrag mit dem Förderkreis gekündigt
hatten, hatte das Land NRW die Auffassung vertreten, die
Betriebsgenehmigung der Rhein-Sieg-Eisenbahn ohne zivilrechtlichen
Zugriff auf die Strecke, etwa durch einen Pachtvertrag, nicht verlängern
zu können. Die Verwaltungsgerichte teilen diese Auffassung nicht,
vielmehr ergebe der „klare Wortlaut und systematische Zusammenhang“ des
Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) einen in sich geschlossenen Katalog
von Anforderungen, der den zivilrechtlichen Zugriff nicht beinhalte. Der
Eigentümer, hier die Kommunen, müsse „die Eigenschaft seines Eigentums
als Eisenbahninfrastruktur zivilrechtlich ... respektieren“.
„Dies ist mehr als ein Etappensieg für den Erhalt der Strecke, den
weiteren Betrieb als Eisenbahn und darüber hinaus bedeutsam für die
ganze Eisenbahnbranche“, so Rainer Bohnet, Geschäftsführer der
Rhein-Sieg-Eisenbahn.
Gerhard Mansel, Vorsitzender des Förderkreises zur Rettung der
Wiehltalbahn e.V.: „Diese Entscheidung ist richtungsweisend für die
anstehende Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Köln bezüglich der
Entwidmung der Strecke“. Die Bezirksregierung Köln hatte die
Wiehltalbahn-Strecke von Bahnbetriebszwecken freigestellt, obwohl
weiterhin Betrieb auf ihr stattfindet.
Weitere Informationen auf der
Website von
BSU legal. Dort ist auch das
Urteil einsehbar.
25. Juni 2008:
Der
SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Gero Karthaus hat erneut die Initiative
ergriffen, um zu einer Lösung in Sachen Wiehltalbahn zu kommen. Sein
Büro schreibt:
Bei der
Wiehltalbahn jetzt endlich miteinander Lösungen suchen anstatt zu
prozessieren! - Dr. Gero Karthaus MdL fordert Landrat erneut zum Handeln
auf
Noch einmal hat der oberbergische SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Gero
Karthaus die streitenden Parteien in Sachen Wiehltalbahn aufgefordert,
konstruktiv gemeinsam Lösungen zu suchen. "Die jüngsten Gerichtsurteile
haben meine Erwartungen bestätigt: Der Bahnbetrieb wurde nicht
untersagt, abschließende Entscheidungen sind in weiter Ferne. Man
blockiert sich gegenseitig, was wirklich niemandem hilft", so der
Abgeordnete. Das Gegeneinander müsse nun endlich durch ein vernünftiges
Miteinander ersetzt werden. Dazu solle der Oberbergische Kreis ein
Mediationsverfahren einleiten, dass alle Beteiligten an einen Tisch holt
und Lösungswege darstellt. "Die Menschen erwarten zukunftsorientiertes
Arbeiten, kein Gezänk, das nur in die Sackgasse führt", ist Karthaus
überzeugt.
5. Juni 2008:
In einer
Fotodokumentation (pdf-Datei, 3 MB) zeigen wir Ihnen den
Arbeitsfortschritt auf dem Streckenabschnitt Oberwiehl - Waldbröl.
4. Juni 2008:
4:0 für
die Wiehltalbahn
Kommunen scheitern vor Gericht mit ihren Vertreibungsklagen - Oberwiehl:
Ladestraße bleibt Ladestraße
Erneut
sind die Kommunen und die Oberwiehler Gewerbepark GmbH (OWG) mit ihren
Versuchen gescheitert, die Einstellung des Betriebs der Wiehltalbahn
gerichtlich zu erzwingen. Am Montag und Dienstag dieser Woche erklärten
die Landgerichte Köln und Bonn die Klagen der Städte Wiehl und Waldbröl
und der Gemeinde Reichshof für unzulässig. Sie hatten die
Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH und den Förderkreis zur Rettung der
Wiehltalbahn e.V. auf Herausgabe der Grundstücke, die zum Bahnbetrieb
genutzt werden, und Unterlassung des Bahnbetriebs verklagt. Die Gerichte
entschieden, dass die Klagen allein schon deshalb unzulässig seien, weil
sich die Kommunen in einem Stillhalteabkommen selbst dazu verpflichtet
hätten, vor der endgültigen Entscheidung des Verwaltungsgerichts den
Bahnbetrieb nicht zu behindern. Die Taktik der Kommunen, gegen die
Wiehltalbahn möglichst viele Gerichtsverfahren an möglichst vielen Orten
einzuleiten, wertete der Vorsitzende Richter des Landgerichts Köln als
wenig zweckdienlich. Die Entscheidungen der Gerichte über die Entwidmung
der Strecke und den Revisionsantrag des Landes gegen die Zusprechung
einer langfristigen Betriebsgenehmigung für die Rhein-Sieg-Eisenbahn
GmbH stehen noch aus.
Auch im
Streit um die Oberwiehler Ladestraße entschied das Gericht erneut
zugunsten des Bahnbetriebs. Gegenüber den bisherigen
Gerichtsentscheidungen habe die klagende OWG, die sich im Besitz der
Bergischen Patenachsenwerke (BPW) und der Stadt Wiehl befindet, keine
neuen Fakten beigebracht, die zu einer anderen Entscheidung hätten
führen können, so der Vorsitzende Richter in der Verhandlung. Daher
könne gar keine andere Entscheidung als die zur Offenhaltung der
Ladestraße fallen.
„Ein
klares 4:0 für die Wiehltalbahn“, urteilt Gerhard Mansel, Vorsitzender
des Förderkreises zur Rettung der Wiehltalbahn. „Im Sport würde man die
Trainer auswechseln, hier könnten sich die Räte und Verkehrsminister
Oliver Wittke aber auch fragen, ob sie wirklich weiter erfolglos auf
dieses destruktive Spiel setzen oder auf Fair Play umschwenken möchten.
Ein konstruktives Miteinander bringt alle weiter“. Wenn Privatleute
Eigentöre schössen, sei das nur ein privates Problem. Die
Verfahrenskosten der Kommunen gingen aber zu Lasten des Steuerzahlers,
so Mansel weiter.
23. April 2008:
Zwei
Verhandlungen vor dem Landgericht Köln
Zwei Verfahren zur Wiehltalbahn wurden am 23. April vor dem Landgericht
Köln verhandelt. Die Klägerinnen wollen die Einstellung des Betriebs auf
dem Wiehler Streckenabschnitt und die Einstellung der Güterverladung auf
dem Bahnhof Oberwiehl erreichen.
Im ersten Verfahren ging es um die Nutzung der Oberwiehler Ladestraße.
Seit dem Sturm Kyrill im vergangenen Jahr wird sie von der
oberbergischen Holzwirtschaft genutzt, indem sie Holz für
Langstreckentransporte auf die Schiene verlädt. Zuvor musste sie das
Holz zur Bahnverladung auf der Straße nach Köln bringen.
Die Eigentümerin eines Teils der Ladestraße, die Oberwiehler Wohn- und Gewerbepark
GmbH (OWG), an der die Stadt Wiehl und zu etwa 92% die Firma BPW
beteiligt sind, beantragt mit ihrer Klage festzustellen, dass die
Rhein-Sieg-Eisenbahn nicht berechtigt ist, die Ladestraße zur
Durchführung von Eisenbahntransporten zu nutzen.
Die OWG hatte bereits im vergangenen Jahr durch das Verteilen von
Felsblöcken versucht, den Ladebetrieb zu unterbinden. Damals wurde sie
aber durch das Landgericht Köln per Einstweiliger Verfügung
aufgefordert, die Ladestraße wieder freizugeben, weil sie dem
Eisenbahnbetrieb gewidmet sei. Dieser Aufforderung kam die OWG nach,
reichte aber Klage ein.
In der Verhandlung dieser Klage am 23. April 2008 hat das Gericht zum
Ausdruck gebracht, nicht von seiner bisherigen Auffassung zugunsten der
Wiehltalbahn abzuweichen, da sich die Sachlage seit dem Erlassen der
Einstweiligen Verfügung nicht verändert habe. Eine Entscheidung ist für
den 4. Juni 2008 angekündigt.
Im zweiten
Verfahren klagte die Stadt Wiehl gegen die Rhein-Sieg-Eisenbahn und den
Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn e.V. auf Herausgabe der
Grundstücke, die zum Bahnbetrieb genutzt werden, und Unterlassung des
Bahnbetriebs.
Auch in dieser Sache steht die Entscheidung noch aus. Nach Auffassung
des Gerichts kann sich die Stadt Wiehl zu einem Stillhalten verpflichtet
haben. Das wird noch weiter untersucht. Eine Entscheidung ist ebenfalls
für den 4. Juni vorgesehen.
Der Richter brachte in der Verhandlung zum Ausdruck, dass er die Praxis
der Kommunen, diverse Klagen vor diversen Gerichten einzureichen, für
wenig zweckdienlich hält.
Als entscheidend sind die Verfahren vor den Verwaltungsgerichten um die
Betriebsgenehmigung und die Entwidmung anzusehen.
Wie die Stadt Wiehl haben auch die Gemeinde Reichshof und die Stadt
Waldbröl auf Herausgabe der Grundstücke geklagt. Diese beiden Verfahren
werden am 13. Mai vor dem Landgericht Bonn verhandelt. Ein
Verhandlungstermin der Klage der Rhein-Sieg-Eisenbahn gegen die
Entwidmung ist noch nicht bekannt.
13. April 2008:
Nach dem
Beitrag in Eisenbahn-Romantik, der sehr große Beachtung fand, geht es
gleich weiter in den Medien: Sowohl der Deutschlandfunk als auch der WDR
machten am Sonntag, den 13. April Aufnahmen bei den regulären
Sonntagsfahrten.
Das Manuskript der Sendung des WDRs finden Sie
hier. Der WDR stellt die Sendung ab Montag, 14. April, 13.00 Uhr für
eine Woche online -
hier klicken.
Der
Sendetermin des Radiobeitrags des Deutschlandfunks steht noch nicht
fest.
12. März 2008:
Ein Husarenstück in Sachen
Öffentlichkeitsarbeit ist der Bezirksregierung Köln gelungen: In einer
Pressemitteilung (siehe
hier) suggeriert sie, dass die Erzwingung der Einstellung des
Bahnbetriebs nicht nur politisch gewollt, sondern nun auch möglich ist.
Widerhall in den Medien fanden besonders die folgenden Sätze: "Die
Freistellung ermöglicht den Kommunen, von ihrem Planungsrecht wieder
Gebrauch zu machen und die gemeindliche Entwicklung selbst zu bestimmen.
Demnach können sie auch den Eisenbahnbetrieb verbieten." Und: "Die
Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) GmbH ist Inhaberin einer in absehbarer Zeit
auslaufenden Betriebsgenehmigung."
In den Medien fanden sie sich als Formulierungen wieder wie: "Das Aus für
die Wiehltalbahn ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit besiegelt" und
"Auch ein Verbot des Eisenbahnbetriebs wäre jetzt möglich".
Sachlich richtig ist vielmehr: Die Entwidmungen haben für die Kommunen
keinen Wert, solange die Gerichtsverfahren gegen diese Entscheidungen laufen.
Überdies ist die Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH mit der Betriebsgenehmigung
zur Durchführung des Bahnbetriebs nicht nur befugt, sondern auch
verpflichtet - selbst wenn sie wollte, könnte sie ihn nicht ohne
Weiteres einstellen.
Die Aussage der Bezirksregierung, dass die "Betriebsgenehmigung ... nur
noch bis zum rechtskräftigen Abschluss des Klageverfahrens, das die RSE
GmbH gegen das Landesverkehrsministerium angestrengt hat", gilt, ist
irreführend: Der Rhein-Sieg-Eisenbahn wurde vom Landgericht Köln am 26.
Januar 2007 (siehe unten) eine langfristige Betriebsgenehmigung
zugesprochen. Das Ministerium hat beim Oberverwaltungsgericht Münster
beantragt, dagegen Revision einlegen zu dürfen - über diesen Antrag hat
das Gericht noch nicht beschieden. Das Problem liegt mithin auf Seiten
des Landes und nicht der Rhein-Sieg-Eisenbahn.
Immer wieder auch der Verweis auf die Herausnahme der Strecke aus dem
Nahverkehrs-Bedarfsplan und der Regionalplanung: Beides sind allein
politisch motivierte Akte, und politischer Wunsch ist kein Kriterium für
eine Entscheidung nach dem Allgemeinen Eisenbahngesetz.
Kein Wort auch vom Denkmalschutz: Die Bahnstrecke steht samt Gleisen
unter Denkmalschutz.
Kurzum: Diese Pressemitteilung ist ein Husarenstück, das seine
Öffentlichkeit gefunden hat. Ob aber die Bezirksregierung mit ihren
Entscheidungen, die nach dem Allgemeinen Eisenbahngesetz keinen Bestand
haben können, und der zugehörigen Pressemitteilungen den Kommunen
wirklich gedient hat, sei dahin gestellt - wir gehen davon aus, dass
hier Hoffnungen geschürt werden, die vor Gericht keinen Bestand haben
werden.
12. März 2008:
Der Südwestrundfunk drehte zwei Tage lang für einen Bericht über den
Streit um die Wiehltalbahn. Sendetermin: 30. März 2008, 16.15 im SWR.
Fotobericht: Klicken Sie hier.
8. März 2008:
Der Zug der Erinnerung informierte auch im
Oberbergischen über die Juden-Deportationen um Dritten Reich. Einen
Fotobericht finden Sie, wenn Sie
hier klicken.
3. März 2008:
In der vorvergangenen Woche hat sich die
Bezirksregierung Köln in mehrfacher Hinsicht mit der Wiehltalbahn
beschäftigt: Jeweils mit Datum vom 20. Februar 2008 stellte sie nun auch
die Wiehler und Reichshofer Bahngrundstücke von Bahnbetriebszwecken frei
("Entwidmung") und wies den Widerspruch der Rhein-Sieg-Eisenbahn als
Eisenbahninfrastrukturunternehmen der Wiehltalbahn gegen die
Freistellung der Bahngrundstücke von Waldbröl bis Hermesdorf zurück.
Auch wenn an den Formulierungen gefeilt wurde,
folgen die Entwidmungsbescheide in ihrer Argumentation dem Bescheid über
die Waldbröler Bahngrundstücke. Die Rückweisung des Widerspruchs
pointiert die Argumentationslinien: Die Existenz einer Eisenbahnstrecke
wird nicht, wie im Allgemeinen Eisenbahngesetz vorgeschrieben, durch das
- gegenwärtige oder zukünftige - Verkehrsbedürfnisses als solches gerechtfertigt,
sondern nach Auffassung der Bezirksregierung durch die politische
Einschätzung dieses Verkehrsbedürfnisses.
Konsequenterweise wird zur vom Eisenbahngesetz geforderten Entscheidung
über das Vorhandensein eines Verkehrsbedürfnisses nicht das objektiv vorhandene
Verkehrsaufkommen herangezogen, sondern der Landrat nach seiner
Einschätzung befragt. Wohlgemerkt: Die Bezirksregierung, die über den Entwidmungsantrag einer Kommune entscheiden und sich dafür ein Bild
machen muss, hat die Bahnbetreibern nicht ein Mal von sich aus um Informationen
gebeten.
In zahlreichen weiteren Punkten widerspricht
die Entscheidung dem Allgemeinen Eisenbahngesetz, so wird dem
Tourismusverkehr jegliche Bedeutung für das Verkehrsbedürfnis
abgesprochen. Überhaupt sieht das Eisenbahngesetz kein Mindestmaß für
das Verkehrsbedürfnis vor - dieses Maß wird hier willkürlich von der
Bezirksregierung festgelegt. Auch nimmt die Bezirksregierung eine
Unterscheidung zwischen der Deutschen Bahn AG und Privatbahnen vor, als
hätte es eine Bahnreform nie gegeben.
Rhein-Sieg-Eisenbahn und Wiehltalbahn sind
gehen deshalb davon aus, dass die Freistellungsbescheide vor Gericht
keinen Bestand haben werden. Klagen gegen die Bescheide werden derzeit
vorbereitet.
Zu den Hintergründen und Zusammenhängen sei
auf den Artikel im Eisenbahn-Kurier (pdf-Datei siehe
hier) und
auf die Dokumentation zur Pressekonferenz (pdf-Datei siehe
hier) verwiesen .
26. Februar 2008:
Auf Empfehlung des Regionalrats der
Bezirksregierung Köln stellt das Landesverkehrsministerium
945.000€ für den zweiten Bauabschnitt der Wiehler Verbindungsstraße über
die Wiehltalbahn im Wiehler Bahnhof zur Verfügung. Ausdrücklich genannt
wird dabei die Bahnübergangssicherung.
18. Februar 2008:
Die Gemeinde Morsbach möchte in den
Radtourismus einsteigen und dafür auch die Bahnstrecke Hermesdorf -
Morsbach nutzen (siehe hier den Bericht in
der Oberbergischen Volkszeitung vom 15. Februar 2008).
Es ist natürlich richtig, dass die Bahnstrecke eine kontinuierliche
Steigung aufweist. Es darf aber bezweifelt werden, dass aus Sicht der
Radfahrer die
Aussage "ohne große Steigungen" zutreffend ist.
Die Strecke steigt auf 40 Metern um einen Meter. Das klingt wenig, geht
aber auf Dauer in die Knochen. Da fragt es sich, ob ein
touristischer Schienenverkehr mit Fahrradtransport als "Kletterhilfe" für eben diese Radfahrer nicht viel
sinnvoller ist - ein solches Modell gibt es zum Beispiel in der
Verbindung der Eifelquerbahn mit dem Radweg von Daun an die Mosel.
Es wurden in letzter Zeit zwei Führungen des Radwegs diskutiert: A)
Komplett über die Bahntrasse. Das geht aber nur bei Erhaltung der
Brücken, und das hat Morsbach bislang strikt abgelehnt (dann könnten sie
ja auch genauso gut von Schienenfahrzeugen genutzt werden). Waldbröl und
Wiehl haben ja mit Morsbach vereinbart, dass sie sich an den
Abrisskosten der denkmalgeschützten Brücken beteiligen.
Oder der Radweg führt B) auf dem vorhandenen Weg durch das Zielenbacher
Tal (parallel zur Bahnstrecke) und dann durch den Tunnel. Dann
allerdings fragt es sich, warum eine Kommune eine ganze Bahnstrecke
kauft, wenn sie allein den einzigen Tunnel der Strecke nutzt.
14. Februar 2008:
Erneut hat Verkehrsminister Oliver Wittke deutlich gemacht, dass er für
eine Stilllegung und Entwidmung der Wiehltalbahn ist. Zeitungsbereichten
zufolge (siehe die Artikel im Kölner
Stadtanzeiger und der Oberbergischen
Volkszeitung) wiederholte er vor der Industrie- und
Handelskammer Köln, deren Vizepräsident ein Gesellschafter eines großen
Wiehler Industriebetriebs ist, seine bekannten Positionen.
Wiederum sprach er von einer Museumsbahn, wiederum ignorierte er den
Güterverkehr - ganz abgesehen davon, dass die WB WiehltalBahn GmbH und
die Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH Mitglieder der IHK Köln sind und sie
eigentlich eine andere Behandlung erwarten könnten.
21. Januar 2008:
Auch in diesem Jahr beteiligen wir uns an der
Nümbrechter Kurkarte. Fahrgäste, die eine Nümbrechter Kurkarte vorlegen,
erhalten einen Fahrpreisnachlass von 20 Prozent.
22. Dezember 2007:
Hoher
Besuch hat sich angekündigt: Am Samstag, den 22. Dezember fährt der
Freundeskreis Eisenbahn Köln mit seinem Rheingold-Zug ins Wiehltal.
Die Mitfahrt mit diesem edlen Zug ist auch Dritten möglich (siehe
die Ausschreibung:
hier). Einer der Wagen ist ein Dome-Car, also ein Wagen mit
Glaskuppel (siehe:
hier).
Der
Zug soll planmäßig um 12:46 Uhr aus Köln in Osberghausen ankommen.
Nach Umsetzen der Zuglok an die neue Zugspitze setzt sich unser
MAN-VT1 an den neuen Zugschluss, um den Zug auf der Rückfahrt durch
das Wiehltal führen zu können.
Der
Zug fährt zunächst nach Oberwiehl und legt dann auf der Rückfahrt
von ca. 14:10 bis ca. 15:10 Uhr einen Halt in Wiehl ein. Um 15:40
Uhr soll der Zug in Osberghausen das Wiehltal wieder gen Köln
verlassen.
29. November 2007
Im
November haben die Stadt Waldbröl, die Gemeinde Reichshof und die
Stadt Wiehl beim Landgericht Bonn (Waldbröl, Reichshof) bzw.
Landgericht Köln (Wiehl) Klage gegen den Förderkreis zur Rettung der
Wiehltalbahn und die Rhein-Sieg-Eisenbahn eingereicht. Sie
beantragen die Beklagten zu verurteilen, an die Klägerinnen die
Grundstücke der Wiehltalbahn herauszugeben und sie zu verurteilen es
zu unterlassen, die Grundstücke zum Betreiben einer
Eisenbahninfrastruktur oder zur Erbringung von Verkehrsleistungen
auf dem Gebiete der Personen- oder Güterbeförderung zu benutzen und
der Beklagten für jeden Fall der Zuwiderhandlung ein Ordnungsgeld
bis zur Höhe von 250.000€ oder eine Ordnungshaft bis sechs Monaten
anzudrohen. Die Klagen sind wortgleich; daher bleibt es offen, warum
Reichshofs Bürgermeister Gregor Rolland (siehe
hier) bestreitet, dass die Gemeinde
Reichshof das Betreiben der Strecke verbieten lassen will.
Diese Klage ist ein neuer Baustein der bürgermeisterlichen
Luftschlösser. Mit immer neuen originellen Klagen wollen sie die
Wiehltalbahnbetreiber zum Aufgeben zwingen. Da sie renommierte
Kölner Anwälte mit ihrer Vertretung beauftragen ist anzunehmen, dass
ihnen bekannt ist, dass die Wiehltalbahnbetreiber den Betrieb gar
nicht einstellen dürfen – sie sind gesetzlich dazu verpflichtet,
allen Eisenbahnverkehrsunternehmen den Zugang zur Strecke zu
ermöglichen, sprich: Jedes genehmigte Eisenbahnverkehrsunternehmen
darf mit seinem Zug auf der Wiehltalbahn fahren. Dafür hat die RSE
als Inhaberin der Betriebsgenehmigung zu sorgen. Die Aufforderung
zur Aufgabe des Bahnbetriebs ist also eine Aufforderung zum
Rechtsbruch!
Dass die Klagen darüber hinaus wie die vorherigen vor sachlichen
Fehlern strotzen, sei nur am Rande bemerkt.
Die Räte sollten ihre Verwaltungen auffordern, wieder zu sachlich
korrekter Arbeit zurückzukehren, welches Ziel sie auch verfolgen.
„Dass die Kommunen versuchen, der Wiehltalbahn den Garaus zu machen,
indem sie eine Vielzahl von Gerichtsverfahren anstrengen, ist reine
Willkür“, so Gerhard Mansel, Förderkreis-Vorsitzender. „In einer
Situation, in der alle bisherigen Verfahren nicht endgültig
entschieden sind, immer wieder neue Verfahren zu eröffnen, stellt
einen gravierenden Rechtsmissbrauch dar.“
2. November 2007
Weitere
Lokomotive für den Güterverkehr: Damit die Köf 323 462 für ihre
tournusmäßige Bremsrevision einige Tage im Dieringhausener Schuppen
bleiben kann, hat die Rhein-Sieg-Eisenbahn am 30. Oktober ihre Diesellok
311 -CL 914 ins Oberbergische überstellt. Erster Einsatz im
Wiehltal-Holzverkehr: 5. November.
24.
Oktober 2007
Nicht ganz
freiwillig müssen sich nach der verweigerten Entwidmung einige Kommunen
in Bayern mit einem künftigen Bahnbetrieb auseinandersetzen. Wie
konstruktiv sie dies tun, mag ein Blick über den Tellerrand des
Oberbergischen hinaus zeigen:
Moralische Unterstützung für die Bahnfreunde
Wenn das Ministerium grünes Licht gibt - dann fährt der Zug ab
11.
Oktober 2007
Entwidmung der Wiehltalbahn: Bezirksregierung Köln erfindet lex colonia
- oder: Wiehltalbahn unter rollendem Rad entwidmet
Mit Hilfe einer fragwürdigen Begründung hat die Bezirksregierung Köln
den Abschnitt Hermesdorf – Waldbröl der seit 1999 von der
Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) betriebenen Wiehltalbahn gegen den Willen der
Betreiber entwidmet. Sie folgt damit dem Antrag der Stadt Waldbröl, die
seit 1.1.2007 Eigentümerin dieses Streckenabschnitts ist und einen
Bahneinschnitt zuschütten möchte, um den Bau eines Kreisverkehrs zu
vereinfachen.
Die Entscheidung der Bezirksregierung ist in den Augen der Betreiber
inakzeptabel. Würde die Entscheidung rechtskräftig, entzöge die
Bezirksregierung mit ihrer Argumentation alle deutschen Museums- und
Tourismusbahnen und viele Güterzugstrecken dem Schutz des Allgemeinen
Eisenbahngesetzes. Mit großer Sorge verfolgt daher auch der Verband der
Deutschen Museums- und Touristikbahnen (VDMT) die Entwicklung.
Das Allgemeine Eisenbahngesetz fordert als Voraussetzung einer
Freistellung von Bahnbetriebszwecken („Entwidmung“), dass „kein
Verkehrsbedürfnis mehr besteht und langfristig eine Nutzung der
Infrastruktur im Rahmen der Zweckbestimmung nicht mehr zu erwarten ist“
(AEG §23 (1)). Während im Fall der bayerischen Ilztalbahn bereits die
Anfrage eines potentiellen Betreibers der Entwidmung entgegenstand, wird
im Fall der Wiehltalbahn eine mit Betriebsgenehmigung versehene und
betriebene Bahnstrecke freigestellt.
Die Bezirksregierung bestimmt als Zweckbestimmung einer Eisenbahn den
„Transport von Personen und Gütern zum Zwecke des Ortswechsels“, wodurch
in ihren Augen Tourismusverkehr, der nur „Fahrten um ihrer selbst
Willen“ umfasse, nicht im Rahmen der Zweckbestimmung liegt und folglich
einer Entwidmung nicht entgegensteht.
Zwar erkennt die Bezirksregierung an, dass auf der Wiehltalbahn
Güterverkehr stattfindet. Dieser sei aber zu gering, um von einem
Verkehrsbedürfnis zu sprechen.
„Sowohl die Definition der Zweckbestimmung als auch die
Nicht-Anerkennung des Güterverkehrs im Wiehltal ist eine willkürliche
Festlegung der Bezirksregierung Köln“, so Gerhard Mansel, Vorsitzender
des Förderkreises zur Rettung der Wiehltalbahn. „Die Bezirksregierung
versucht, das bestehende Verkehrsaufkommen der Wiehltalbahn
wegzudefinieren. Warum nimmt die Bezirksregierung nicht einmal die
Brille ab, die die Politiker ihr aufgesetzt haben?“. Rainer Bohnet,
Geschäftsführer der RSE: "Land NRW und Bezirksregierung legen sich die
Verkehrspolitik nach Gutsherrensart zurecht. Das ist unverantwortlich."
Die Rhein-Sieg-Eisenbahn und der Förderkreis gehen davon aus, dass die
Entwidmung vor Gericht keinen Bestand haben wird.
23.
September 2007
Nicht
wenige Menschen waren verwundert, dass die Stadt Waldbröl als hoch
verschuldete Kommune, die der Haushaltssicherung unterliegt, so
problemlos einen Kredit von 430.000€ beim Landesbetrieb Straße aufnehmen
konnte, um die Wiehltalbahntrasse zu kaufen. Die Hintergründe des
Streckenkaufs durch die Stadt Waldbröl hat nun der Verkehrspolitische
Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, Horst Becker,
durch Fragen an die Landesregierung offen gelegt. Sein Fazit: "Nichts
hören - Nichts sehen - Nichts sagen; die Aufarbeitung der Vorgänge um
die Kreditaufnahme der Stadt Waldbröl beim Landesbetrieb Straßen NRW für
den Ankauf der Wiehlbahntrasse erinnern an das Verhalten der drei Affen.
Der Bürgermeister der Stadt Waldbröl hat nichts gesagt, der Landrat hat
nichts gehört und die Bezirksregierung als Kommunalaufsicht hat nichts
gesehen." Das Verhalten aller Beteiligten grenze an Bruch von Recht und
Gesetz, so Becker. In der Antwort der Landesregierung werde
festgestellt, dass der Landrat als Aufsichtsbehörde in den Vorgang hätte
einschreiten müssen. Durch dieses Nichthandeln sei unterblieben, dass
die Bezirksregierung als Kommunalaufsicht von der Kreditaufnahme durch
die Stadt Waldbröl erfahren habe und dadurch eine Verhinderung unmöglich
gemacht wurde. Welche Konsequenzen er fordert lesen Sie, wenn Sie
hier klicken.
Lesen Sie auch selbst, ob und wie die Fragen von Horst Becker von der
Landesregierung beantwortet wurden:
Landtag Nordrhein-Westfalen, Antwort auf die Kleine Anfrage 1780 vom 14.
Juli 2007:
hier klicken (pdf-Datei)
Landtag Nordrhein-Westfalen, Frage von Horst Becker zum
Kreisverkehrsplatz Boxberg in Waldbröl:
hier
klicken (pdf-Datei)
Artikel der Oberbergischen Volkszeitung zum Thema:
hier klicken.
6.
September 2007
Fahrlässige Planung: Das Planfeststellungsverfahren für den Waldbröler
Boxbergkreisel berücksichtigt die Bahn nicht
Geradezu stoisch verfolgen der Landesbetrieb Straße und die Stadt
Waldbröl die Planungen für den Kreisverkehr über den Gleisen der
Wiehltalbahn vor dem Bahnhof Waldbröl. Obwohl für die Bahnstrecke eine
Betriebsgenehmigung vorliegt und die Grundstücke als Bahngrundstücke
gewidmet sind, soll der Bahneinschnitt zugeschüttet, der Bahnhof
Waldbröl somit von der Strecke abgeschnitten werden.
Die Planfeststellungsunterlagen enthalten sachliche Fehler: Die Strecke
ist nicht wie angegeben stillgelegt, das wurde im Januar 2007 sogar
gerichtlich festgestellt. In den Plänen heißt es lapidar: „Ein
ernstzunehmender Bedarf an Personen- und Güterverkehr besteht nicht“.
Wie der Landesbetrieb Straße zu diesem Ergebnis kommt, erscheint
schleierhaft; es stellt sich überhaupt die Frage, ob es dem
Landesbetrieb zusteht, eine derartige Einschätzung vorzunehmen.
Stoisch auch die Behauptung, dass bei Beibehaltung der Bahnstrecke für
Brücke und Stützwände „Mehrkosten in Millionenhöhe“ entstünden. Nicht
nur, dass die prognostizierten Kosten für die Überbrückung noch nie
konkret benannt wurden (wurden sie jemals ernsthaft ermittelt?): Seit
Beginn der Kreisverkehrsplanungen wurde von uns eine Überbrückung
mittels eines Wellblechtunnels wie im Industriegebiet Hermesdorf
vorgeschlagen. Das Argument, dass der Abstand vom Gleis zur Straße für
einen Tunnel nicht ausreiche haben wir schon mehrfach entkräftet, da das
Gleis an dieser Stelle ohne großen Aufwand tiefer gelegt werden kann.
Unabhängig von uns hat eine SPD-Ratsherrin im Waldbröler Stadtrat eine
weitere konstruktive Alternative genannt – berücksichtigt wurde beides
offensichtlich bislang nicht.
Seit langem ist aus den Kreisen der Waldbröler Politik der Vorschlag zu
hören, die Bahnstrecke vor dem Kreisverkehr enden zu lassen. Einmal
abgesehen von der Frage, ob dies überhaupt sinnvoll ist (wo sollen dort
Frachten verladen werden?) und wer die neue Anlage bezahlt, wurde über
die technische Seite wohl nicht nachgedacht. Denn die Strecke liegt dort
in einem kontinuierlichen Gefälle, ein Endbahnhof ist dort nicht
möglich. Vom Landesbetrieb Straße hätten wir für ein
Planfeststellungsverfahren eine eingehende Prüfung erwartet.
Auf diese Weise provoziert der Landesbetrieb Straße einen weiteren
Rechtsstreit. Denn selbst wenn das Regierungspräsidium dem Antrag der
Stadt Waldbröl auf Entwidmung der im Dezember 2006 mit Hilfe des
Landesbetriebs Straße gekauften Bahntrasse zustimmen sollte, so wäre
diese Entscheidung aufgrund der vorliegenden Betriebsgenehmigung und des
vorliegenden Verkehrsbedürfnisses absurd und würde eine gerichtliche
Auseinandersetzung nach sich ziehen.
Der Landesbetrieb Straße handelt fahrlässig, wenn er den Boxbergkreisel
ohne „Mit-Bahn-Variante“ plant. Mit dem Kopf durch die Wand zu wollen,
ist wenig zielführend. Wer ernsthaft an einem raschen Baubeginn des
Kreisverkehrs interessiert ist, muss sich mit der Bahnstrecke
auseinandersetzen. Das gegenwärtige Vorgehen führt unweigerlich zu einem
verzögerten Baubeginn. Eine Neuplanung erhöht die Planungskosten.
Die Unterlagen zur Planfeststellung liegen bis zum 12. September 2007 im
Rathaus Waldbröl, Zimmer 48, aus. Sie können montags bis freitags von
8.00 bis 12.00 Uhr, montags bis mittwochs ferner von 14.00 bis 16.00 Uhr
und donnerstags von 14.00 bis 17.00 Uhr eingesehen werden. Jeder Bürger
kann bis zum 10. Oktober bei der Bezirksregierung Köln, Dezernat 65,
Blumenthalstraße 33, 50670 Köln Einwendungen erheben.
Nutzen Sie dieses Gelegenheit: Für die Wiehltalbahn und einen zügigen
Bau des Kreisverkehrs!
25.
Juli
Urteil verkündet: Eigentümerin muss Nutzung der Ladestraße Oberwiehl
für Holzumschlag auch weiterhin dulden
Dem Holzumschlag auf dem Bahnhof Oberwiehl dürfen auch weiterhin
keine Steine in den Weg gelegt werden. Das hat das
Landgericht Köln am 25. Juli 2007 in seinem Urteil zum Streit
um die Holzverladung auf die Wiehltalbahn festgestellt.
Am 31. Mai hatte die Oberwiehler Wohn- und Gewerbepark GmbH (OWG)
als Eigentümerin des größten Teils der Oberwiehler Ladestraße
Felsblöcke auslegen lassen, um so die Verladung von Kyrill-Holz vom
LKW auf Eisenbahnwagen unmöglich zu machen, obwohl die Bahnbetreiber
die Zahlung eines Nutzungsentgelts angeboten hatten. Gesellschafter
der OWG sind die Bergische Patentachsen Wiehl (BPW, 91% Anteil) und
die Stadt Wiehl.
Die Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) als Betreiberin der Wiehltalbahn
Osberghausen – Waldbröl beantragte daraufhin beim Landgericht
Köln eine einstweilige Verfügung auf Entfernung der Steine. Diesem
Antrag gab das Landgericht am 6. Juni statt. Die OWG
entfernte weisungsgemäß die Steine.
Nachdem das Landgericht Köln in der von der OWG
eingeforderten mündlichen Verhandlung am 27. Juni die Richtigkeit
der Anordnung bestätigt hatte, hoffte die Geschäftsführung der OWG
auf ein anders lautendes Ergebnis im endgültigen Urteil, da das
Gelände als Parkplatz benötigt werde. Das Gericht bestätigte in
seinem Richterspruch am 25. Juli aber, dass die OWG die
Rhein-Sieg-Eisenbahn in ihrem Recht beeinträchtigt hat. Einen vom
Richter vorgeschlagenen Kompromiss hatte die OWG bereits in der
mündlichen Verhandlung abgelehnt.
Die RSE hatte geltend gemacht, dass die Ladestraße Oberwiehl von
Beginn an dem öffentliche Ladungsverkehr gedient habe und die
Widmung als Bahngelände nie aufgehoben worden sein. Dagegen erklärte
die OWG, die Ladestraße sei nie Bestandteil der öffentlichen
Eisenbahninfrastruktur gewesen und habe immer nur einem abgegrenzten
Nutzerkreis zur Verfügung gestanden.
Das Gericht stellte hingegen fest, dass alle eingereichten Dokumente
und Zeugenaussagen dafür sprächen, dass die Ladestraße dem
öffentlichen Wagenladungsverkehr gedient habe.
Auch das Argument der OWG, der öffentliche Status der Bahnanlagen
sei durch die Stilllegungsverfügung im Jahre 1997 beseitigt worden,
erkannte das Gericht nicht an, da die dauernde Einstellung des
Betriebs und die Freistellung von Betriebszwecken zwei völlig
unterschiedliche Rechtsinstitute seien.
Die Entscheidung des Landgerichts hat nicht nur den
Bahnbetreibern, sondern auch den vom Sturm Kyrill betroffenen
Holzbauern, Fuhrleuten und Sägewerken nun Rechtssicherheit in Sachen
Bahnverladung gebracht.
24.
Juli
Mit
Schreiben vom 28. Juni 2007 hat das Eisenbundesamt, Außenstelle Köln,
mitgeteilt, dass es dem Antrag der Gemeinde Morsbach auf Freistellung
der auf ihrem Grund liegenden Eisenbahngrundstücke von
Bahnbetriebszwecken ("Entwidmung") stattgegeben hat. Die Grundstücke
fallen damit in die Planungshoheit der Kommune zurück. Es muss nicht
mehr zwingend Bahnbetrieb auf diesen Grundstücken stattfinden.
Mit der Entwidmung ihres Teils der Bahnstrecke Hermesdorf - Morsbach
möchte sich die Gemeinde Morsbach neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnen
(siehe hierzu den OVZ-Artikel "Bahn in
Morsbach ohne Zukunft").
Aus Sicht der IG Asdorftalbahn und der Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH, die
ebenso wie weitere Eisenbahn-Verkehrsunternehmen die Bahnstrecke für
ihre Verkehre benötigen, ist die Entscheidung des Eisenbahnbundesamtes
nicht nachvollziehbar, weil nachweislich ein Verkehrsbedürfnis vorliegt,
das der Entwidmung entgegen steht. Sie verweisen dabei auch auf die
Entscheidung zur Ilztalbahn in Bayern (siehe Website
www.ilztalbahn.net). Asdorftalbahn und Rhein-Sieg-Eisenbahn werden
daher Einspruch gegen den Freistellungsbescheid einlegen.
27. Juni
Gericht
hält Ladestraße Oberwiehl offen: Das Landgericht Köln hat am 27. Juni
2007 die Richtigkeit der einstweiligen Verfügung gegen den Oberwiehler
Wohn- und Gewerbepark (OWG), ein Gemeinschaftsunternehmen der Bergischen
Patentachsen und der Stadt Wiehl, bestätigt. Die OWG war dazu
verpflichtet worden, die Nutzung Ladestraße des Bahnhofs Oberwiehl für
die Verladung von Kyrill-Holz auf die Schiene zu dulden und die zur
Sperrung der Ladestraße verteilten Felsblöcke zu beseitigen.
Die OWG hatte gegen diese Anordnung Widerspruch eingelegt. In der
mündlichen Anhörung bestätigte der Richter nun die Richtigkeit der
Verfügung. Er begründete dies mit der eindeutigen Rechtslage, da das
Gelände seit 1906 der Bahnverladung diene. Das von der OWG wiederholt
vorgebrachte Argument, es handele sich um Betriebsgelände, das als
Parkplatz benötigt werde, musste er folgerichtig zurückweisen. Der
Vorschlag des Richters zu einer gütlichen Einigung wurde seitens der OWG
abgelehnt. Die OWG strebt nun eine Hauptverhandlung an, die für den 22.
August angesetzt ist.
7. Juni
Streit um die Ladestraße Oberwiehl: Die
Eigentümerin des Hauptteils der Ladestraße hatte die bis zum 31. Mai
währende Nutzungsgenehmigung nicht verlängert, obwohl die Ladestraße als
öffentliche Eisenbahninfrastruktur gewidmet ist. Das Landgericht Köln
hat am 6. Juni einem Antrag der Rhein-Sieg-Eisenbahn stattgegeben und
die Eigentümerin per Einstweiliger Verfügung angewiesen, die Nutzung der
Ladestraße zu dulden und die zur Blockade abgelegten Steine zu
entfernen, damit die Holzverladung - das nächste Mal am 8. und 9. Juni -
weiter stattfinden kann. Ausführliche Informationen finden Sie auf einer
Sonderseite, wenn Sie hier klicken.
Zum Kommentar des Förderkreis-Vorsitzenden gelangen Sie durch einen
Klick hier.
2. Juni
Am 25. Mai wurde im Elektronischen
Bundesanzeiger der Antrag der Gemeinde Reichshof auf Freistellung der
auf ihrem Grund liegenden Grundstücke von Bahnbetriebszwecken gestellt.
Im Übrigen gilt das am 19. Mai und 19. März über die Entwidmungen
Geschriebene.
19. Mai
"Wir haben uns in allen wichtigen Fragen
geeinigt, außer denen, die noch näher geklärt werden müssen": Diese
beschönigenden Worte Wladimir Putins haben auch für die Wiehltalbahn
Geltung.
Denn nach der Stadt Waldbröl hat nun auch die Stadt Wiehl das
Entwidmungsverfahren für die auf ihrem Grund liegenden Bahngrundstücke
eingeleitet (veröffentlicht im
elektronischen Bundesanzeiger am 14. Mai 2007; zum Hintergrund von
Entwidmungsverfahren siehe unten, 19. März).
Dieser Antrag ist schon nicht mehr als originell, sondern fast als
skurril zu bezeichnen:
- Am 28. Februar hat das Verwaltungsgericht Köln der
Rhein-Sieg-Eisenbahn eine langfristige Betriebsgenehmigung zugesprochen.
Zwar hat das Land Nordrhein-Westfalen einen Antrag auf Zulassung der
Revision eingereicht, aber bislang ist noch nicht über die Zulassung der
Revision entschieden worden, geschweige denn ein neues Verfahren
abgeschlossen worden. Solange aber eine Betriebsgenehmigung vorliegt,
ist die Frage der Entwidmung nicht von Belang.
- Zur Begründung führt die Stadt Wiehl
aus: "Die Antragstellerin möchte die Infrastruktureinrichtungen für den
Eisenbahnbetrieb auf den nachfolgend genannten Grundstücken dauerhaft
von der Verwendung für Bahnbetriebszwecke freistellen lassen, weil kein
Verkehrsbedürfnis besteht und langfristig eine Nutzung der Infrastruktur
im Rahmen der Zweckbindung nicht mehr erwartet wird." Angesichts
von Tourismus- und Holzverkehr ist das Verkehrsbedürfnis aber
unzweifelhaft vorhanden, und eine Nutzung im Sinne der Zweckbindung ist
ja nicht nur für die Zukunft zu erwarten, sondern de facto hier und
heute gegeben.
Es stellt sich daher die Frage, welchen Gewinn sich die Stadt Wiehl vom
Antrag auf Freistellung von Bahnbetriebszwecken erhofft.
Die betroffenen Eisenbahnunternehmen haben zwei Monate lang die
Möglichkeit zur Stellungnahme, danach wird die Bezirksregierung Köln
über den Antrag befinden.
14. April
Fünf Wochen nach dem Start des Holzzugverkehrs
auf der Wiehltalbahn wurden am vergangenen Samstag erstmals mehr als 650
Tonnen Holz in einem einzigen Zug von Oberwiehl aus durch das Wiehltal
transportiert, wofür auf der Straße 25 schwere Lkw nötig gewesen wären.
Die Wagenschlange brachte es auf mehr als 300 Metern.
Kann man da noch von Spielzeugeisenbahnen sprechen?
Fotos sehen Sie, wenn Sie
hier klicken.
19. März
Heute hat das Regierungspräsidium Köln das von
der Stadt Waldbröl angestrengte Entwidmungsverfahren für das Waldbröler
Bahnhofsgelände eröffnet. Binnen zwei Monaten können festgelegte
Unternehmen und Institutionen Einspruch erheben.
Zum Hintergrund: Sind Grundstücke dem Eisenbahnbetrieb gewidmet, dürfen
sie auch nur zu diesem Zweck genutzt werden (in Morsbach wurde der
hintere Teil des Morsbacher Bahnhofsgeländes bebaut, ohne dass ein
Entwidmungsverfahren durchgeführt wurde). Wird ein Grundstück von
Bahnbetriebszwecken freigestellt, geht es von der planungsrechtlichen
Hoheit des Bundes in die Hoheit der Kommune über.
Um ein Grundstück entwidmen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen
erfüllt sein. So darf kein Verkehrsbedürfnis bestehen und auf Dauer
nicht zu erwarten sein. Auch darf keine staatliche Planung für die
Wiederaufnahme des Verkehrs bestehen (Regionalplanung!).
Die Stadt Waldbröl hat die Entwidmung beantragt, um den Kreisverkehr am
Boxberg ohne Berücksichtigung der Bahnstrecke bauen zu können. Außerdem
sind die Bahnhofsgrundstücke für die Refinanzierung des Streckenkaufs
eingeplant. Auf dem Gelände sollen Wohnhäuser entstehen.
Dabei ist der Entwidmungsantrag im wahrsten Sinne des Wortes originell:
Unseres Wissens nach ist es das erste Mal, dass ein Bahngelände
entwidmet werden soll, das nicht stillgelegt ist (siehe Stellungnahme
des Eisenbahnbundesamts und Urteilsbegründung des Verwaltungsgerichts
Köln im Verfahren RSE gegen Eisenbahnbundesamt), für das eine
Betriebsgenehmigung vorliegt und auf dem Bahnbetrieb stattfindet.
15. März
Seit heute wird für die Rangierarbeiten in
Oberwiehl die Köf II 323 462 eingesetzt.
7. März
Dreizehn Jahre ehrenamtlicher Arbeit haben Früchte getragen: Sieben
Jahre nach der Aufnahme des Gelegenheits-Güterverkehrs hat heute das
Güterzug-Netzwerk ECCO-CARGO unter der Regie der
Salzburger Eisenbahn Transport Logistik GmbH den regelmäßigen
Güterverkehr im Wiehltal aufgenommen. Werktäglich wird in Oberwiehl Holz
verladen, das dreimal wöchentlich nach Süddeutschland gebracht wird.
Noch heute wurde der erste beladene Zug nach Osberghausen gefahren
(siehe ausführlicheren Bericht).
6. März
Heute
Nacht traf der erste Leerwagenzug für den neuen Holzverkehr ein.
Eine
hohe Präsenz in der Lokalpresse hat zur Zeit die Bahnbrücke in
Denklingen (siehe Zeitungsartikel vom 1.
März und 7. März). Wurde in den
letzten Tagen der Eindruck erweckt, die Brücke als solche sei
marode, ist nunmehr vom Bohlenweg auf der Brücke die Rede.
Wohlgemerkt: Es handelt sich um eine derzeit nicht planmäßig
befahrene Eisenbahnbrücke, der Bohlenweg ist ein Rettungsweg für
Fahrgäste. Er ist kein öffentlicher Weg. Ein immer wieder erwähntes
Gutachten des Landesbetriebs Straßenbau ist uns nicht bekannt.
Vielmehr hat ein Ingenieurbüro in unserem Auftrag im Rahmen der
tournusmäßigen Bauwerksprüfung auch diese Brücke untersucht.
Es bleibt uns schleierhaft, wieso vom Befahren der Brücke
beispielsweise mit unserem Arbeitszug eine Gefahr ausgehen soll.
Bedauerlich ist, dass wir auf unser vor einigen Wochen
ausgesprochenes Angebot eines Gesprächs mit den neuen Eigentümer zur
Klärung drängender Fragen wie der Aufteilung der Verantwortungen
(die Rhein-Sieg-Eisenbahn als betriebsführendes
Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen hat nicht nur das Betriebsrecht,
sondern auch die Betriebspflicht!) bislang keine Antwort erhalten
haben.
5. März 2007:
Heute endet die Einspruchsfrist gegen die
Herausnahme von Schienenstrecken aus der Regionalplanung. Wenn Sie
hier klicken, gelangen Sie zu uns bekannt
gewordenen Einsprüchen (am 6. März ergänzt: Einspruch von Christoph
Weschenbach mit einer lesenswerten Ausarbeitung zur Situation
Waldbröls).
1. März 2007:
Der Kreistag hat sich heute mit den Stimmen
von CDU und FDP/FWO und gegen die Stimmen von SPD und Grünen für die
Herausnahme der Wiehltalbahn Osberghausen - Waldbröl /
Morsbach und der Strecken
Bergneustadt-Dieringhausen und Marienheide-Wipperfürth-Remscheid aus dem
Regionalplan ausgesprochen. Begründet wurde dies u.a. damit, dass der
Bahnverkehr auf diesen Strecken nicht realisierbar sei (siehe
Zeitungsartikel in der Oberbergischen
Volkszeitung vom 2. März 2007).
Offensichtlich hat die Kreistagsmehrheit übersehen, dass die
Wiehltalbahn seit inzwischen schon acht Jahren wieder fährt.
Einsprüche gegen die Herausnahme können Bürger noch bis zum 5. März an
die Bezirksregierung Köln, 50606 Köln richten.
28. Februar 2007:
Einstweilige Anordnung:
Gericht verpflichtet das Landes-Verkehrsministerium zur Erteilung
der Betriebsgenehmigung
Aufgrund einer einstweiligen Anordnung des Verwaltungsgerichts Köln
vom heutigen Tage hat das Ministerium für Bauen und Verkehr des
Landes NRW die Genehmigung zum Betrieb der Wiehltalbahn erteilt. Der
Beschluss der einstweiligen Anordnung wurde erforderlich, da vom
Ministerium die Erteilung der Genehmigung verweigert worden war,
obwohl das VG Köln im erstinstanzlichen Urteil vom 26.01.2007 die
Erteilung der Genehmigung gefordert hatte.
Jetzt kann der Holzverkehr anrollen, in den nächsten Tagen wird der
erste Zug zur Beladung kommen. Geplant ist vorerst eine dreimal
wöchentliche Bedienung der Ladestelle Oberwiehl. Das Holz wird durch
Privatbahnunternehmen nach Süddeutschland und Österreich
transportiert. Auf der Wiehltalbahn selbst wird der Verkehr durch
die WB WiehltalBahn GmbH abgewickelt.
Näheres in der kommende Woche auf dieser Website.
25. Februar 2007:
Die Rhein-Sieg-Eisenbahn hat sich an Landesumweltminister Eckhard
Uhlenberg gewendet mit dem Appell, angesichts des dringenden
Transportbedarfs für das Kyrill-Sturmholz beim seinem Ministerkollegen
Oliver Wittke zu intervenieren. Den Brief können Sie als pdf-Datei
herunterladen, wenn Sie
hier
klicken.
8. Februar 2007:
Der Kreisentwicklungsausschuss hat sich mit 9
zu 6 Stimmen für die Herausnahme der Eisenbahnstrecken Dieringhausen –
Bergneustadt, Hermesdorf – Morsbach, Osberghausen – Waldbröl,
Bergneustadt – Olpe, und Marienheide – Remscheid aus dem Regionalplan
ausgesprochen.
Der Regionalplan enthält die Planungen des Öffentlichen Nahverkehrs.
Strecken, die im Regionalplan enthalten sind, können de facto nicht
stillgelegt werden. Der Umkehrschluss, dass die Streichung die
dauerhafte Einstellung des Bahnverkehrs und die anderweitige Verwendung
der Grundstücke ermöglicht, ist falsch. Im sogenannten
Stilllegungsverfahren muss z.B. nachgewiesen werden, dass dauerhaft kein
Verkehrsbedürfnis zu erwarten ist.
26. Januar 2007:
Verwaltungsgericht Köln
spricht Rhein-Sieg-Eisenbahn langfristige Betriebsgenehmigung zu
Das Verwaltungsgericht Köln hat der Rhein-Sieg-Eisenbahn (Bonn-Beuel)
als Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen der Wiehltalbahn eine
langfristige Betriebsgenehmigung zugesprochen. Das beklagte Land
Nordrheinwestfalen wurde verpflichtet, über den Antrag der
Rhein-Sieg-Eisenbahn auf Erteilung einer Betriebsgenehmigung nach § 6
AEG zum Betreiben einer Eisenbahninfrastruktur auf der Strecke
Osberghausen - Waldbröl hinsichtlich der zeitlichen Befristung unter
Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts erneut zu entscheiden.
Zum Hintergrund: Bislang hatte das Land die
Betriebsgenehmigung an die zeitliche Befristung des Pachtvertrags
gebunden; seit Anfang 2006 wurde der Pachtvertrag monatlich verlängert,
entsprechend auch die Betriebsgenehmigung. Diese Praxis, die von der
Klägerin als wirtschaftlich unzumutbar angefochten worden war, hat das
Gericht als nicht rechtens bewertet.
Hintergründe
zum Verfahren (pdf-Datei)
NEU:
Die Urteile sind nun online
einsehbar:
Verfahren RSE gegen Eisenbahn-Bundesamt
Verfahren RSE gegen Land NRW
20. Januar 2007:
In Wiehl
ist nach wie vor der Ratsbeschluss gültig, dass keine Beendigung des
Bahnbetriebs angestrebt wird, solange ein Betreiber bereit steht. Dieser
Ratsbeschluss wurde in einer für heute einberufenen nichtöffentlichen
Sitzung des Wiehler Stadtrats aufgehoben.
Ferner
wurden beschlossen:
- Die baldmöglichste Kündigung des Pachtvertrags mit dem Förderkreis zur
Rettung der Wiehltalbahn e.V.
- Der Auftrag an die Verwaltung, das Verfahren zur Freistellung der
Bahngrundstücke von Bahnbetriebszwecken („Entwidmung“) einzuleiten.
- Die Aufhebung des Denkmalschutzes.
Nach unserem Verständnis des Eisenbahnrechts entbindet die Aufhebung des
Pachtvertrags die Kommune nicht von ihrer Pflicht, die Bahnstrecke zu
betreiben. Darüber haben wir alle Ratsfraktionen der Wiehltal-Kommunen
vor einem Jahr schriftlich informiert.
In Belangen des Denkmalschutzes hat die Kommune als Untere
Denkmalschutzbehörde die Pflicht, Kulturobjekte, deren Denkmalwürdigkeit
vom Landeskonservator festgestellt wurde, zu schützen.
9. und 10. Januar 2007:
Das Jahr beginnt mit einem Gütertransport: 300
Festmeter wurden in Oberwiehl auf Güterwagen verladen (Fotos).
15. Dezember 2006:
Wie angekündigt, haben die Kommunen heute den
Kaufvertrag für die Bahnstrecke Osberghausen - Waldbröl / - Morsbach
unterzeichnet: Waldbröl mit Unterstützung des Landesbetriebs Straßenbau
NRW, Morsbach mit Unterstützung durch die Städte Wiehl und Waldbröl. Wiehl
übernimmt auch den Engelskirchener Streckenabschnitt.
Wie bereits unten geschildert, setzen sie damit ein lange angekündigtes
Vorhaben um. Indem sie nun die für eine andere Nutzung der Grundstücke
notwendigen Prozesse einleiten, ermöglichen sie Klarheit für den
dauerhaften Erhalt der Strecke, da wir im Zuge des Verfahrens Klärungen
über den Rechtsstatus erwarten. Auch hier sei es wiederholt: Die
Wiehltalbahn befindet sich in Betrieb, sie dient dem öffentlichen Verkehr
und steht unter Denkmalschutz samt Gleisen und allen Bauten.
13. Dezember 2006:
Auch die Räte von Morsbach und Wiehl haben nun
dem Kauf der Wiehltalbahn-Trasse zugestimmt. Verbunden mit dem Beschluss
des Regionalrats, das Verfahren zur Herausnahme der Strecke aus dem
Regionalplan einzuleiten, erhoffen sich die Kommunen, bald in die
Umsetzung ihrer Pläne gehen zu können. Wir können dazu nur das sagen, was
wir allen Ratsfraktionen bereits vor einem Jahr geschrieben haben und was
im Kommentar vom Vortag ausgeführt wurde: Sie übernehmen nun eine
Eisenbahnstrecke mit allen Rechten und Pflichten, überdies eine in allen
Teilen denkmalgeschützte Infrastruktur. Eisenbahnrechtlich gibt es große
Hürden, und auch zeitlich betrachtet wird es so bald keine
Planungssicherheit geben. So wird schon das genannte
Regionalplan-Verfahren sechs bis zwölf Monate in Anspruch nehmen.
12.
Dezember 2006:
Ein Kommentar zum derzeitigen Geschehen:
„Die Wiehltalbahn steht kurz vor
dem Aus“, war am Tag nach Nikolaus im Radio zu hören. Diese Meldung kommt
in regelmäßigen Abständen. Doch bislang war sie mit einem Fragezeichen
versehen: „Wiehltalbahn vor dem Aus?“. Geht man nach den Titelzeilen, ist
es jetzt beschlossene Sache. – Beschlossene Sache?
Wieder
einmal klingt es so, als könnten die Ratsmehrheiten Hand in Hand mit dem
Verkehrsminister über das Wohl und Weh der öffentlichen Infrastruktur
ihrer Region entscheiden. Die Meldung bezieht sich darauf, dass am 15.
Dezember die Kommunen und der Landesbetrieb Straßenbau NRW den Kaufvertrag
mit der DB Services und Immobilien schließen wollen. Und zwischen den
Kommunen und dem Landesbetrieb Straßenbau NRW ist es schon lange
ausgemachte Sache, dass die Wiehltalbahn dann stillgelegt und überbaut
werden soll. Doch bekommen sie mit dem Kauf wirklich Handlungsfreiheit?
Mitnichten. Der Stilllegung müssen ein Stilllegungs- und ein
Entwidmungsverfahren vorausgehen. Und Beispiele aus anderen Teilen der
Republik zeigen, dass dies für betriebene Eisenbahnstrecken wie der
Wiehltalbahn wenig erfolgversprechend ist. Und die Wiehltalbahn steht
unter Denkmalschutz, samt Gleisen, Dämmen, Tunnel und Brücken. Der
Technische Beigeordnete der Stadt Wiehl hat bereits im Herbst gesagt, dass
er schwierige rechtliche Auseinandersetzung erwartet. Die für den 15.
Dezember geplante Unterzeichnung des Kaufvertrags ist nur das, was seit
mehr als einem Jahr angekündigt wird.
Beschlossene
Sache? Ja. Machbar? Ein dickes Fragezeichen ist angebracht.
So fragen
wir die Mehrheiten unserer Stadt- und Gemeinderäte:
- Warum wollen Sie heute eine Bahnstrecke kaufen, wenn Sie noch nicht
wissen, ob Sie die Grundstücke morgen überhaupt im von Ihnen gewünschten
Sinne verwenden können?
- Warum bürden Sie Ihren Bürgern die Unterhaltung der denkmalgeschützten
Bauwerke auf, die bislang privat getragen wird?
- Warum opfern Sie eine genutzte, dem öffentlichen Verkehr dienende
Infrastruktur der Tagespolitik?
- Warum verbauen Sie Ihren Kindern die Zukunft?
- Warum wollen Sie eine eigenständig privat betriebene oberbergische
Touristenattraktion zerstören?
- Warum wollen Sie den auf der Wiehltalbahn tätigen Firmen ihre
Geschäftsgrundlage entziehen?
- Warum verhindern Sie für längere Zeit eine Lösung der Verkehrssituation
am Waldbröler Boxberg? Der Bau eines Kreisverkehrs ohne Bahnstrecke wird –
wenn überhaupt – erst nach langwidrigen Rechtsverfahren möglich sein.
- Warum lehnen Sie eine konstruktive Lösung für den Waldbröler Boxberg ab?
Ihre Gründe gegen einen Wellblechtunnel für die Bahn anstatt teurer
Brücken sind fachlich nicht haltbar.
Hat also der
Nikolaus also den Kommunen die Stilllegung gebracht? Gott sei Dank ist sie
so nicht umsetzbar. Doch wie bei allem Göttlichen muss auch hier der
Mensch seinen Teil zum Gelingen beitragen. Fahren Sie mit. Diskutieren
Sie. Sprechen Sie mit Ihrem Ratsvertreter. Zeigen Sie so, dass die
Wiehltalbahn eine Bahn mit Zukunft ist.
8. Dezember 2006:
Ausführlich berichteten die lokalen Medien
heute über den Streckenkauf durch die Kommunen (siehe
Presseartikel). In diesem Zusammenhang
wird die Erwartung geäußert, dass ein Beschluss auf der heutigen Sitzung
des Regionalrats Köln, ein Verfahren zur Herausnahme der Strecke aus dem
Regionalplan in Gang zu setzen, den Weg zur Freistellung der Grundstücke
von Bahnbetriebszwecke ("Entwidmung") und zur Freistellung vom
Denkmalschutz frei mache. Es ist richtig, dass die Verankerung der Strecke
im Regionalplan einer Entwidmung entgegensteht; der Umkehrschluss, dass
die Herausnahme aus der Regionalplanung (was selbst ein längerer Prozess
ist) gleichzeitig die Entwidmung ermögliche, ist jedoch nicht richtig.
Zwischen Regionalplanung und Denkmalschutz besteht überdies kein direkter
Zusammenhang.
Interessant ist die Meldung der
OVZ von heute, dass die Stadt Wiehl und
die klamme Stadt Waldbröl der Gemeinde Morsbach "bei den Folgekosten unter
die Arme greifen".
7. Dezember 2006:
Der
Streckenkauf durch Kommunen und Landesbetrieb Straßenbau NRW steht bevor.
Gehen wir ein Jahr zurück: Im Oktober 2005 hat die Deutsche Bahn –
Services und Immobilien die Kaufverhandlungen für die Bahnstrecke
Osberghausen – Waldbröl / - Morsbach mit uns abgebrochen, nachdem die
Kommunen erklärt hatten, die Strecke übernehmen zu wollen. Terminiert
wurde die Übernahme auf Ende Januar 2006.
Nach vielfältigen Verhandlungen soll der Kaufvertrag nach uns vorliegenden
Informationen nun am 15. Dezember 2006 unterschrieben werden.
Doch mit dem Kauf wird nur eine neue Runde im Ringen um die Zukunft der
Strecke eingeläutet, denn an der Sache hat sich nichts geändert: Die
Wiehltalbahn ist eine betriebene, unter Denkmalschutz stehende
Eisenbahnstrecke. Damit die Kommunen und der Landesbetrieb Straßenbau NRW,
der die auf Waldbröler Gebiet liegenden Grundstücke übernehmen soll, ihre
Planungen realisieren können, ist zunächst eine Freistellung von
Bahnbetriebszwecken und vom Denkmalschutz nötig. Beispiele aus anderen
Teilen der Republik zeigen, dass dies nicht zu erwarten ist, mindestens,
so lange ein Betreiber bereit steht. So musste jüngst die Stadt Dahn in
der Pfalz ihr Straßenbauprojekt ändern und die eigentlich für den
Straßenbau erworbene Bahnstrecke einem Betreiber zur Verfügung stellen.
Der technische Beigeordnete der Stadt Wiehl hat dementsprechend bereits im
Herbst seiner Erwartung langer gerichtlicher Auseinandersetzungen Ausdruck
verliehen.
Auch nach dem Kauf bleiben viele Fragen: Warum wenden klamme Kommunen Geld
für eine Verkehrsinfrastruktur auf, die bislang privat eigenwirtschaftlich
unterhalten wurde? Warum wird in Waldbröl keine kostengünstige, sofort
realisierbare Lösung mit einem Wellblechtunnel gebaut? Stehen die Kommunen
zu ihrer öffentlichen Aufgabe des Denkmalschutzes?
29. November 2006:
In den Landtag haben die Abgeordneten Horst
Becker und Andrea Asch eine kleine Anfrage zur geplanten Übernahme von
Wiehltalbahn-Teilen durch den Landesbetrieb Straßen NRW gestellt.
Hier zu lesen als Download im pdf-Format.
7. September 2006:
Die SPD-Fraktion in der
Verkehrskommission des Regionalrates Köln bringt am 8. September einen
Antrag auf Wiederaufnahme mehrerer Bahnstrecke in den ÖPNV-Bedarfsplan in
den Regionalrat ein. Zu diesen Strecken gehört auch die Wiehltalbahn (Osberghausen
- Waldbröl und Hermesdorf - Morsbach).
Die vorhandenen Interessenkonflikte könnten auch bei
Erhalt der Trassen gelöst werden, so die SPD-Fraktion in ihrem Antrag.
6. September 2006:
Verkehrsminister Oliver Wittke hat heute das
Logistikzentrum der Bergischen Patentachsenwerke besucht und zwei
Verkehrskreisel in Wiehl eingeweiht. Bei der Einweihung des
Kreisverkehrsplatzes am Wiehler Bahnhof ging er explizit auf die
Wiehltalbahn ein und betonte noch einmal, dass ihm die baldige Entwidmung
(und damit wohl verbunden der Abriss) der Wiehltalbahn ein großes Anliegen
sei, weil sie die heimische Industrie behindere. Neue Fakten nannte er
nicht. (Lesen Sie auch den Kommentar unter "Berichte".)
30. August 2006:
Der Hauptausschuss der Stadt Wiehl hat
beschlossen, nicht nur die auf ihrem eigenen Stadtgebiet liegenden, sondern auch die auf Engelskirchener Gemeindegebiet liegenden
Bahnflächen zu kaufen. Der Hintergrund: Die Gemeinde Engelskirchen hatte
Anfang März 2006 vom Kauf der Bahntrasse Abstand genommen und damit die
anderen Anrainerkommunen vor ein Problem gestellt, denn die Deutsche Bahn
AG will die Strecke nur en bloc abgeben. Daraufhin hatte sich die Stadt
Wiehl als Käufer angeboten. Mit dem Beschluss des Hauptausschusses hat die
Stadt Wiehl das Vorhaben nun auch formal beschlossen.
20. August 2006:
Pünktlich zum Festumzug anlässlich des
Jubiläums "875 Jahre Wiehl" wurde der Kreisverkehr am Wiehler Bahnhof
geöffnet, für den der Güterschuppen abgerissen worden war. Es fehlt aber
noch die Querung der Bahngleise mittels des neuen Bahnübergangs.
Foto des Kreisverkehrs (20. August 2006):
Hier
klicken
5. Juli 2006:
Nachdem die
Bürgermeister der fünf Wiehltalbahn-Anrainer-Kommunen im Herbst bekannt
gaben, die Eisenbahnstrecke kaufen zu wollen, arbeiten derzeit die
Kommunalvertreter und die Verwaltungen an der Umsetzung dieses Ziels.
Bislang berieten die Räte das Thema Wiehltalbahn im öffentlichen Teil
ihrer Ratssitzungen. Mittlerweile ist der Tagesordnungspunkt meist im
nichtöffentlichen Teil der Sitzungen zu finden. Im Folgenden sei der Stand
der Dinge zusammengefasst, soweit er öffentlich bekannt ist.
Vorauszuschicken ist, dass bei DB Services und Immobilien nach wie vor ein
Kaufangebot des jetzigen Wiehltalbahn-Betreibers für die gesamte Strecke
von Osberghausen über Waldbröl bis Morsbach vorliegt. Allerdings hat die
Deutsche Bahn erklärt, die Angebote der Kommunen vorrangig zu behandeln.
DB Services
und Immobilien will die Strecke ausschließlich en bloc abgeben. Damit ist
es derzeit nicht möglich, dass eine Kommune den auf ihrem Gemeindegebiet
liegenden Streckenteil kauft, ohne dass auch für die anderen Teile der
Eisenbahnstrecke ein Käufer bereit steht.
Engelskirchen: Engelskirchen hat von einem Streckenkauf Abstand
genommen und wird das für den Kauf nötige Geld stattdessen für Straßen und
Schulen einsetzen. Ungeachtet des Kaufangebots der jetzigen Betreiber hat
sich die Stadt Wiehl bereit erklärt, auch diesen Streckenteil zu erwerben.
Wiehl:
Der Rat der Stadt Wiehl hat den Kauf der Wiehltalbahn-Trasse am 14.
Februar mit großer Mehrheit beschlossen. Die Oberbergische Volkszeitung
berichtete am 15. Februar: "Der Beschlussentwurf war auf Antrag der SPD im
Hauptausschuss noch dahingehend geändert worden, dass dem Förderkreis der
Betrieb ausdrücklich gestattet wird. `Wir haben unsere Meinung nicht
geändert: Bahnbetrieb und Stadtentwicklung müssen nebeneinander möglich
sein`, betont Bast" (Wilfried Bast ist Vorsitzender der SPD-Fraktion im
Rat der Stadt Wiehl).
Reichshof: Die Gemeinde Reichshof hat beschlossen, den auf ihrem
Gebiet liegenden Streckenteil zu kaufen. Die Gemeindeverwaltung hat in
Vorverhandlungen erreicht, knapp 6 Prozent der auf Gemeindegebiet
liegenden Wiehltalbahnflächen an einen örtlichen Industriebetrieb
weiterverkaufen zu können, und zwar zum selben Preis, zu dem die Kommune
die Gesamtflächen von der Deutschen Bahn erwirbt. Originell ist in diesem
Zusammenhang, dass der Gemeinderat von „auf dem Gelände“ des Industriellen
liegenden Bahngrundstücken spricht: Es ist richtig, dass das Werk
beiderseits der Bahn liegt, aber falsch, dass die Bahn auf
Werksgrundstücken verläuft.
Waldbröl:
Der Landesbetrieb Straße NRW will den auf Waldbröler Stadtgebiet liegenden
Streckenteil für die Stadt Waldbröl kaufen. Auf diese Weise finanziert das
Land der Kommune den Kauf vor. Innerhalb von drei Jahren soll die Stadt
Waldbröl dem Landesbetrieb den Kaufpreis (ca. 430.000€) erstatten (vgl.
Artikel in der OVZ vom 2. Juni 2006).
In seiner Ratssitzung am 31. Mai 2006 hat der Rat der Stadt Waldbröl mit
den Stimmen der CDU-Mehrheit beschlossen, für den Abschnitt Hermesdorf -
Waldbröl den Antrag auf Entwidmung der Grundstücke von Bahnbetriebszwecken
zu stellen. Damit legitimierte der Rat nachträglich den Antrag, der
bereits am 15. Mai 2006 von den von der Stadt Waldbröl beauftragten
Rechtsanwälten gestellt worden war. Die Ausweitung des Entwidmungsantrags entspricht nicht den
bisherigen Aussagen des Waldbröler Bürgermeisters, der stets die
Möglichkeit der Anlegung eines neuen Endbahnhofs östlich des geplanten
Boxbergkreisels in Aussicht gestellt hatte.
Morsbach:
Mehrheitlich hat der Gemeinderat am 21. März bei zehn Gegenstimmen von
SPD/Grüne und BfM beschlossen, der Neugestaltung des Bahnhofsgeländes
Vorrang vor einer Reaktivierung des Schienenverkehrs zu geben. Zu diesem
Zweck müssten die Bahnanlagen entwidmet und aus dem Denkmalschutz
entlassen werden. Die Verhandlungen über den Kaufpreis laufen, erklärte
Bürgermeister Raimund Reuber. Was die Strecke angeht, liegen Kommune und
die DB Immobilien in ihren Vorstellungen noch auseinander.
Bürgermeister Raimund Reubers Aussage, wegen der derzeit fehlenden Nutzung
der Anlagen habe die Gemeinde sogar einen Rechtsanspruch auf die
Freistellung, ist in Frage zu stellen.
Mit Schreiben vom 19. Juni 2006 haben die von der Gemeinde Morsbach
beauftragten Rechtsanwälte den Antrag auf Freistellung von
Bahnbetriebszwecken für die auf Gemeindegebiet liegenden Grundstücke
gestellt.
Ein Entschluss zum Kauf auch der Trasse auf dem Gebiet der Gemeinde
Morsbach ist bislang nicht bekannt geworden.
Wir als
Wiehltalbahn hoffen, dass die Kommunen ihre Entscheidungen zügig treffen
und damit die Grundlage für den rechtlich abgesicherten Weiterbetrieb
geschaffen wird. Die Wiehltalbahn als eine der bedeutendsten
oberbergischen Touristenattraktionen wird in der Sommersaison 2006 das
Angebot noch attraktiver gestalten und geht davon aus, auch mit neuen
Partnern in eine gesicherte Zukunft zu fahren.
14. Februar
2006:
Der Rat der Stadt Wiehl entscheidet in
seiner heutigen Sitzung über den Kauf der Wiehltalbahn. Obwohl es nicht
nur um vertragliche Details geht, sondern um die Grundsatzfrage, was aus
der Bahn werden soll, wird dieser Tagesordnungspunkt im nicht-öffentlichen
Teil der Sitzung behandelt.
Die Sitzung beginnt um 17 Uhr. Für 17.30
Uhr ist eine Bürgerfragestunde angesetzt, nach Ende der öffentlichen
Tagesordnung beginnt der nicht-öffentliche Teil.
Siehe hierzu den
OVZ-Artikel vom 15. Februar.
1. Februar 2006: